Kurseinschreibung

Die Machtkonzeption Michel Foucaults, die häufig an die gesellschaftlich-politische Organisation von Geschlecht, Sexualität und familiären Zusammenhängen gekoppelt ist, ist zwar ziemlich allumfassend, aber nicht rein negativ oder totalitär in dem Sinne, dass es keine Möglichkeit des Widerstands gäbe. Im Gegenteil ist Widerstand den Machtbeziehungen inhärent, und parallel zur Entfaltung der Regierungskünste in den modernen abendländischen Gesellschaften fand und findet eine Entfaltung der Kritik als „Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden“, statt. Dieser Haltung „reflexiver Unfügsamkeit“, einer „Tugend“ (Judith Butler), die sich vor allem auch in Foucaults späten Ansätzen zu einer politischen „Ästhetik der Existenz“ finden lässt, möchte das Seminar nachgehen. Dafür wird zunächst das Gefüge der Macht behandelt (Disziplinarmacht, Biomacht, Gouvernementalität), das unter anderem von feministischen Theoretiker_innen aufgegriffen und weitergedacht wurde. Grundsätzliche Überlegungen zu Machtkritik verknüpfen sich dabei mit solchen zu anderen Formen der – auch sexuellen – Subjektivierung und Selbstführung als Möglichkeitsräumen einer oppositionellen Haltung. Im Mittelpunkt steht eine Frage unbedingter und drängender Aktualität: Wie wollen wir leben?

Semester: WiSe 2020/21
Selbsteinschreibung
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