Der Kurs vermittelt ein komplexes und kritisches Verständnis von Metaphysik und philosophischen Methoden in der Europäischen frühen Neuzeit. Wir lernen dabei grundlegende philosophische Fragen kennen, die auch heute nichts von ihrer intellektuellen Dringlichkeit und Relevanz verloren haben. Wir werden Begriffe wie Wahrheit, Tradition, Rationalität, Körper/Geist, Natur und Wissenschaft reflektieren. Wir werden die Ursprünge, die Weitergabe und die Kanonisierung von Wissen problematisieren. Dimensionen wie Geschlecht, Rasse, Klasse und Religion werden ebenfalls eine Rolle spielen. Auf diese Weise werden wir auch darüber nachdenken, wie und warum die Welt so geworden ist, wie sie ist, und wie sie anders sein könnte.
Konkreter untersuchen wir unter anderem Scholastische Begriffsanalysen, Dantes philosophische Dichtung, Montaignes skeptische Essays, Descartes' Meditationen, Spinozas Ethik, Diderots Enzyklopädie und die Grundlagen der Newtonsche Wissenschaft. Wir werden auch Texte kennenlernen, die eher selten in Einführungskursen gelesen werden. Dazu gehören Avicennas mittelalterlicher Rationalismus, Mulla Sadras frühneuzeitlicher Existentialismus, Margaret Cavendishs radikaler Materialismus, Anton Wilhelm Amos Dualismus und die metaphysische Grundlegung der Physik durch Emilie du Chatelet.
- Kursverantwortliche/r: Maxim Bonaparte
- Kursverantwortliche/r: Luce deLire
- Kursverantwortliche/r: Vanessa Masur