Im Unterschied etwa zur Philosophischen Anthropologie ist die
Historische Anthropologie nicht an den abstrakten, überzeitlichen,
universalen Charakteristika des Menschseins interessiert, sondern fragt
nach konkreten, historisch fernen Menschen in ihrer Singularität, ihren
besonderen Erfahrungen, Vorstellungen, Wahrnehmungen, Emotionen,
Deutungen – ihrem Eigensinn. In einem ersten Teil wird das
Seminar mit zentralen Anliegen und Methoden der Historischen
Anthropologie bekannt machen. Dabei wird immer die Frage im Blick zu
behalten sein, welchen Beitrag gerade die Historische Anthropologie
innerhalb einer interdisziplinären Theologischen Anthropologie zu leisten hat. Im zweiten Seminarteil
steht die Lektüre des Klassikers von Carlo Ginzburg „Der Käse und die
Würmer. Die Welt eines Müllers um 1600“ im Zentrum, womit die konkrete
Durchführung eines Konzeptes von Historischer Anthropologie
kennengelernt werden soll. Im schließlich dritten Teil werden
die Seminarteilnehmer*innen auf Basis der Analyse von historischen
Selbstzeugnissen selbst Miniaturen Historisch-theologischer
Anthropologie verfassen.
- Kursverantwortliche/r: Carolin Haas
- Kursverantwortliche/r: Josip Serdarusic
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Günther Wassilowsky