Eine gute Geschichte unterscheidet sich von einer langweiligen nicht durch ihr Thema, sondern durch die Art der Erzählung. In der gegenwärtigen Medienlandschaft üben persönliche, authentische Geschichten einen besonderen Reiz aus und werden bevorzugt publiziert – begleitet von sozialpolitischen Bewegungen, die darauf drängen bestimmten Personengruppen eine Stimme zu geben bzw. diese selbst und für sich sprechen zu lassen. Diese Ich-Perspektiven bieten Raum zur Identifikation, machen komplexe Zusammenhänge verständlich und andere Lebenswelten erfahrbar. Im Mikrokosmos eines individuellen Moments spiegeln sich die großen Themen der Gesellschaft.
Aber was macht eine gute Geschichte aus? Wie erzähle ich sie oder bringe jemanden dazu, sie mir zu erzählen? Welche Interviewtechniken können helfen, ein authentisches Interview aufzuzeichnen? Und welche Besonderheiten und Potentiale bietet das akustische Erzählen?

In dieser Übung nehmen wir persönliche Geschichten in den Fokus. Wir entdecken unterschiedliche Erzählformen, experimentieren mit Interviewtechniken aus und entwickeln selbst kurze, persönliche Erzählungen. Dabei reflektieren wir die Fragen: Was funktioniert und wie können wir dahin gelangen? Und wir werfen einen kritischen Blick auf die Rollenverteilung vor und hinter dem Mikrofon: Was bedeutet eine persönliche Erzählung für unsere Protagonist*innen und welche Verantwortung tragen wir?

Arbeiten, die in diesem Seminar entstehen, können je nach Länge und Format im Rahmen des Campusradios couchFM ausgestrahlt werden (die Redaktion von couchFM behält sich eine Auswahl vor).

Semester: SoSe 2024

In diesem Seminar wird die Entwicklung von KI-Modellen, insbesondere künstlichen neuronalen Netzwerken, im Kontext der Medien- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts untersucht. Hinter den maschinellen Routinen der KI steht eine längere Geschichte von Prototypen, Problemen und Praktiken, die quer durch Felder der angewandten Medientechnologie und der experimentellen Erkundung der lebendigen Wahrnehmung hindurchführt. Neben Texten über Kybernetik, Hirnforschung, Anthropometrie und frühe KI werden auch einige Ansätze der historischen Epistemologie kennengelernt, die für eine medienwissenschaftliche Analyse von KI (und generell: von Maschinenmodellen des Lebendigen) interessant sind.

Semester: SoSe 2024

Dieses Seminar bietet MedienwissenschaftlerInnen die Möglichkeit, die Welt der Computergraphik und des maschinellen Lernens aus ihren technisch-mathematischen Grundlagen heraus zu erkunden. In vielen Aspekten basiert diese Welt auf dem Wissen der linearen Algebra und der Kunst, geometrische Objekte oder komplexe Datenstrukturen als Vektoren zu codieren und zu manipulieren. In einer Reihe von ausgewählten Lektüren und Übungen werden Einblicke in die wissensgeschichtlichen Koordinaten dieser “Vektorwelten” gegeben und bei der Tour durch ihre mathematischen Fundamente auch aktuelle Medientechnologien wie etwa das Rendering von 3D-Szenen in Computerspielen oder die Modellierung von Sprache und Bild in künstlichen neuronalen Netzen berühren.

Semester: SoSe 2024
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Menschengemachte Prozesse prägen unsere Umwelt stärker als andere Kräfte. Man spricht von der geochronologischen Epoche des Anthropozän. Dieses Eingeständnis führt zu einer Neubewertung des Verhältnisses von Mensch und Umwelt. Die Musik artikuliert in vielfältiger Weise das Verhältnis des Menschen zur Natur und bietet einen Aushandlungsraum, in dem dieses Verhältnis anschaulich und sinnlich erfahrbar gemacht wird.

Die Realität des Anthropozän, die in der Zerstörung der Natur und im Klimawandel sichtbar wird, bringt methodische und konzeptionelle Herausforderungen für die Musikwissenschaft und die Sound Studies mit sich. Anstelle von Subjekt-Objekt- Beziehungen treten nun ökologische Systeme ins Blickfeld. Anstelle der Ermittlung von Kausalitäten und Strukturen fragt man nun nach der agency (Handlungsfähigkeit) natürlicher und technischer Akteure im Zeitalter geoklimatischer Vernetzungen. Künstlerische Projekte suchen die unfaßbaren Dimensionen der anthropozänen Gegenwart aufzurufen und ziehen neue musikwissenschaftliche Zugänge nach sich.

Die Vorlesung stellt diese methodischen Herausforderungen im Sinne einer erweiterten Anthropologie der Musik dar. Sie diskutiert darüber hinaus öko-musikologische und post-humanistische Ansätze und wendet sich ausgewählten künstlerischen Projekten zu, in denen diese Prozesse verarbeitet werden.

Literatur:
Adams, John Luther, The Place Where You Go To Listen. In Search of an Ecology of Music . With a foreword by Alex Ross, Middletown/Connecticut 2009.
Allen, Aaron S. and Kevin Dawe (eds.), Current Directions in Ecomusicology. Music, Culture, Nature . New York and London, 2016 (Routledge Research in Music, 13).
Böhme, Hartmut, „Natürlich/Natur“, in: Karlheinz Barck (Hrsg.), Ästhetische Grundbegriffe. Stuttgart und Weimar 2002, Bd. 4, S. 432-498.
Chakrabarty, Dipesh, “The Climate of History. Four Theses”, in: Critical Inquiry 35, no. 2 (2009), pp 197-222, siehe https://warwick.ac.uk/fac/arts/english/currentstudents/undergraduate/modules/literaturetheoryandtime/chakrabarty.pdf
Hart, Heidi, „Fossil Opera: Persephone in the Late Anthropocene“, in: dies., Music and the Environment In Dystopian Narrative. Sounding the Desaster . Cham 2018 (Palgrave Studies in Music and Literature), pp. 43-55.
Horn, Eva und Hannes Bergthaller, Anthropozän zur Einführung. Hamburg 2019.
Latour, Bruno and Peter Weibel (eds.). Critical Zones. The Science and Politics of Landing on Earth. ZKM Karlsruhe and the MIT Press. Cambridge/MA and London, 2020.
Renn, Jürgen und Bernd Scherer (Hrsg.), Das Anthropozän. Zum Stand der Dinge. Berlin 2015.
Steingo, Gavin, Interspecies Communication. Sound and Music beyond Humanity. Chicago 2024.


Semester: SoSe 2024
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Im Tutorium erarbeiten die Studierenden das Grundlagenwissen und die Basismethoden, auf denen das MA-Studium der Medienwissenschaft an unserem Institut aufbaut. Durch eine Aufarbeitung kanonischer Texte soll das Tutorium insbesondere der Orientierung in dem breiten Feld der Medientheorie dienen.

Die Teilnahme wird vor allem den MA-Studierenden dringend empfohlen, die ihr BA-Studium nicht am Fachgebiet Medienwissenschaft der HU absolviert haben.

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Das Tutorium dient der Einführung in die Grundlagen des medienwissenschaftlichen Arbeitens: Wie schreibe ich eigentlich eine Hausarbeit? Wie finde ich ein geeignetes Thema? Wie zitiere ich ordentlich? Im Verlauf des Tutoriums sollen Studierende Schritt für Schritt an das wissenschaftliche Schreiben herangeführt und bei der Ideenfindung für eine erste Hausarbeit begleitet werden. Außerdem soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, im Tutorium alle Fragen zu stellen, die sich zu Studienbeginn ergeben.

Die erste Lehrveranstaltung am Montag, 15. April, findet für BA- und MA-Studierenden statt. Anschließend wird der Kurs im 14-tägigen Wechsel für BA- und MA-Studierende durchgeführt.

Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, das Tutorium im ÜWP-Modul Modul VII: Wissen über Medien anrechnen zu lassen.

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„Is there a tonal order in dreams, as there is in music and poetry?“, fragt die Traumforscherin und Dramaturgin IONE in ihrem Handbuch Listening in Dreams, welches als Grundlagenlektüre der von ihrer Lebenspartnerin Pauline Oliveros begründeten Deep Listening Methodik dient. Die Praxis des tiefen Zuhörens wird damit anhand künstlerisch-experimenteller und somatischer Praktiken um sämtliche Wach-, Dämmer- und Schlafzustände erweitert. Sie stößt dabei die Tür auf in ein Forschungsfeld, in dem Sound, ähnlich wie im Film oder Theater, als selbstverständlich oder sogar nicht vorhanden erachtet wird. (Wie) können wir auf dieses flüchtige, ephemere, subjektiv geprägte Phänomen aus analytischen, empirischen und künstlerisch-situiert forschenden Perspektiven horchen? Und was lernen wir daraus über unsere eigenen Positionierungen als der Welt zugewandte zuhörend-träumend Forschende?
In den theoretisch-praktischen Blöcken nähert sich das Projekttutorium dem Themenkomplex aus zwei Richtungen: 1. sprechen wir über „TräumeNein in Sound“ mithilfe interdisziplinärer Analysen von Musikstücken aus Jazz- und Popmusik, Film und Musiktheater, welche durch ihre Inhalte, Entstehung oder Ä sthetik eine Beziehung zum Sujet des Traumes aufweisen und stellen diese in historische und globale Kontexte, 2. werden wir empirische und künstlerische Forschungsansätze ü ber „Sound in Träumen“ erproben, mit welchen wir die (auditive) Wahrnehmung unserer Träume und damit der eigenen Situiertheit reflektieren.
Als Abschlussprojekt erarbeiten wir gemeinsam eine Soundcollage, welche online veröffentlicht wird. Es besteht die freiwillige Möglichkeit, gemeinsame Traumklangforschung bei einem Ausflug mit Übernachtung in Finowfurt (Brandenburg) durchzuführen, wo ein Musikstudio zur kreativen Verarbeitung und Aufbereitung der Soundcollagen-Beiträge zur Verfügung steht.

Studierende sollten bereit sein, Träume auf regelmäßiger Basis zu dokumentieren und nach eigenem Ermessen mit der Gruppe zu teilen.

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Der Begriff der Infrastruktur hat in den Medienwissenschaft in den letzten Jahren eine Konjunktur erfahren, einige Wissenschaftler:innen sprechen sogar vom „Infrastrukturalismus“ als einem an den Strukturalismus und Poststrukturalismus anschließenden wissenschaftlichen Programm. Dieser Umstand vermag aus medienwissenschaftlicher Sicht zunächst kaum zu überraschen, bilden Infrastrukturen doch schon immer die strukturellen und materiellen Möglichkeitsbedingungen von Kommunikation. Tatsächlich stellt das Interesse der Medienwissenschaft an „Infrastruktur“ als Gegenstand und Begriff ein relativ junges Phänomen dar – noch vor einem Jahrzehnt war es z.B. eher üblich, von Mediensystemen anstatt von Medieninfrastrukturen zu sprechen. Worin besteht also das Versprechen bzw. der theoretisch-methodische Mehrwert des Begriffs gerade für die aktuelle medienwissenschaftliche Forschung? Was umfasst der Begriff „Infrastruktur“ genau und wo liegen seine Grenzen? Was bedeutet es, Medien aus infrastruktureller Perspektive zu untersuchen und welche Gegenstände und Zusammenhänge rückt eine solche Perspektive in den Blick? Das Seminar verfolgt die Geschichte des Infrastrukturkonzepts von einer Akteurskategorie im Sinne eines im öffentlichen Diskurs verwendeten Schlagworts zu einem analytischen Begriff der Geistes- und Sozialwissenschaften und zielt darauf ab, anhand von einschlägigen theoretischen Texten und Fallstudien zur Infrastrukturforschung und -theorie aus der Medienwissenschaft und angrenzenden Disziplinen (darunter der Geschichte, der Wissenschafts- und Technikforschung, der Soziologie, der Anthropologie, den Urban Studies und den Literaturwissenschaften) Sichtweisen, Ansätze und Werkzeuge für eine zeitgemäße kritische Medienforschung bereit zu stellen.

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Die Ringvorlesung vermittelt einen Überblick über verschiedene methodische Ansätze in der aktuellen medienhistorischen Forschung. Mit ihrer Engführung auf Methodenfragen möchte die Veranstaltung aufzeigen, dass sich die Geschichte der Medien nicht einfach in der historischen Entwicklung und Abfolge von Kulturtechniken, Medientechnologien, Produktionskulturen o.ä. erschöpft, sondern dass sie als Medienhistoriografie, d.h. als Mediengeschichtsschreibung, vielmehr ein breit gefächertes Spektrum unterschiedlicher Geschichten von Medien im Plural umfasst, die hinsichtlich ihrer Gegenstandsbereiche, Zugänge und Ziele mitunter stark differieren können. Denn erstens verändert sich mit der medientechnischen Entwicklung innerhalb wie außerhalb der Medienwissenschaft immer wieder auch die Auffassung darüber, was jeweils als „Medium“ verstanden wird bzw. problematisiert werden soll. Zweitens antwortet Medienhistoriografie auf gesellschaftliche Debatten und reagiert darüber hinaus auf Verschiebungen innerhalb des akademischen Diskurses selbst, unter deren Einwirkung sich auch die Arten und Weisen ändern, Mediengeschichte zu erzählen. Medienhistoriografie bildet dadurch nicht zuletzt auch selbst ein Objekt historischer Veränderung.

In diesem Sinne fragt die Vorlesung danach, welche Medien einerseits und welche Geschichte/n andererseits jeweils in den Fokus rücken, wenn wir, ausgehend von unserer gegenwärtigen Situation, von Mediengeschichte sprechen. Wie können oder sollten wir „die Geschichte der Medien“ heute erzählen und wie und warum sollte sie vielleicht nicht mehr erzählt werden? Wie lässt sich eine weitgehend normative Mediengeschichte (etwa „Von der Keilschrift zum Smartphone“ oder „Vom Buchdruck zu TikTok“) durch neue historische Objekte, Subjekte und Quellen, alternative Storylines oder explizite Gegengeschichten aktualisieren, problematisieren und pluralisieren?

Die Beitragenden der Ringvorlesung beantworten diese Fragen auf der Grundlage spezifischer methodischer Zugänge und anhand exemplarischer Fallbeispiele, unter anderem aus den Bereichen Medienarchäologie, Wissensgeschichte, materielle Provenienzforschung, historische Praxeologie, Mikrogeschichte, critical media history, Infrastruktur- und Infrastrukturierungsgeschichte, Web History und Digital History.

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Die Ringvorlesung „Methoden der Mediengeschichte” vermittelt einen Überblick über verschiedene Ansätze aktueller medienhistorischer Forschung. Mit ihrer Engführung auf Methodenfragen möchte die Veranstaltung zeigen, dass sich die Geschichte der Medien nicht einfach in der historischen Entwicklung und Abfolge von Kulturtechniken und Medientechnologien erschöpft, sondern dass sie als Medienhistoriografie, d.h. als Mediengeschichtsschreibung, vielmehr ein breit gefächertes Spektrum unterschiedlicher Geschichten von Medien im Plural bildet, die hinsichtlich ihrer Gegenstandsbereiche und Zugänge mitunter stark differieren können.

Erstens nämlich verändert sich mit der medientechnischen Entwicklung innerhalb wie außerhalb der Medienwissenschaft immer wieder auch die Auffassung darüber, was jeweils als „Medium” verstanden wird bzw. problematisiert werden soll. Zweitens antwortet Medienhistoriografie auf gesellschaftliche Debatten und reagiert darüber hinaus auf Verschiebungen innerhalb akademischer Diskurse (die sich z.B. in Form theoretisch-methodischer „Wenden” wie etwa Cultural Turn, Material Turn oder Practice Turn manifestieren können), unter deren Einwirkung sich auch die Arten und Weisen ändern, wie Medienwissenschaftler:innen die Geschichte der Medien erzählen. Medienhistoriografie ist dadurch nicht zuletzt auch selbst Objekt historischer Veränderung. Zusammenfassend adressiert die Vorlesung die Geschichte der Medien daher nicht primär die Chronologien medialer und medientechnischer Entwicklungen, sondern wendet sich episodisch unterschiedlichen Möglichkeiten zu, mit denen die Geschichte der Medien heute insbesondere aus einer kritischen Gegenwartsperspektive geschrieben werden kann.

In diesem Sinne fragen die Beitragenden danach, welche Medien einerseits und welche Geschichte/n andererseits jeweils in den Fokus rücken, wenn wir – ausgehend von unserer gegenwärtigen Situation – von und über Mediengeschichte sprechen: Wie können oder sollten wir die Geschichte der Medien heute erzählen und wie und warum sollte sie vielleicht nicht mehr erzählt werden? Wie verändert sich Mediengeschichte durch den spezifischen medienhistoriographischen Blick, der jeweils an sie herangetragen wird? Und wie lässt sich eine noch immer weitgehend normativ verstandene Universalgeschichte der Medien, wie sie in Monografien oder Ausstellungen etwa unter Titeln wie „Von der Keilschrift zum Smartphone” oder „Vom Buchdruck zu TikTok” manifest wird, mit Hilfe neuer historischer Objekte und Subjekte oder alternativer Storylines (bis hin zu expliziten Gegengeschichten) problematisieren, kontextualisieren und diversifizieren? Die Beitragenden der Ringvorlesung beantworten diese Fragen anhand spezifischer methodischer Zugänge und exemplarischer Fallstudien, unter anderem aus den Bereichen Medienarchäologie, Wissens- und Materialgeschichte, Infrastrukturierungsgeschichte, Medienökologie, Critical Theory, Web History und Digital History.

Leitung: Prof. Dr. Axel Volmar
Ringvorlesung, Mo., jeweils 12.00 – 14.00 Uhr
Ort: Pergamonpalais – Medientheater 0.01, Georgenstraße 47 (GEO 47) 
Beginn: 22. April 2024
Weitere Termine: 22. April, 29. April, 06. Mai, 13. Mai, 27. Mai, 03. Juni, 10. Juni, 17. Juni, 24. Juni, 01. Juli, 08. Juli, 15. Juli

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Abstract: Studies of waste in the social sciences have tended to focus on the symbolic level, considering waste a mere social construct. This seminar, by contrast, takes a material approach to waste analysis. It brings together literature from the fields of history of science, science and technology studies (STS), media studies, and discard studies to think about how the material properties of waste shape our understanding and management of waste and the infrastructures that allow or prohibit waste's movement and discard. The discussion will center on the waste of the body and at the end of media, and on the emotional and sensory registers that emerge in relation to such materials. By doing so, the seminar addresses larger questions about the connection between the social and material orders, and about the potential for finding value and meaning in waste.

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Im Rahmen eines kleinen Forschungsprojektes werden Sie sich intensiv mit einem eigenständigen Thema im Bereich digitale Medien, Digitalität, Commoning und kritische Medienarchäologie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch (im Signallabor) auseinandersetzen. Das Miniprojekt kann als Vorbereitung für die Abschlussarbeit (MA Medienwissenschaft) unter meiner Betreuung verstanden werden, muss es aber nicht. Die Teilnahme kann sowohl regelmäßig als auch sporadisch projektgebunden erfolgen und ist je nach Zeit der Studierenden auch an anderen Tagen und Stunden möglich. Die Teilnehmer:innen müssen jedoch ausreichend Zeit für die eigenständige Projektarbeit, das heißt ungefähr einen Arbeitstag pro Woche, einplanen. Aufgrund der geforderten Eigenständigkeit ist dieses Forschungsseminar vor allem für fortgeschrittene Studierende geeignet, die forschungsorientiert arbeiten und fachwissenschaftlichen Interessen folgen möchten.

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Zwischen 2023, 1973 und 1923 liegt jeweils ein halbes Jahrhundert. Im Seminar werden wir ausgehend von den drei Jahresangaben sowohl medien- als auch gesellschafts- und wirtschaftshistorische Tiefenbohrungen vornehmen und das gefundene Material aus bildender Kunst und Gestaltung, Musik, Tanz, Theater sowie Medienkunst bezüglich ihrer politischen Dimension befragen: Die drei Jahre sind allesamt Krisenjahre (Hyperinflation nach dem 1. Weltkrieg 1923, Ölkrise und Putsch in Chile 1973, Klimakrise und Kriege in der Ukraine, Israel und Gaza 2023). Als grobe medienwissenschaftliche Annahme gilt dabei die These, dass ästhetische Artikulation im 20. und 21. Jahrhundert sowohl durch die Operativität der historisch jeweils "neuen" Medien, die diese Artikulation erst produzieren als auch durch die gesellschaftspolitischen Mächte, die die "neuen" Medien instrumentalisieren, geprägt werden. Im Seminar werden wir diese Annahme anhand konkreter Konstellationen überprüfen und währenddessen medienwissenschaftlich informierte Erkenntnisse in Bezug auf 1923, 1973 und 2023 generieren.

Erwartet wird eine aktive Mitarbeit bei der Quellenlektüre, der Erarbeitung der Sekundärliteratur und der medienwissenschaftlichen Analyse und Beschreibung ästhetischer Artefakte.

Semester: SoSe 2024

Wann werden technologische Netzwerke und Systeme, die Informationen speichern, übertragen und komputieren zu Medien? Wie lässt sich die komplizierte Materialität, die mit digitalen Prozessen (mit Algorithmen, Daten, Software und Hardware) verschränkt ist, erfassen und verstehen? Wie viel Arbeit steckt in sozialen Medien? Solche und ähnliche Fragen werden in dieser Vorlesung aufgeworfen, besprochen und vertieft. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von Antworten, sondern um eine Einführung in medienwissenschaftliche Perspektiven auf Digitalität, ihre Materialität und Operativität. Damit die oft unmerklich schnellen Prozesse, die mit Digitalität einhergehen, für Menschen erfassbar werden, müssen sie erst wahrnehmbar gemacht werden. Hier kommen Konzepte wie Interface, Oberfläche, Transduktion und Ästhetik ins Spiel. Spiel wiederum hat mit Handlungen und Operationen zu tun. Was passiert, wenn sich Benutzer:innen sozialer Medien über berührungsempfindliche Bildschirme per Like-Button und Kommentare über besondere Ereignisse im Alltag austauschen? Die Vorlesung fasst die Operativität von Digitalität, das heißt die Arbeit in digitalen Medien, materialistisch auf. Dabei wird es unter anderem auch um die Unterscheidung der vielen Varianten des Materialismus gehen, die das Verständnis digitaler Medien erweitern können: Bürgerlich, kritisch, feministisch, historisch, energetisch, informationstheoretisch etc.

Erwartet wird von allen Hörer:innen eine kurze schriftliche Rückmeldung (max. 400 Wörter) jeweils nach zwei Vorlesungen durch das ganze Semester hindurch.

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Das Medienstudio beheimatet eine Vielzahl analoger und digitaler Synthesizer. In Kooperation mit dessen Leiter Martin Meier widmet sich das Projektseminar ausgewählten Objekten dieser Sammlung. Der erste Teil des Seminars bietet einen Überblick der historischen Entwicklung elektronischer Musikinstrumente und vermittelt dabei wesentliche Aspekte ihrer physikalisch-technischen Grundlagen (Oszillatoren, Formen der Klangsynthese, Interfaces). Im weiteren Verlauf des Semesters setzen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit je einem der Instrumente intensiver auseinander. Die Ergebnisse dieser klangarchäologischen Studien, die neben musikalischen und klanglichen Dimensionen z.B. auch technikhistorische, materielle, ökonomische umfassen können, werden am Ende des Semesters im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert.  

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Das Konzept der Soundscapes, das in den 1960er und 1970er Jahren in Nordamerika v.a. im Kontext akustischer Ökologien etabliert wurde und seitdem zahlreiche methodische und disziplinäre Ausdifferenzierungen erfahren hat, sensibilisiert für die auditive Dimension von Umwelten. Demnach kommen Klänge nicht nur in Landschaften und Räumen vor, sondern sind reziprok auch an deren Hervorbringung und Konsolidierung beteiligt. In ihrer Beschreibung vergangener auditiver Kulturen perspektivierten jüngere medien- und wissensgeschichtliche Studien den Ansatz auf die sozialen Funktionen und kulturellen Bedeutungen, Machtstrukturen und Politiken spezifischer historischer Klangräume. Nachdem in einem ersten Schritt Auszüge exemplarischer Studien gelesen sowie methodische Potentiale und Grenzen des Forschungsansatzes diskutiert wurden, widmet sich das Seminar den (möglichen) Soundscapes der DDR. Wie klang die DDR? Und: wie und welche Klänge formten die DDR? In den jeweiligen Fallstudien gilt das besondere Ohrenmerk dabei der Rolle von Medientechnologien, u.a. in der Herausbildung akustischer Infrastrukturen aber auch (nicht)institutionalisierter Hör- und Klangpraktiken.

Semester: SoSe 2024
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