„Fallibel“ heißt „fehlbar“. Unter „Fallibilismus“ wird in der Wissenschaftsphilosophie die These verstanden, dass auch bestens gesicherte Theorien sich als falsch erweisen könnten. Ob diese These zutrifft, kann aber nicht in der Wissenschaftsphilosophie geklärt werden, sondern nur in der Erkenntnistheorie. Hier lautet die Frage, ob Wesen wie wir in der Lage sind, zumindest für einige unserer Überzeugungen die Möglichkeit eines Irrtums auszuschließen. Infallibilisten bejahen diese Frage, Fallibilisten verneinen sie. In der Erkenntnistheorie wird weiterhin gefragt, wie sich das Phänomen der menschlichen Fehlbarkeit zum Begriff des Wissens verhält: Legt uns die Standarddefinition des Wissens als wahrer, gerechtfertigter Überzeugung darauf fest, dass Wissen nur vorliegt, wenn jede Möglichkeit eines Irrtums ausgeschlossen ist? Wenn es sich so verhält, können fehlbare Wesennichts wissen. Welche Möglichkeiten haben Fallibilisten, den Skeptizismus zu vermeiden?
Im Seminar werden wir uns ausgehend von klassischen Texten in die neuere englischsprachige Forschungsliteratur vorarbeiten.
- Kursverantwortliche/r: Geert Keil