Großromane

Was sind Großromane? lässt sich mit einiger Berechtigung fragen. Das Seminar wird versuchen eine Antwort zu geben, zunächst von der banalen Materialität des
Seitenumfangs ausgehend, um sich in der Literaturhistorie zu organisieren. Hierbei lässt sich ein Stück weit Arno Schmidts Auswahl folgen beginnend bei der Insel Felsenburg von
J.G. Schnabel und A. Lafontaines Quinctius Heymeran von Flaming weiter zu K.F. Gutzkows Ritter vom Geist und H.A. Oppermanns 100 Jahre hin zu H. H. Jahnn Fluß ohne Ufer und De[m] blaue[n] Kammerherr[n] des W.v. Niebelschütz, womöglich wären A.V. Thelen Die Insel des zweiten Gesichts oder P. Weiss‘ Ästhetik des Widerstands noch
einzurechnen, um A. Schmidts Zettels Traum nicht zu erwähnen. Soweit einige erweiterbare Vorschläge, die den Untersuchungsgrund der Fragen „Wie organisiert sich solch ein Seitenkonvolut, was stiftet den Zusammenhalt und hält das Lesevergnügen über bisweilen tausende von Seiten aufrecht?“ bilden sollen. Aufgrund der Gegenstandsspezifik wird das Seminar von einer konstituierenden Sitzung im April abgesehen in Form von zwei Blockseminaren Ende Juni stattfinden.