Kurseinschreibung

Das Seminar setzt sich zum Ziel, das in den letzten zwei Jahrzehnten ausgesprochen ergiebige Forschungsfeld der Literatur- und Wissenschaftsgeschichte zu kartieren. Zum einen hat sich hier eine literaturwissenschaftliche »Subdisziplin« (Katherine Hayles) entwickelt, während es gleichzeitig zu einer neuen Dynamik der Wissenschaftsforschung gekommen ist, die sich zu einer »Kulturgeschichte der Wissenschaften« (Michael Hagner) erweitert hat. Vor diesem Hintergrund sind die historisch wechselnden Funktionsbestimmungen von ‚Literatur‘ und ‚Wissen‘ in den Fokus gerückt. Die Herstellungsweisen des Wissens werden mit literaturwissenschaftlichen Mitteln als »Poetologien des Wissens« (Joseph Vogl) untersucht, es wird aber auch nach »Wissensvermittelnden Darstellungsformen in der Literatur« (Monika Schmitz-Emans) oder nach einer »Historischen Epistemologie der Literatur« (Nicola Gess/Sandra Janßen) gefragt. In Literaturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass ihre Gegenstände nicht mehr als strikt voneinander getrennte Bereiche betrachtet werden können, vielmehr geht es darum, ihre Berührungspunkte zu dokumentieren und sie in ihrer Geschichtlichkeit zu beschreiben. Der Zusammenhang von ‚Literatur und Wissen‘ öffnet ein Feld, auf dem immer wieder neu auszuhandeln ist, wie eng oder weit die jeweils veranschlagten Begriffe von Literatur und Wissen bzw. Wissenschaft sind. Das Seminar findet voraussichtlich digital und synchron statt, sollte die Pandemielage es erlauben auch in Präsenz.

Semester: Frühere Semester
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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