Kurseinschreibung

Das Trauerspiel des 17. Jahrhunderts ist nicht nur ein Theater der Gewalt und der Affekte, sondern auch der Rhetorik und des politischen Handelns. Bis zum Äußersten theatralisch, ereignisreich und dramatisch und doch zugleich immer wieder langatmig, überformt und schwerfällig – das barocke Drama lebt von drastischen Gegensätzen. Auf dem Spiel steht nichts Geringeres als das Handeln in der Geschichte, die ihrerseits von antagonistischen Kräften gesteuert scheint. Das Seminar fragt nach dem besonderen Verhältnis von Dramenstruktur und Historie, Poetik und Politik, Verhandlungen von Souveränität, weiblicher Herrschaft, Religion und Exotismus. Die Gattungsform ‘Trauerspiel’ soll zugleich in Beziehung gesetzt werden zu früherer sowie zeitgenössischer europäischer Theaterproduktion. Die behandelten Stücke reichen von William Shakespeares Richard II, Jakob Bidermanns Cenodoxus, Pierre Corneilles Le Cid, Andreas Gryphius’ Leo Armenius und Catharina von Georgien bis Daniel Casper von Lohensteins Cleopatra und Christian Weises Masaniello.

Bitte vor der ersten Sitzung anschaffen: Gryphius: Leo Armenius. Stuttgart: Reclam, 1986.

Semester: SoSe 2020
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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