Kurseinschreibung

In diesem Seminar werden wir uns mit einem faszinierenden und sowohl literatur- als auch philosophiegeschichtlich höchst interessanten Werk des Apuleius befassen – De deo Socratis –, das die vollständigste Abhandlung der antiken Literatur zum Wesen der Dämonen darstellt: In dieser Schrift stellt Apuleius in rhetorisch geschliffener Form mittelplatonische Vorstellungen von Göttern und Menschen und den zwischen ihnen vermittelnden Potenzen (den sogenannten Dämonen) dar, denen Apuleius’ Hauptaugenmerk gilt; Sokrates wird dabei zu seinem Kronzeugen dafür, wie einem tugendhaft und philosophisch lebenden Menschen Fürsorge und Schutz eines solchen Dämons zuteil wird. Die Schrift – die für Heiden, aber auch für Christen maßgebliche religiöse Vorstellungen des 2. Jh. nach Christus vermittelt – endet dementsprechend mit einem werbenden Aufruf an die Menschen, sich wie Sokrates um die echte Bildung des eigenen Geistes zu kümmern. Im Seminar werden wir unsere Aufmerksamkeit vor allem auf die Verknüpfung zwischen Theologie/Dämonologie, Anthropologie und Ethik richten, die ein Charakteristikum des Mittel- und Neuplatonismus darstellt und die den Weg für wichtige Entwicklungslinien des christlichen Denkens vorbereitet hat.

Semester: WiSe 2020/21
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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