Kurseinschreibung

Religiöse Texte und fantastische Literatur weisen eine gewisse Verwandtschaft auf: Beide thematisieren das „Unglaubliche“ und laden die Leser:innen mit Samuel Taylor Coleridge gesprochen zur „(willing) suspension of disbelief“ ein. Zudem handelt es sich bei den frühen fiktionalen Weltentwürfen der westlichen Literaturgeschichte fast immer um philosophische und religiöse, zumeist sogar christliche (neben Augustins De Civitate Dei, Dantes berühmter Commedia oder John Miltons Paradise Lost lässt sich hier der Erbauungsroman The Pilgrim’s Progress von John Bunyan nennen). Prägende Fantasy-Reihen des 20. Jahrhunderts können wiederum als christliche Allegorie (Lewis‘ Die Chroniken von Narnia) oder gar Zukunftsszenario (LaHaye/Jenkins: The Left Behind Series) gedeutet werden. Die Übung analysiert und diskutiert, ob und inwiefern sich diese explizit auch religiösen Werke von anderer Literatur der Fantastik und Fantasy unterscheiden und welche narratologische Strukturen und Erzählstrategien ihnen gemeinsam sind. Anhand der im Vorfeld zu lesenden Sekundärliteratur werden dafür Kriterien für die Analyse fantastischer Literatur erarbeitet und auf Primärwerke wie die oben genannten angewandt, in die mithilfe von Textauszügen oder auch Filmausschnitten eingeführt wird.

Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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