„Is there a tonal order in dreams, as there is in music and poetry?“,
fragt die Traumforscherin und Dramaturgin IONE in ihrem Handbuch
Listening in Dreams, welches als Grundlagenlektüre der von ihrer
Lebenspartnerin Pauline Oliveros begründeten Deep Listening Methodik
dient. Die Praxis des tiefen Zuhörens wird damit anhand
künstlerisch-experimenteller und somatischer Praktiken um sämtliche
Wach-, Dämmer- und Schlafzustände erweitert. Sie stößt dabei die Tür auf
in ein Forschungsfeld, in dem Sound, ähnlich wie im Film oder Theater,
als selbstverständlich oder sogar nicht vorhanden erachtet wird. (Wie)
können wir auf dieses flüchtige, ephemere, subjektiv geprägte Phänomen
aus analytischen, empirischen und künstlerisch-situiert forschenden
Perspektiven horchen? Und was lernen wir daraus über unsere eigenen
Positionierungen als der Welt zugewandte zuhörend-träumend Forschende?
In
den theoretisch-praktischen Blöcken nähert sich das Projekttutorium dem
Themenkomplex aus zwei Richtungen: 1. sprechen wir über „Träume in
Sound“ mithilfe interdisziplinärer Analysen von Musikstücken aus Jazz-
und Popmusik, Film und Musiktheater, welche durch ihre Inhalte,
Entstehung oder Ä sthetik eine Beziehung zum Sujet des Traumes aufweisen
und stellen diese in historische und globale Kontexte, 2. werden wir
empirische und künstlerische Forschungsansätze ü ber „Sound in Träumen“
erproben, mit welchen wir die (auditive) Wahrnehmung unserer Träume und
damit der eigenen Situiertheit reflektieren.
Als Abschlussprojekt
erarbeiten wir gemeinsam eine Soundcollage, welche online veröffentlicht
wird. Es besteht die freiwillige Möglichkeit, gemeinsame
Traumklangforschung bei einem Ausflug mit Übernachtung in Finowfurt
(Brandenburg) durchzuführen, wo ein Musikstudio zur kreativen
Verarbeitung und Aufbereitung der Soundcollagen-Beiträge zur Verfügung
steht.
Studierende sollten bereit sein, Träume auf regelmäßiger Basis zu dokumentieren und nach eigenem Ermessen mit der Gruppe zu teilen.
- Kursverantwortliche/r: Keo Luana Strauss