Klar: Kanon-Vorschläge sind kontrovers. Und die Frage: „Muss ich das wirklich gelesen haben?“ ist durchaus legitim. Doch trotz kritischer Einwände brauchen Gesellschaften verbindliche Verabredungen über bleibende Texte und dauerhaft rezipierte Werke. Ebenso notwendig bleiben Reflexionen über die Grundlagen jener Wertungen, die mit der Aufnahme von bestimmten Texten immer auch andere Texte ausschließen. – Die VL will diese Herausforderungen annehmen und Vorschläge für einen Kanon des 20. und 21. Jahrhunderts diskutieren. Im Zentrum stehen intensive Lektüren exemplarischer Werke, deren kulturelle Voraussetzungen ebenso rekonstruiert werden wie ihre ästhetischen Formate und ideellen Gehalte. Einen Schwerpunkt bilden die Wirkungsgeschichten kanonischer Texte, die nachfolgende Generationen mit je eigenen Perspektiven lesen und aufnehmen oder auch ablehnen und überwinden. Schließlich und nicht zuletzt werden Alternativen und Gegenprogramme vorgestellt. – Die Gewinne aus der VL steigen, wenn die behandelten Werke selbst zur Kenntnis genommen werden. Auch wenn das Lektüre-Pensum deshalb nicht zu unterschätzen ist, lohnt es sich: Denn irgendwann im Leben müssen Kanon-Vorschläge und kanonische Werke sowieso zur Kenntnis genommen werden. Sämtliche Texte und Kontextmaterialien auf moodle.
- Kursverantwortliche/r: Constanze Baum
- Kursverantwortliche/r: Eva-Maria Konrad
- Kursverantwortliche/r: Dr. Hannah Markus
- Kursverantwortliche/r: Dr. Roman Widder
- Kursverantwortliche/r: Jiasheng Yang