Im Spannungsfeld zwischen Laut und Schrift steht die sogenannte literarische Mündlichkeit, d.h. medial schriftliche Äußerungen in literarischen Werken, die allerdings bei Leser:innen den Eindruck von mündlichen Äußerungen hervorrufen (sollen). Das passiert meist (aber nicht nur) auf der Ebene direkter Figurenrede und stellt auch eine Möglichkeit dar, Figuren über (z.T. konventionalisierte) Assoziationen zu charakterisieren.
Der Kurs widmet sich unter anderem den folgenden Fragen: In welcher Beziehung steht literarische Mündlichkeit zur „echten” gesprochenen Sprache - der so genannten „mundanen Mündlichkeit”? Welche Merkmale mundaner Mündlichkeit werden von Autor:innen verwendet, um Mündlichkeit „nachzuahmen” bzw. den Eindruck mündlicher Äußerungen hervorzurufen? Welchen Herausforderungen stehen Übersetzer:innen dabei gegenüber?
Anschließend an einen einführenden Themenblock erhalten die Studierenden die Gelegenheit bei der Erarbeitung eines spezifischen Themas konkrete Phänomene literarischer Mündlichkeit in nordischen Sprachen (eigener Wahl) zu untersuchen und ihre Ergebnisse zu diskutieren.
- Kursverantwortliche/r: Daniel Ebner
- Kursverantwortliche/r: Sarah Luise Große (MA)