Semester: WiSe 2024/25
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Herzlich willkommen im Moodle-Kurs zum Seminar „Vergemeinschaftung. Anthropologie und Institutionentheorie‟ im Wintersemester 2024/25.

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Säkulare Philosoph:innen des 20. und 21. Jahrhunderts wie Martin Heidegger, Hannah Arendt, Jean-Luc Nancy, Giorgio Agamben, Gianni Vattimo und Alain Badiou u.a. haben grundlegende Kategorien der biblischen Tradition wie Agape, Parusie, Vergebung, Anbetung, Messianismus, Kenosis, Auferstehung und Berufung aufgenommen, um Subjekt und Geschichte politisch neu zu bedenken. Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Analyse dieser religiösen Motive im Kontext ihrer Verschiebungs- und Übersetzungsprozesse in andere philosophische Diskurse, um sie so damit auf ihre spezifischen Bedeutungsgehalte in der Gegenwart hin zu untersuchen. Dieser Ansatz geht einerseits der Frage nach, wie christliche Symbole und Erzählungen durch ihre Übersetzung eine neue Lesbarkeit oder sogar eine "Nachreife" in heutigen pluralen und post-traditionellen Kontexten erfahren können. Andererseits zielt die Vorlesung darauf ab, die möglichen Auswirkungen und Einflüsse des christlichen Erbes auf die säkulare Philosophie und dessen theologisch-politisches Potential für die Gegenwart kritisch zu untersuchen.

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Wie konstituiert sich ein Subjekt? Was macht uns ständig ruhelos abgelenkt und lässt uns immer auf der Suche nach etwas sein, das uns eine wahre Erfüllung geben oder uns zumindest von der Langeweile befreien kann? Wie kann das Verhältnis von Herz und Vernunft, von Affekt und Rationalität in der Gottesfrage gedacht werden?

Das Seminar möchte sich einer systematischen Textlektüre und Analyse der Confessiones/Bekenntnisse von Augustinus und der Pensées/Gedanken von Blaise Pascal widmen, um diese Fragen zu beantworten zu versuchen. Die Bekenntnisse von Augustinus und die Gedanken von Pascal sind tatsächlich existentielle und religiöse Universen, wo wir, wie in einem Spiegel, unsere eigenen Widersprüche und SinnsucheNein wiederfinden können. Sie sind Klassiker des christlichen Denkens, welche die Kraft haben, in unseren säkularen Zusammenhängen etwas Neues zu sagen. In diesem Sinne sind Augustinus und Pascal unsere Zeitgenossen, denn sie sind Zeugen einer Glaubenserfahrung, in der das existenzielle Element mit all seinen Ambivalenzen zu einem wesentlichen Bestandteil der Frage nach Gott wird. Die Textlektüre und Analyse dieser Werke wird auch durch ihre zeitgenössischen Rezeptionen und Re-Lektüren (Arendt, Derrida, Lacan) begleitet und unterstützt werden.

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Herzlich Willkommen zum Seminar  „Unter den Talaren – Muff von tausend Jahren". Das Jahr 1968 und die KircheNein" !

Dozent: Prof. Dr. Wassilowsky, Kontakt: wassilowsky@hu-berlin.de

studentische Hilfskraft: Luisa Knoop, Kontakt: luisa.knoop@hu-berlin.de

Zeit und Raum : Montag von 12-14 c.t Uhr; Burgstraße 26, Raum 406



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Die Religionssoziologie begnügt sich nicht mit Beschreibungen, sondern sucht nach Erklärungen des religiösen Wandels. Sie fragt nach den rechtlichen, politischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Kontextbedingungen eines solchen Wandels, aber auch nach den in Sinn- und Gemeinschaftsformen liegenden Potentialen religionsinterner Dynamik.

Die Vorlesung widmet sich zentralen religionssoziologischen Begriffen und Konzepten, Theorien, Themenfeldern und Forschungsmethoden. Nach der Beschäftigung mit Fragen der Definition von Religion und der Grenzen ihrer Definierbarkeit werden gegenwärtige Theorien der Religionssoziologie vorgestellt und kritisch diskutiert, etwa Ansätze der Sozialphänomenologie (Thomas Luckmann), der Systemtheorie (Niklas Luhmann), des Rational Choice (Rodney Stark), der Praxeologie (Pierre Bourdieu), des Poststrukturalismus (Michel Foucault), der historischen Soziologie (José Casanova), der postkolonialen Theorien (Talal Asad) und der historischen Sozialphilosophie (Jürgen Habermas). Darauf folgen Anmerkungen zur Forschungsmethodologie der Religionssoziologie. Einen zentralen Gegenstand der Vorlesung bildet die Diskussion von Prozessbegriffen wie Säkularisierung, Individualisierung, Globalisierung und Sakralisierung sowie De-Sakralisierung. Es schließen sich Ausführungen zu den Sozialformen des Religiösen (Gemeinschaft, Organisation, Bewegung, Markt, Szene, Milieu) an. Die Vorlesung enthält einen Abschnitt über Religion und Sozialstruktur, in dem es um die Beziehungen zwischen Religion und sozialer Ungleichheit, Sozialkapital, Alter, Generation und Geschlecht geht. Den Abschluss bildet die Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit Religion zur Herausbildung der Moderne beigetragen hat.

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Biblisches Hebräisch ist keineswegs eine "tote" Sprache, sondern führt mitten hinein in Denkweise, Verständnis sowie Welt-/Glaubensdeutung alltestamentlicher Texte und Traditionen. Damit ist diese oft leicht abwertend als antik bezeichnete Sprache für ein wissenschaftlich gestütztes und biblisch grundgelegtes "Theologietreiben" unverzichtbar. Der einführende Sprachkurs widmet sich dem Erlernen der Sprache des Alten Testaments. Dabei wird nicht nur ein Schwerpunkt auf den Erwerb grundlegender Kenntnisse der hebräischen Grammatik und Syntax gelegt, sondern auch auf die Ausbildung eines basalen Grundwortschatzes und adäquaten Umgangs mit exegetischen Hilfsmitteln (Wörterbücher, Bibelsoftware usw.). Der Kurs zielt auf das Lesen und selbstständige Übersetzen einfacher biblischer Prosatexte mit Hilfe eines Lexikons.

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Anhand ausgewählter alttestamentlicher Texte führt das Seminar in die Methoden der alttestamentlichen Exegese ein. Im Sinne der diachron reflektierten Synchronie werden die wichtigsten Arbeitsschritte der historisch-kritischen Methode theoretisch vermittelt und praktisch eingeübt. Diachrone Perspektiven (Text- und Literarkritik, Form-, Redaktions-, Traditions- und Wirkungsgeschichte), die die Entstehung und Überlieferung des Textes im Blick haben, werden dabei methodisch reflektiert und mit synchronen Fokussierungen (semantische und pragmatische Analyse, Erzählkritik und Intertextualität) kombiniert.

Das Seminar widmet sich außerdem der Frage, wie KI die Exegese und Bibelwissenschaft bereichern und transformieren kann. Dazu werden KI-Technologien für die Bibel-Exegese und -Interpretation angewendet und Potenziale und Grenzen der KI bei ihrem Einsatz in der Exegese diskutiert.

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Die Vorlesung führt in Aufbau, Entstehung und historischen Kontext der Bibel am Beispiel ausgewählter Texte aus Altem und Neuem Testament ein. Sie geht auf Grundlagen der biblischen Hermeneutik ein, auf die theologisch und rezeptionsgeschichtlich bekanntesten und wichtigsten Texte der Bibel hinsichtlich ihrer Entstehung und Überlieferung, sowie auf die Bedeutung und Rezeption biblischer Texte in Religion, Kunst und Kultur.

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Der Gottesbegriff, aber auch ganz generell der Religionsbegriff haben unter den Erkenntnisbedingungen der Moderne ihre Selbstverständlichkeit verloren. Die christliche Glaubenslehre erlitt seit dem Ende des 18. Jh. einen zunehmenden Plausibilitätsverlust, der deren Neubestimmung unumgänglich machte. Diese Problemkonstellation führte dazu, dass die Religionsphilosophie in der Sattelzeit der Moderne zu den dramatischsten Diskurslandschaften der Neuzeit gehört. Von überragender Bedeutung sind hier vor allem die Vorlesungen zur Religionsphilosophie, Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehalten hat. Sie stellen bis heute eine epochale Zäsur dar, an der bis heute weder die Religionsphilosophie noch die Theologie vorbeisehen können.

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Was hat Kirche auf säkularen Musikfestivals zu suchen? In welchem Verhältnis stehen Seelsorge und Awareness zueinander? Und wie funktioniert eigentlich Gefängnisseelsorge?

Zur Betrachtung dieser spezifischen Fragen wird zunächst eine Grundlage der Pastoraltheologie, der beispielhaften pastoralen Praxis im Rahmen der „Kategorialseelsorge" und in der Beschäftigung mit sog. „Heterotopien“ (Michel Foucault) geschaffen. Aufbauend darauf wird im Rahmen von aktuellen Diskursen wie der Debatte um sexualisierte Gewalt in der Musikbranche oder dem Umgang mit Straftäter*innen interdisziplinär - vor allem mit Hilfe der Religionssoziologie – erarbeitet, welche Seelsorgekonzepte es gibt, was Seelsorge leisten kann und welche Leerstellen sie in der heutigen Gesellschaft füllen kann, ohne selbst übergriffig zu agieren.


Literatur

Först, Johannes; Schöttler, Heinz-Günther (Hg.), Einführung in die Theologie der Pastoral. Ein Lehrbuch für Studierende, Lehrer und kirchliche Mitarbeiter, Lehr- und Studienbücher zur Theologie. Band 7, Berlin 2012.

Chlada, Marvin, Heterotopie und Erfahrung. Abriss der Heterotopologie nach Michel Foucault, Aschaffenburg 2005.


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„Wahrheit“ und „Freiheit“ gehören zu den Grundlagenbegriffen unseres Selbst- und Weltverständnisses. Dies dürfte zugleich eines der Gründe sein, warum in jeder Zeit die Frage nach der Wahrheit wie die nach der Freiheit neu gestellt werden muss. Nicht minder komplex ist das Frage, wie denn das Verhältnis von Wahrheit und Freiheit zu bestimmen sei. Auch wenn gilt, dass die Wahrheit frei macht, so stellt sich doch die Rückfrage, ob denn eine Wahrheit, die die Freiheit, die sie für sich gewinnen will, nicht achtet, zustimmungswürdig ist.

Aufgabe der Vorlesung wird sein, in diese elementaren Grundprobleme in theoretischer wie praktischer Hinsicht einzuführen und die zentralen Wahrheits- und Freiheitstheorien zu diskutieren. Der Schwerpunkt liegt allerdings in der Frage nach dem Verhältnis von Wahrheit und Freiheit, die am Leitfaden des Glaubens- und Kirchenbegriffs zu klären sein wird.

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