Die Filmwissenschaft ist im Kino entstanden. An dem Ort, wo die Zuschauer*innenschaft auf das audiovisuell erzeugte Medium, den Film traf, bildete sich eine historisch neue Massenkultur heraus, aber auch filmtheoretisches, kulturwissenschaftliches und philosophisches Denken und Schreiben über Filmkultur(en). Ein Jahrhundert später greifen die Auseinandersetzungen mit dem Medium Film zum einen historisch vor die Aufführungen in Lichtspieltheatern zurück; zum anderen haben sich unter dem Vorzeichen der „Medienimmanenz“ (Malte Hagener) die Orte proliferiert, an denen Filmerfahrung und Diskurs aufeinandertreffen. Das Denken und Schreiben hat sich aus dem Kino heraus, hin zu Untersuchungen von bewegten Bildern im Allgemeinen bewegt. Dieses Seminar gibt Einblick in Analysemethoden und Deutungskontexte von Filmen von der Zeit der Entstehung des Mediums bis in die Gegenwart. Ziel ist es, grundlegende filmwissenschaftliche Paradigmen der historisch-kritischen Reflexion und Interpretation kennenzulernen und zugleich einen Eindruck von der Bandbreite an Möglichkeiten zu gewinnen, mit der audiovisuelle Bewegtbilder und ihre Kontexte befragt werden können.
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf filmische Gestaltungsmittel gelegt und auf miteinander verflochtene Kategorien sozialer Differenz wie Geschlecht, race/“Rasse“ oder soziales Milieu.
Prüfungsform: mündliche Prüfung oder Hausarbeit- Kursverantwortliche/r: Oona Friedrichs
- Kursverantwortliche/r: Jun.-Prof. Dr. Brigitta Kuster