Kurseinschreibung

Die Liaison von Literatur und Medizin hat eine traditionsreiche Geschichte und erfährt durch die sog. Medical Humanities – ein Lehr- und Forschungsfeld, das sich vor rund 40 Jahren etablierte – erneut Aufmerksamkeit. Die Öffnung der Medizin für geistes- und kulturwissenschaftliche Herangehensweisen verdankt sich der Einsicht, dass sich ein Verständnis von Krankheit und Therapie rein biowissenschaftlich nicht bewältigen lässt. Im Unterschied zu medizinischen Texten können literarische Texte Krankheitserfahrungen und Arzt-Patienten-Relationen historisch ungleich differenziert darstellen. Wir beschäftigen uns in dieser Veranstaltung mit Krankheitsnarrativen der skandinavischen Literatur des späten 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart (u. a. A. Skram, H. Ibsen, T. Ditlevsen, S. Stridsberg). Die Veranstaltung soll zunächst einen ersten Einblick in die Forschungsfelder Medical Humanities und Narrative Medicine vermitteln und daran anschließend der Frage nachgehen, wie Patientinnen und Patienten ihre Krankheit, ihren Bezug zu Angehörigen, Ärzten und Institutionen literarisch darstellen.

OBS: Wenn der Kurs in Modul 7 belegt wird, werden durch zusätzliche Arbeitsleistungen 5 LP erworben.

Katarina Bernhardsson: Litterära besvär (2010)

Bettina von Jagow/Florian Steger: Was treibt die Literatur zur Medizin? Ein kulturwissenschaftlicher Dialog (2009)

Susan Sontag: Illness as metaphor (1988)



Semester: WiSe 2020/21
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)