Kurseinschreibung

Kant der „alles Zermalmende“ (Moses Mendelsohn), hat die Metaphysik der philosophischen und theologischen Tradition kritisch destruiert. Die theologische und insbesondere die katholische Wahrnehmung Kants stand über lange Zeit hinweg ganz im Zeichen von Kants Kritik der Gottesbeweise, die als Angriff auf einen der apologetischen, aber auch dogmatischen Eckpfeiler der bisherigen Gotteslehre empfunden werden musste. Dass Kant andererseits den Bezugsrahmen menschlicher Welterfahrung, der bislang dem kosmologischen Gottdenken der Metaphysik überantwortet war, nunmehr dem Primat der praktischen Vernunft unterstellt, um von ihr her die praktische Relevanz des Gottesbegriffs zu erweisen, wurde hingegen theologisch kaum aufgegriffen und verfolgt.
Die Lehrveranstaltung versteht sich als ein Lektüreseminar, in dem die zentralen Texte der Vernunftkritiken Kants zum Gottesbegriff gemeinsam gelesen werden sollen. Das Oberseminar verfährt nach der Methode des „close reading“. Die Texte stehen im Mittelpunkt, sie sind sorgfältig und präzise zu erschließen und zu interpretieren. Vorausgesetzt wird deshalb die Bereitschaft zu gründlicher Lektüre. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.Zur Teilnahme sind neben Studierenden der Theologie Studierende aller Fachrichtungen ausdrücklich eingeladen. Eine persönliche Anmeldung beim Dozenten wird erbeten.

Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)