Kurseinschreibung

Männlichkeit' als diskursives Konstrukt ist auch im religiösen Kontext eng mit Macht und Herrschaft verknüpft: So lässt sich etwa die biblische Darstellung Jesu als "Auseinandersetzung zwischen hegemonialer römischer Männlichkeit und einer subalternen frühchristlichen Männlichkeit lesen (...) oder mithilfe postkolonialer Theorie als imperiale Mimikry verstehen (...)." (Mayordomo 2013,374)

Während der Koran in Prophetenerzählungen eher gewaltferne Männlichkeiten konstruiert und das Ideal einer egalitären Gesellschaft forciert, ist die Ausbeutung von Sklav:innen und die Existenz von sozialen Hierarchien entlang von Klasse, Geschlecht und Ethnie ein Teil der islamischen Geschichte (Freamon: 2019).

Das interdisziplinäre und interreligiöse Seminar untersucht diese Aspekte auf der Schnittlinie von Ethik, Hermeneutik und Exegese von NT und Koran. Ausgehend von einer ethisch-historischen Bestimmung der Diskurse über Männlichkeit, Macht, und Herrschaft untersuchen wir, inwiefern sich in den Texten entsprechende Konzepte finden, ob sich auch innerhalb der Texte ein Diskurs erkennen lässt und wie sich die jeweiligen Vorstellungen im historischen Kontext und im gegenwärtigen Verständnis darstellen. Dabei werden das interreligiös-komparative Vorgehen, Begriffsbestimmungen und Textanalysen sowie die Bedeutung der Ergebnisse hermeneutisch reflektiert.

Die Textarbeit erfolgt an Originaltexten mit Übersetzung.

Bereitschaft zur Übernahme von Impulsen und Referaten wird vorausgesetzt.

Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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