Die Vorlesung nähert sich in dezidiert kulturgeschichtlicher Methode der komplexen Institution des Papsttums an. Neben den klassischen institutionengeschichtlichen Gegenständen und der Entwicklung der papalen Theorie soll das sich wandelnde Selbstverständnis der Päpste insbesondere anhand ihrer symbolischen Inszenierungen rekonstruiert werden. Im Zentrum stehen römische Zeremonien und Rituale: Tod und Begräbnis der Päpste, das Zeremoniell von Konklave, Krönung, Possesso und Kardinalskonsistorium, diplomatische Empfänge, römische Feste und anderes mehr sollen interpretiert werden. Ein thematischer Fokus liegt auf der Frage nach der Bewältigung von systeminhärenten Normenkonflikten, wie sie sich in der Vormoderne beispielsweise aus den unterschiedlichen Rollen des Papstes als Bischof von Rom, als geistliches Oberhaupt der universalen Kirche, als weltlicher Fürst und Patron seiner Familie ergeben haben. Und schließlich soll das moderne Papsttum des globalen Medienzeitalters analysiert und der Frage nach einer zukunftsfähigen Gestalt dieser Institution auch in ökumenischer Hinsicht nachgegangen werden.
- Kursverantwortliche/r: Emre Altuntas (IKT)
- Kursverantwortliche/r: Nathalie Dynowski
- Kursverantwortliche/r: Carolin Haas
- Kursverantwortliche/r: Stefan Franz Schoech
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Günther Wassilowsky