Die Vorlesung nähert sich in dezidiert kulturgeschichtlicher Methode der komplexen Institution des Papsttums an. Neben den klassischen institutionengeschichtlichen Gegenständen und der Entwicklung der papalen Theorie soll das sich wandelnde Selbstverständnis der Päpste insbesondere anhand ihrer symbolischen Inszenierungen rekonstruiert werden. Im Zentrum stehen römische Zeremonien und Rituale: Tod und Begräbnis der Päpste, das Zeremoniell von Konklave, Krönung, Possesso und Kardinalskonsistorium, diplomatische Empfänge, römische Feste und anderes mehr sollen interpretiert werden. Ein thematischer Fokus liegt auf der Frage nach der Bewältigung von systeminhärenten Normenkonflikten, wie sie sich in der Vormoderne beispielsweise aus den unterschiedlichen Rollen des Papstes als Bischof von Rom, als geistliches Oberhaupt der universalen Kirche, als weltlicher Fürst und Patron seiner Familie ergeben haben. Und schließlich soll das moderne Papsttum des globalen Medienzeitalters analysiert und der Frage nach einer zukunftsfähigen Gestalt dieser Institution auch in ökumenischer Hinsicht nachgegangen werden.


Semester: WiSe 2022/23

Nirgendwo auf der Welt ist das Selbstverständnis des Papsttums so mit Händen zu greifen wie in der Stadt Rom. In einer ungeheuren Vielfalt symbolischer Formen haben die Päpste dort ihren theologischen Anspruch, ihr kirchliches und politisches Programm, aber auch ihre familiäre und klienteläre Bindung in Stein gehauen und an die Wand gemalt. Insbesondere Grabmäler dienten dazu, Führungsansprüche in der Gegenwart zu behaupten und für die Zukunft abzusichern. Aber auch Paläste und Straßennetze, Kirchen und Kunstwerke erzählen augenfällig von päpstlichen Kirchenvisionen und Memorialstrategien. Das Seminar will Voraussetzungen schaffen, um diese römischen Symbolwelten entziffern zu können. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf der Epoche unmittelbar nach dem Konzil von Trient, als das Papsttum nach der reformatorischen Kritik im Zeitalter des Barock zu neuer Stärke und großer kultureller Produktivität gelang.

Das Seminar wird in acht Seminarsitzungen in Berlin und als fünftägige Exkursion nach Rom  abgehalten. Seminarsitzungen und Exkursion bilden integrale Bestandteile der Lehrveranstaltung und können nicht gesondert besucht werden.

Die An- und Abreise nach Rom sowie die Unterkunft in Rom organisieren und finanzieren die Teilnehmenden selbst. Hinweise werden in der ersten Seminarsitzung gegeben. Ein Zuschuss zu den sonstigen Kosten (Eintrittsgelder, gemeinsame Malzeiten etc.) ist beantragt; dessen Höhe wird zu Seminarbeginn bekannt gegeben.

Semester: WiSe 2022/23

Religion ist wie Politik einer der großen Gestaltungsansprüche in Gesellschaften. Deshalb können sich Religion und Politik auch gegenseitig als Konkurrenten betrachten und behindern – oder als Machtmittel benutzen. Aber haben denn Religionen nicht ganz andere Aufgaben als die Politik? Die Vorlesung behandelt Religion als Kultur, Stiftung einer neuen Identität, als Rechtfertigung von Gewalt und Relativierung irdischer Machtansprüche.

Semester: WiSe 2022/23
Semester: WiSe 2022/23

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Kernfragen der Religionsphilosophie und diskutiert die wichtigsten klassischen und aktuellen Ansätze zu ihnen. Zu den behandelten Themen gehören: die Metaphysik und Kohärenz des Theismus, klassische Gottesbeweise, Vernunft und Glaube, Religion und Weltanschauung, das Theodizeeproblem, Religion und Wissenschaft, Fideismus, Nonkognitivismus, religiöse Erfahrung, religiöse Autorität. 

Der Einschreibeschlüssel für den Moodle-Kurs lautet "Sokrates". 

Semester: WiSe 2022/23

Die Übung dient der Einführung in das Fach „Historische Theologie“ und macht mit seinen Methoden, Arbeitsinstrumenten und Quellen bekannt. Anhand von Primärquellen, die in der Vorlesung erwähnt und kontextualisiert werden, wird eingeübt, wie Texte der Kirchengeschichte historisch-kritisch zu interpretieren sind. Einen Schwerpunkt bilden einzelne Texte des Konzils von Trient und des I. und II. Vatikanums.

Semester: WiSe 2022/23
Semester: WiSe 2022/23
Semester: WiSe 2022/23
Semester: WiSe 2022/23

Herzlich willkommen im Moodle-Kurs zur Übung „Grundlagen der katholischen Theologie“ im Wintersemester 2022/23.

Semester: WiSe 2022/23

Theologie ist nicht nur, was Akademiker*innen an der Uni denken, Theologie entsteht und hat Relevanz auch in alltäglichen sowie besonderen Lebenssituationen von Menschen – ganz gleich ob diese sich zu einer Glaubensgemeinschaft zählen oder nicht. Theologie lässt sich im eigenen Alltag und im eigenen Umfeld entdecken. Das ist die Ausgangsthese dieser Übungen in der religiöse und weitere theologiegenerative Orte und Situationen identifiziert, entdeckend erforscht und theologisch reflektiert werden. Neben einer basalen Einführung in die dafür notwendigen Methoden sozialwissenschaftlichen Arbeitens wird dabei geübt „die Zeichen der Zeit“ zu entdecken und diese „im Licht des Evangeliums“ zu deuten.


Literatur:

- Bauer, Christian, Konstellative Pastoraltheologie. Erkundungen zwischen Diskursarchiven und Praxisfeldern, Stuttgart 2016.

- Dinter, Astrid / Heimbrock, Günther / Kerstin Söderblom (Hg.), Einführung in die Empirische Theologie. Gelebte Religion erfahren, Göttingen 2007.

Semester: WiSe 2022/23

Die Vorlesung bietet eine Einführung in das Studium der Katholischen Theologie. Behandelt werden überblicksartig die verschiedenen Teildisziplinen, Methoden sowie grundlegende Fragestellungen und Inhalte. Dazu gehört auch die Verortung der Theologie in den Kontexten des Wissenschaftsbetriebs und einer pluralen und säkularen Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wird ein besonderer Fokus auf eine ‚anthropologisch gewendete‘ Theologie gelegt. Thematisiert werden Fragen wie: Was ist Theologie? Welche Relevanz kommt ihr in der (Spät-)Moderne zu? Wie ist das Verhältnis von Katholischer Theologie zu anderen Theologien zu bestimmen? Weshalb ist Theologie eine Wissenschaft? Welche Probleme bearbeitet Theologie und auf welche Weise? Welche interdisziplinären Herangehensweisen und Perspektiven bietet sie? Vor welche Herausforderungen stellt ein Theologiestudium?

Montags, 10-12Uhr im Emil-Fischer-Hörsaal

Semester: WiSe 2022/23

Aus gesellschaftlicher Perspektive sind insbesondere diejenigen religiösen Überzeugungen von Interesse, die für das menschliche Zusammenleben eine förderliche Wirkung entfalten, indem sie etwa pazifizierend wirken, Menschenrechtsvorstellungen unterstützen oder solidarisches Handeln befördern. Der theologischen Ethik kommt dann eine Schlüsselrolle zu, wird in ihr gleichsam die Wissenschaft gesehen, die diese Erwartungen erfüllen kann und die als Verbindungsstelle zwischen Religion, Wissenschaft und Gesellschaft fungieren soll. Dabei bleiben zwei Aspekte meist unberücksichtigt: Erstens wird meist nicht genauer erörtert, worin überhaupt das Theologische einer theologischen Ethik bestehen kann. Zweitens wird selten nach den spezifischen Bereichen der Ethik differenzierend betrachtet, in welchem Feld theologische Ethik als Akteurin sinnvoll auftreten kann. Das Seminar wird sich mit diesen beiden Fragen näher beschäftigen. Zunächst wird untersucht, was eine Ethik als theologische kennzeichnet bzw. ob überhaupt ein Unterschied zwischen philosophischer und theologischer Ethik besteht. Darauf aufbauend werden im zweiten Teil verschiedene konkrete Felder der Ethik in den Blick genommen – wie etwa Medizin-, Umwelt- oder Friedensethik – und daraufhin befragt, ob es hier einen sinnvollen Beitrag einer theologischen Ethik in unserer pluralen Welt geben kann.

Semester: WiSe 2022/23

In dem Seminar lesen wir eines der international meistbeachteten religionsphilosophischen Bücher der letzten Jahrzehnte. In „Warranted Christian Belief“ (deutsche Übersetzung des Buches, De Gruyter 2015: „Gewährleisteter Christlicher Glaube“) unternimmt Alvin Plantinga einen umfassenden Versuch, den christlichen Glauben gegen klassische und moderne Einwände zu verteidigen. Er legt ein historisch an der reformierten Tradition orientiertes und systematisch auf einer neo-fundamentalistischen Erkenntnistheorie fußendes Modell der Vernünftigkeit eines Erfahrungs-inspirierten christlichen Glaubens vor.


Semester: WiSe 2022/23

Studierende der Islamischen und der Christlichen Theologien erarbeiten zusammen drei Gesprächsabende, die im Januar stattfinden sollen. Die Studierenden stellen Menschen des öffentlichen Lebens vor, denen ihre Religion Orientierung und Ermutigung im Berufsleben ist. Zunächst vermittelt das Seminar Fähigkeiten wie »Moderieren vor Publikum« und vertieft christliche und islamische Theologien des religiösen Mitgestaltungsanspruchs. Dann werden die einzelnen Abende systematisch vorbereitet.

Semester: WiSe 2022/23