Kurseinschreibung

Volker Hess / Ketil Slagstad

Psychiatrie im kurzen 20. Jahrhundert.
Eine etwas andere Kulturgeschichte Berlins, 1914-1995

 Die Transformation einer traditionellen Irrenpflege hinter den Mauern großer Anstalten in eine offene und gemeindenahe psychiatrische Versorgung wird gerne als Erfolgsgeschichte gefeiert. Wir wollen im Seminar daher einen genaueren Blick auf dieses Wechselverhältnis von Psychiatrie und Stadt werfen. Berlin dient hierbei als exzeptionelles Beispiel, da viele Entwicklungen von hier ihren Ausgang nahmen. Dabei sollen verschiedene Aspekte einbezogen werden – vom Aufstieg der Psychiater zu Experten vor Gericht und in der Arbeitswelt über den Krankenmord im NS bis hin zur sogenannten pharmakologischen Revolution und den neuen Behandlungsverfahren im Versorgungssystem zwischen Stadt, medizinischer Fakultät und ambulanter Praxis auf beiden Seiten der Mauer einschließlich Psychiatriereform und ihrer Folgen. Hierbei sollen neben der institutionellen Entwicklung auch die Konzepte von psychischer Alterität und dem Umgang mit ihr jenseits der institutionalisierten Psychiatrie eingegangen werden.

 


Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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