Das Archiv erfährt anhaltende Aufmerksamkeit in kultur- und medienwissenschaftlicher Forschung ebenso wie in künstlerischen Arbeiten und Kritiken an Kulturinstitutionen. Die Verstrickungen von Macht und Wissen in der Vermittlung von Geschichte und Erinnerung ist hierbei zentral. Dennoch fällt auf, dass insbesondere postkoloniale und geschlechtliche Codierungen der Ordnungen des Archivs, seiner Technologien und der Arbeit mit Archiven häufig ausgeklammert bleiben. Das Seminar befasst sich zum einen mit den Spuren, die Theorien und künstlerische Praktiken des Archivs, einschließlich der ihr eigenen blinden Flecken, in der Gegenwart hinterlassen. Zum anderen widmet es sich genderkritischen und dekolonialen Ansätzen, die historische Institutionen, Konzeptionen und Praktiken des Archivs in Frage stellen. Hierbei ist auch das kritische Potential des Begriffs der Spur von Interesse, sofern die Spur sowohl als das, was die Archive bevölkert, als auch als das Andere des Archivs gefasst werden kann.
Archive und Spuren in kulturtheoretischer Forschung und künstlerischer Praxis - dekoloniale und genderkritische Perspektiven
Kurseinschreibung
Semester: WiSe 2020/21
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