Säkulare Philosoph:innen des 20. und 21. Jahrhunderts wie Martin Heidegger, Hannah Arendt, Jean-Luc Nancy, Giorgio Agamben, Gianni Vattimo und Alain Badiou u.a. haben grundlegende Kategorien der biblischen Tradition wie Agape, Parusie, Vergebung, Anbetung, Messianismus, Kenosis, Auferstehung und Berufung aufgenommen, um Subjekt und Geschichte politisch neu zu bedenken. Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Analyse dieser religiösen Motive im Kontext ihrer Verschiebungs- und Übersetzungsprozesse in andere philosophische Diskurse, um sie so damit auf ihre spezifischen Bedeutungsgehalte in der Gegenwart hin zu untersuchen. Dieser Ansatz geht einerseits der Frage nach, wie christliche Symbole und Erzählungen durch ihre Übersetzung eine neue Lesbarkeit oder sogar eine "Nachreife" in heutigen pluralen und post-traditionellen Kontexten erfahren können. Andererseits zielt die Vorlesung darauf ab, die möglichen Auswirkungen und Einflüsse des christlichen Erbes auf die säkulare Philosophie und dessen theologisch-politisches Potential für die Gegenwart kritisch zu untersuchen.
- Kursverantwortliche/r: Tilman Asmus Fischer
- Kursverantwortliche/r: Isabella Guanzini
- Kursverantwortliche/r: Simon Hecke