Das Recht stellt für die Literatur einen besonders ergiebigen Fundus
dar: Rechtskonflikte treiben die Narration voran; mit Hilfe spannender
Aufklärungsarbeit entsteht Handlungsdynamik; die Frage nach Schuld und
Unschuld ermöglicht die Diskussion von Wertesystemen; Indiziensuche und
Gesetzesinterpretation thematisieren in den Texten das Problem der
Deutung – umso mehr, wenn ein Drama zugleich eine Gerichtsverhandlung
ist, wie in Kleists Stück „Der zerbrochne Krug“. Zudem ist das
literarische System nicht zuletzt durch rechtliche Regelungen
konfiguriert, z.B. das Urheberrecht. Andersherum ist das Recht
seinerseits voller Fiktionen, und juristische und literarische
Hermeneutik lassen sich aufeinander beziehen. Diese grundlegenden
Zusammenhänge werden im SE erarbeitet, u.a. mit Texten von Heinrich von
Kleist, E.T.A. Hoffmann, Annette von Droste-Hülshoff, Herman Melville
bis hin zu Franz Kafka.
- Kursverantwortliche/r: SHK Mascha Lange
- Kursverantwortliche/r: SHK Marie Luise Theresia Schlachter
- Kursverantwortliche/r: Ulrike Vedder