Kurseinschreibung

Als Bildschmuck antiker Bauwerke und Monumente (Tempel, Altäre, Ehrenbögen und Ehrensäulen) spielen römische Staatsreliefs eine bedeutende Rolle. Sprechen wir von Architekturen als öffentliche Kommunikationsmedien, als Staatsdenkmäler im engeren Sinne, so geschieht dies nicht zuletzt auf der Grundlage ihres Dekors, ihrer künstlerischen Aufwertung, welcher die Staatsreliefs in hohem Grade Rechnung tragen. Kein Wunder also, wenn man letztere als eine zentrale Gattung der römischen Kunst erachtet. Der Anlass, sie näher besehen zu wollen, resultiert daraus indes nicht allein. Denn genauso zentral wie die Gattung selbst ist ihre Forschungssituation: Wurden römische Staatsreliefs von Seiten der älteren Forschung noch als dokumentierende Quellen der Ereignisgeschichte, als Illustrationen konkreter historischer Vorgänge verstanden, stellen neuere Ansätze eher die durch sie geehrteNein Person(en) in den Vordergrund, reden von Staatsreliefs als zelebrierende Werke, mittels derer Leistungen, Verdienste und Tugenden jener Personen(en) gerühmt und gefeiert werden sollen. Ein solches Konzept, das die Staatsreliefs als Medien werteorientierter Diskurse definiert, verfolgt und erprobt das Seminar anhand ausgewählter Befunde, sowohl aus der Zeit der späten Republik, wie vor allem der Kaiserzeit.

Literatur

T. Hölscher, Die Geschichtsauffassung in der römischen Repräsentationskunst, JdI 95 (1980) 265ff.
T. Hölscher, Staatsdenkmal und Publikum. Vom Untergang der Republik bis zur Festigung des Kaisertums in Rom (1984).
G. Koeppel, Die historischen Reliefs der römischen Kaiserzeit 1-9, BJb 184-192 (1984-1992). [Diverse Aufsätze]
E. Mayer, Rom ist dort, wo der Kaiser ist (2002).
M. Oppermann, Römische Kaiserreliefs (1985).
I. Scott Ryberg, Rites of the State Religion in Roman Art (1955).
M. Torelli, Typology and Structure of Roman Historical Reliefs (1982).

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme: Regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit, sowie Übernahme eines Referats.
Prüfungsleistung: Schriftliche Hausarbeit (ca. 15 Seiten).

Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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