Abschnitte dieses Kurses

  • Herzlich willkommen im Begrüßungskurs des BA-Studiengangs Kulturwissenschaft!

    In diesem Kurs erhalten Sie zusätzliche Informationen zu den im Vorlesungsverzeichnis in AGNES eingetragenen Lehrveranstaltungen für das Sommersemester 2024, dabei sind die Einträge zu den Vorlesungen und Seminaren bzw. Tutorien nach den Modulen sortiert. Neben weiterführenden Hinweisen zum Inhalt der Kurse und zur behandelten Literatur finden Sie hier gegebenenfalls auch die Zugangsdaten für den ersten Termin.  Auch wenn das Sommersemester durchgängig im Präsenzbetrieb durchgeführt wird,  werden aus organisatorischen Gründen weiterhin einige Veranstaltungen zum Teil digital stattfinden - achten Sie bitte auf die angegebenen Veranstaltungsformate.

    Bei Interesse für eine Lehrveranstaltung erfolgt KEINE Anmeldung in AGNES, stattdessen müssen Sie am ersten Termin teilnehmen. Dann erhalten Sie auch die Zugangsdaten für die lehrveranstaltungsspezifischen Moodle-Kurse. Mit der Anmeldung in diesen Kursen sind Sie dann faktisch als Teilnehmer:in eingeschrieben. Denken Sie aber bitte daran, dass Sie sich am Ende des Semesters die Teilnahme auf dem von Ihnen vorzulegenden Lehrveranstaltungsnachweis unterschreiben lassen müssen  –  es erfolgt keine automatische Verbuchung!  Die Teilnahme an Vorlesungen dürfen Sie sich weiterhin selbst bestätigen.

    Beachten Sie bitte, dass in den Tagen bis zum Beginn der Vorlesungszeit noch Veränderungen  an den Einträgen vorgenommen werden. Daher bitten wir Sie, gelegentlich den aktuellen Stand zu überprüfen, damit Ihnen keine wichtigen Informationen entgehen. Die Vorlesungszeit beginnt am Montag, den 15. April 2024.


    Wir wünschen allen ein erfolgreiches Sommersemester 2024!

  • ÜWP-Studium im Fach Kulturwissenschaft

    Unabhängig vom konkreten Veranstaltungsformat - ob in Präsenz oder digital - bleibt es für Studierende aus anderen Studiengängen weiterhin möglich, durch die Teilnahme an kulturwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen Leistungspunkte innerhalb des üWP-Bereichs zu erwerben.  Bitte beachten Sie, dass sowohl im BA als auch im MA die nötigen ÜWP-Veranstaltungen auf mehrere Semester verteilt werden können. Für das üWP-Studium ist eine Anmeldung über Agnes erforderlich. 

    https://fakultaeten.hu-berlin.de/de/ksb/studiumlehre/uewp/kuwi/uewp_ba_kuwi_modul-10.pdf

  • Lektürewoche

    Die Lektürewoche findet in diesem Semester in der Zeit vom 21. bis zum 25. Mai 2024 statt. In dieser Woche finden in der Regel keine  Lehrveranstaltungen statt, stattdessen wird die Zeit gegeben, um sich intensiver auf die kommenden Seminare vorzubereiten.

  • Prüfungszeitraum

    Der offizielle Prüfungszeitraum für mündliche Prüfungen und Klausuren liegt im unmittelbaren Anschluss an die Vorlesungszeit. Der Zeitraum steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, ist jedoch zeitnah auf der Seite des Prüfungsbüros zu finden:https://fakultaeten.hu-berlin.de/de/ksb/studiumlehre/pruefungsbueros/pruefungsbueroarchkuwigender. Sie erfahren die konkreten Termine für die Klausuren und die mündlichen Prüfungen von den Lehrenden. Für alle anderen Prüfungsleistungen gilt der 30. September 2024 als Abgabetermin.

    Für die Teilnahme an den Prüfungen ist die eigenständige MAP-Anmeldung in AGNES notwendig. Dabei wird die Anmeldung zum ersten Prüfungszeitraum empfohlen. Die Anmeldefrist liegt im Juni2024. Sollten Sie sich dafür entscheiden, die Prüfungen im 2. Prüfungszeitraum abzulegen, erkundigen Sie sich bitte rechtzeitig über die dafür geltenden Anmeldefristen.


  • Einführungsmodul: 532816 Seminar Körper und Kultur - Waldemar Isak

    Mittwoch, 12-14 Uhr,  Georgenstraße 47- 0.07

    Dass Körper nicht nur biologische Tatsachen sind, sondern immer auch von kulturellen, materiellen, sozialen und historischen Bedingungen bestimmt werden, gehört zu den zentralen Einsichten der Kulturwissenschaft. In diesem Seminar wollen wir uns intensiv mit Konzepten, Begriffen und Theorien vertraut machen, die die Verhältnisse und Beziehungen von Körper und Kultur beschreibbar machen: Welche Rolle spielt der Körper für kulturelle Prozesse und Aushandlungen? Inwiefern bestimmt die spezifische kulturelle Situiertheit das körperliche Erleben, Agieren, Wahrnehmen und Fühlen? Mit welchen Konzepten und Theorien können wir uns die Konflikt- und Möglichkeitsfelder zwischen Körper und Kultur begreifbar machen? Diesen Fragen werden wir durch die Lektüre und Erschließung von grundlegenden Texten u.a. von Judith Butler, Michel Foucault, Marcel Mauss und Iris Marion Young nachgehen. Am Ende des Semesters kann eine Klausur als MAP abgelegt werden.


    Organisatorisches:

    Bitte lesen Sie für die Einführungssitzung am 17.04. den kurzen Auszug aus Roland Barthes Über mich selbst: 

    Roland Barthes (1975): „Das Kotelett“, in: Ders.: Über mich selbst. Berlin 2019, S. 70.


    Im Seminar kann eine MAP in Form einer Klausur abgelegt werden. Weitere Informationen zur Klausur finden Sie im Seminarplan.
    Präsenzklausur am 17.7.2024

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  • Einführungsmodul: 532846 Tutorium Einführung in die kulturwissenschaftlichen Studientechniken - Gruppe A - Marlen Rieffel

    Montag, 12-14 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.10

    Das Tutorium soll einen ersten Einstieg in kulturwissenschaftliches Arbeiten ermöglichen und in möglichst kleinen Gruppen Studierenden die Gelegenheit geben, sich dem Fach und dem Studium der Kulturwissenschaft zu nähern. Neben einer inhaltlichen und textbasierten Annäherung an die Kulturwissenschaft werden hier auch ganz konkrete Studientechniken in den Blick genommen, etwa kulturwissenschaftliches Schreiben, Lesen, Zitieren und Bibliographieren. Diese voraussetzungsreichen Techniken sollen im Tutorium nicht nur besprochen, sondern auch gemeinsam erprobt werden – dies betrifft die gemeinsame Textlektüre und Textbesprechung ebenso wie Formate wie Lektürenotizen, das Erarbeiten einer kulturwissenschaftlichen Materialbeschreibung und -analyse und die Konzeption einer ersten kleineren wissenschaftlichen schriftlichen Arbeit.
    Das Einüben dieser Techniken und Formate kann auch ganz konkret prüfungsvorbereitend eingesetzt werden und dient bewusst der Vermittlung von häufigen Teilnahmeleistungen anderer Lehrveranstaltungen.

    Das Tutorium wird außerdem die Gelegenheit geben, sich im Studienalltag zu orientieren und in kleineren, gleichbleibenden Kolloquiumsgruppen in Austausch mit anderen Studierenden zu treten und Fragen zu Studienorganisation und -ablauf zu klären.

    Die im Tutorium gelesene Literatur wird den Teilnehmer*innen per Moodle zur Verfügung gestellt.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Einführungsmodul: 532847 Tutorium Einführung in die kulturwissenschaftlichen Studientechniken - Gruppe B - Tizian Schneider

    Dienstag, 10-12 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.09

    Das Tutorium soll einen ersten Einstieg in kulturwissenschaftliches Arbeiten ermöglichen und in möglichst kleinen Gruppen Studierenden die Gelegenheit geben, sich dem Fach und dem Studium der Kulturwissenschaft zu nähern. Neben einer inhaltlichen und textbasierten Annäherung an die Kulturwissenschaft werden hier auch ganz konkrete Studientechniken in den Blick genommen, etwa kulturwissenschaftliches Schreiben, Lesen, Zitieren und Bibliographieren. Diese voraussetzungsreichen Techniken sollen im Tutorium nicht nur besprochen, sondern auch gemeinsam erprobt werden – dies betrifft die gemeinsame Textlektüre und Textbesprechung ebenso wie Formate wie Lektürenotizen, das Erarbeiten einer kulturwissenschaftlichen Materialbeschreibung und -analyse und die Konzeption einer ersten kleineren wissenschaftlichen schriftlichen Arbeit.

    Das Einüben dieser Techniken und Formate kann auch ganz konkret prüfungsvorbereitend eingesetzt werden und dient bewusst der Vermittlung von häufigen Teilnahmeleistungen anderer Lehrveranstaltungen.

    Das Tutorium wird außerdem die Gelegenheit geben, sich im Studienalltag zu orientieren und in kleineren, gleichbleibenden Kolloquiumsgruppen in Austausch mit anderen Studierenden zu treten und Fragen zu Studienorganisation und -ablauf zu klären.

    Die im Tutorium gelesene Literatur wird den Teilnehmer*innen per Moodle zur Verfügung gestellt. 

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Einführungsmodul: 532873 Tutorium Einführung in die kulturwissenschaftlichen Studientechniken - Gruppe D - McAllister

    Freitag, 10-12 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47  - Seminarraum 0.09

    Das Tutorium soll einen ersten Einstieg in kulturwissenschaftliches Arbeiten ermöglichen und in möglichst kleinen Gruppen Studierenden die Gelegenheit geben, sich dem Fach und dem Studium der Kulturwissenschaft zu nähern. Neben einer inhaltlichen und textbasierten Annäherung an die Kulturwissenschaft werden hier auch ganz konkrete Studientechniken in den Blick genommen, etwa kulturwissenschaftliches Schreiben, Lesen, Zitieren und Bibliographieren. Diese voraussetzungsreichen Techniken sollen im Tutorium nicht nur besprochen, sondern auch gemeinsam erprobt werden – dies betrifft die gemeinsame Textlektüre und Textbesprechung ebenso wie Formate wie Lektürenotizen, das Erarbeiten einer kulturwissenschaftlichen Materialbeschreibung und -analyse und die Konzeption einer ersten kleineren wissenschaftlichen schriftlichen Arbeit.

    Das Einüben dieser Techniken und Formate kann auch ganz konkret prüfungsvorbereitend eingesetzt werden und dient bewusst der Vermittlung von häufigen Teilnahmeleistungen anderer Lehrveranstaltungen.

    Das Tutorium wird außerdem die Gelegenheit geben, sich im Studienalltag zu orientieren und in kleineren, gleichbleibenden Kolloquiumsgruppen in Austausch mit anderen Studierenden zu treten und Fragen zu Studienorganisation und -ablauf zu klären.

    Die im Tutorium gelesene Literatur wird den Teilnehmer*innen per Moodle zur Verfügung gestellt. 

    Das Tutorium beginnt am 3. November, die verbindliche Anmeldung erfolgt bereits im Stundenplanworkshop am 13. Oktober 2023.

  • Modul 1: 532817 Ein inklusives Kino? Akteur*innen, Medien und Architekturen - Robert Stock

    Montag, 16-12- 18Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47 - 0.07

    Kino für alle - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.Credit: DBSV, Kino für Alle

    Das Bachelor Seminar wird sich mit dem Konzept des Inklusiven Kino befassen. Es geht darum, eine historisch informierte Perspektive zu entwickeln und dabei den Begriff der Zugänglichkeit im Kontext kultureller Teilhabe zu problematisieren. In Bezug auf das inklusive Kino werden u.a. folgende Aspekte behandelt:

    * Filmproduktion: Menschen mit Behinderung vor und hinter der Kamera

    * Kinoarchitektur: barriere-arme Architektur

    * Zugänglichkeit von Filmarchiven und Archiven

    * Zugänglichkeit des Films: Stummfilm, Untertitelung, DGS-Verdolmetschung, Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen

    Das Seminar wird einen Workshop mit praktischem Anteil enthalten: Am Freitag den 14. Juni wird am DHM ein Workshop zur Produktion von Audiodeskription stattfinden, bei dem die AD-Expertin Anke Nicolai (Berlin) und Johanna Krins (Berlin) ihre Erfahrungen mit uns teilen werden.

    Vom 14. Bis 16. Juni 2024 findet eine Veranstaltung zum Kino mit Audiodeskription statt, bei dem Diskussionen und Filmvorführungen geplant sind (umfasst ca. 2-3 Sitzungen, bitte merken Sie den Termin vor. An anderer Stelle werden dann reguläre Termine dafür wegfallen).

    In Kooperation mit Stiftung Deutsche Kinemathek (Jurek Sehrt) und Zeughauskino - Deutsches Historisches Museum (Jörg Friess) sowie Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverband Berlin eV.

    Im Seminar kann eine MAP in Form einer Hausarbeit abgelegt werden.

    Seminarplan: https://box.hu-berlin.de/f/09c60ca5b47941b1959f/

    Links:
    Homepage von Hörfilm eV: https://hoerfilmev.de/
    Interessanter Blog: Barbara Fickert, Kinoblindgängerin: https://www.kinoblindgaenger.com/
    DBSV: https://www.dbsv.org/kino-fuer-alle.html

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    Prüfungsformen: Mündliche Prüfung, Hausarbeit

  • Modul 1: 532822 Seminar Walter Benjamins "Berliner Kindheit um 1900 - Holger Brohm

    Dienstag 14-16 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47  0.07

    In der intensiven Lektüre der "Berliner Kindheit um 1900" - als Gegenentwurf und Kommentar zu Marcel Prousts epochaler "Suche nach der verlorenen Zeit" konzipiert - wird ein Zugang zum spannungsgeladenen Denken Walter Benjamins erarbeitet, zugleich stehen zentrale kulturwissenschaftliche Konzepte wie Erinnern, Ähnlichkeit, Wahrnehmung etc. zur Debatte.

    Prüfungsform: Hausarbeit, mündliche Prüfung (23. Juli /10. Oktober)


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  • Modul 2: 532810 Archives of the Revolution and the Portuguese Empire: Post-Authoritarian and Decolonial Perspectives on the 25 April 1974 - Robert Stock

    Dienstag, 18 -20 Uhr, Universitäts-Hauptgebäude/ Unter den Linden 6 - 3075, 2. Obergeschoss

    40 anos depois, os caixotes regressam ao Padrão dos Descobrimentos -  RenascençaCredit: Afredo Cunha

    On April 25, 1974, a group of military officers overthrew the authoritarian regime in Lisbon. It was the day of the Carnation Revolution. The Portuguese Estado Novo, whose end had come, had existed in this country on the edge of Europe since 1932. Under President António de Oliveira Salazar, a state was created that monitored its citizens through a secret police force, attempted to integrate them into mass organizations and violently suppressed political opposition. However, the Estado Novo also was a colonial regime that was symbolically and discursively linked to the "voyages of discovery" and maintained claims to territories in Africa, such as Guinea-Bissau, Mozambique and Angola. In the course of decolonization, however, independence movements emerged in the Portuguese colonies in Africa, challenging the regime's claim to power from 1961 onwards. In 1974, when the colonial wars and independence struggles had already been going on for more than a decade, it was not only the regime in Lisbon that fell. The revolution also marked the end of the Portuguese empire and initiated comprehensive democratization and decolonization processes.

    2024 is an opportunity to reflect on 50 years of social change, cultural ruptures and social transformations brought about by April 25. In the context of the revolutionary upheaval in Portugal and the emergence of independent states in Mozambique, Angola and Guinea-Bissau, there were numerous cultural productions characterized by the diverse and contradictory knowledge of the various actors involved in the transformation processes. The aim is to explore these multifaceted archives of the Carnation Revolution. They include multiple literary works, feature and documentary films, plays and artistic interventions dealing with the harsh realities of colonialism, violence, and traumatic experiences.

    Until the early 2000s, memory politics – on a state, social and cultural level – were primarily shaped by actors in Portugal. For some time now, however, "postcolonial people" (Christoph Kalter) have also increasingly been raising their voices. It is thus becoming increasingly evident that the revolution must also be viewed from a decolonial perspective that critically addresses the colonial political implications and long-term social problems that continue to the present day.

    The lecture series brings together important experts who examine the archives of the revolution - be it film, literature, art or the history of science - and place their perspectives against the backdrop of the 50th anniversary of the revolution on April 25. The aim is to read these archives against the grain in the spirit of Ann L. Stoler in order to shed new light on their sensitive cultural and political dimensions.

    PROGRAM --> https://box.hu-berlin.de/f/7f2c8f78e9c64983b16e/

    FILM SERIES

    Filmstill aus A BATALHA DE TABATÔ: Ein Mann und eine jüngere Frau stehen nebeneinander auf einem Feldweg und blicken in Richtung der Kamera. Er zieht einen Koffer hinter sich her.Credit: João Viana

    In cooperation with Arsenal Kino - Institut für Film und Videokunst e.V., a film series takes place from April 19-23, 2024. 

    More information: https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmreihe/50-jahre-nelkenrevolution-filme-als-archiv/

    LANGUAGE

    The majority of the lectures will be held in English. The accompanying course is held in German and English.

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    Prüfungsformen BA: Take Home Klausur (Ausgabe am 16.7. und 7.10.), Hausarbeit

    Prüfungsformen MA: Hausarbeit, audiovisuelle Präsentation

  • Modul 2: 532819 Chaos, Kosmos und der Versuch der großen Ordnung. Ursprungserzählungen im transnationalen Vergleich - Claudia Bruns

    Montag, 10-12 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47 - 0.10


    Ursprungserzählungen haben etwas Faszinierendes, mitunter Verstörendes, zuweilen auch Tröstendes. Sie begleiten die Menschheit von Beginn an und kommen in nahezu allen Weltregionen und zahlreichen Diversifikationen vor. Doch was unterscheidet die mythischen Ursprungserzählungen im transnationalen und interreligiösen Vergleich? Welche Vorstellungen vom Kosmos und seiner Ordnung, vom Eigenen und Fremden, von Geschlechtlichkeit und sozialem Miteinander, von Natur- und Kulturverhältnissen wurden mit ihnen je entworfen? Und was können wir heute (noch) damit anfangen? Inwiefern ordnen sich die uns bekannteren monotheistischen Ursprungserzählungen hier ein – sind sie etwa besonders gewaltsam, wie Jan Assmann meint, weil es in ihnen nur einen einzigen Gott geben darf? Welche Geschlechtervorstellungen verknüpften sich mit der berühmten Paradieserzählung von Adam und Eva und wirken bis heute nach? Welche (religiösen) Ursprungsmythen gingen in Kolonialismus und Nationenbildungsprozesse und deren (gewaltsame) Homogenisierungsprozesse ein? Warum wurde gerade im 19. Jahrhundert über die Frage eines matriarchalen oder patriarchalen Ursprungs der Gesellschaft wissenschaftlich so intensiv gestritten? Welche genealogischen Phantasmen dienten der Idee vom „Dritten Reich“ und prägen neurechtes Denken bis in die Gegenwart? Und welche theoretischen Einsätze führten schließlich im 20. Jahrhundert zur radikalen Infragestellung von Ursprungserzählungen? Im Seminar werden wir gemeinsam eine Auswahl aus diesem breiten Spektrum von Fragestellungen treffen und uns einen ersten Zugang zum faszinierenden Thema der Ursprungsmythen erarbeiten. (Das Seminar eignet sich auch gut dazu in Kombination mit der Vorlesung „Das Fremde im Eigenen“ belegt zu werden.) Beginn: 22.4.


    Eine MAP kann in dieser Lehrveranstaltung in Form einer mündlichen Prüfung, oder Hausarbeit abgelegt werden. 

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  • Modul 2: 532820 Seminar Hexen. Perspektiven auf ein Phänomen (weiblicher?) Fremdzuschreibung und Wiederaneignung - Xenia Müller

    Mittwoch, 16-18 Uhr, Institutgebäude Sophienstraße 22-22a 47 - Raum 0.03 

    Die Aufarbeitung der Hexenverfolgung gehört ohne Zweifel zur feministischen Geschichtsschreibung. Der Begriff Hexe zeichnet einerseits das Bild einer alten, hässlichen Einsiedlerin, die das weibliche Böse verkörpert und ihre besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten dazu nutzt, Unheil zu stiften. Andererseits wird den historisch als Hexen verfolgten Frauen würdigend nachgesagt, sie hätten besonderes naturheilkundliches und astrologisches Wissen besessen und seien als Geburtshelferinnen, aber auch als Durchführerinnen von Schwangerschaftsabbrüchen tätig gewesen. Daran anknüpfend wird der Hexenbegriff durch seine zeitgenössische Wiederaneignung immer mehr zum Symbol alternativer Lebensentwürfe und feministischer Selbstermächtigung, er steht aber auch für essentialistische Geschlechterbilder und moderne Esoterik.

    Solchen Ambivalenzen auf der Spur, widmet sich das Seminar der Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit in Europa im Zusammenhang mit patriarchaler Misogynie, Christianisierung und gesellschaftlichen Krisen und verfolgt dieses Phänomen (weiblicher?) Fremd- und Selbstzuschreibung bis in die Gegenwart.


    Teilnahmeleistung: 

    • regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar und der Vorbereitung der Sitzungslektüren
    • 2 kurze Texte (1-2 Seiten) zu einer frei gewählten Sitzung, mögliche Textformen: Essay, Zusammenfassung (ausformuliert) der Sitzungslektüre, Protokoll der vorherigen Sitzung, oder eine andere kreative Textform

    Prüfungsformen: Take-home-Klausur am 22.7.2024

    Kontakt: xenia.mueller@hu-berlin.de

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  • Modul 2: 532821 Seminar Leaky Bodies. Von durchlässigen Körpern zu Theorien des Undichten - Waldemar Isak, Marie Aline Klinger

    Dienstag, 14-16 Uhr, Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a  - 0.02  


    © Felix Deiters: cut, 60x magnified (2023), digital photograph via pocket microscope.

    In diesem Seminar möchten wir unseren Blick auf leaky Körper richten: Auf körperliche und verkörperte Formen dessen, was nicht eingehalten, verschlossen oder abgedichtet werden kann, was sich nicht eindämmen lässt und eigenwillig nach außen dringt. Selbst politischen und ästhetischen Imperativen der Diskretion unterworfen, fordern durchlässige Körper diese immer wieder heraus. Anders ausgedrückt: Wir atmen, schwitzen, menstruieren. Unsere Haut ist alles andere als undurchlässig. Wir hören, riechen, sind im Austausch. Wie lassen sich Körper ausgehend von ihrer Durchlässigkeit verstehen, und wie kann so über Körpergrenzen nachgedacht werden? Welche Perspektiven eröffnen durchlässige Körper für Fragen der Umwelt? Und welche Geschichten erzählen leaky Körper und ihre Körperflüssigkeiten? Das Seminar begibt sich auf die Suche nach Körperkonzepten, die die leakiness theoretisch, historisch und ästhetisch ernst nehmen. Neben grundlegenden kulturtheoretischen und -historischen Perspektivierungen durchlässiger Körper, die uns u.a. in Theorien der Abjektion (Kristeva), der Transkorporalität (Alaimo) oder des Hydrofeminismus (Neimanis) einführen, bietet das Seminar Raum für kritische und kreative Reflexionen. Geplant sind ein Besuch der Ausstellung zur Menstruation des Museums Europäischer Kulturen, ein Gastgespräch mit einem zeitgenössischen Künstler sowie die gemeinsame Gestaltung eines Zines zum Thema des Seminars.

    MAP-Formen: Hausarbeit, mündliche Prüfung am 25.7. 2024

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  • Modul 2: 532822 Seminar Walter Benjamins "Berliner Kindheit um 1900 - Holger Brohm

    Dienstag 14-16 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47  0.07

    In der intensiven Lektüre der "Berliner Kindheit um 1900" - als Gegenentwurf und Kommentar zu Marcel Prousts epochaler "Suche nach der verlorenen Zeit" konzipiert - wird ein Zugang zum spannungsgeladenen Denken Walter Benjamins erarbeitet, zugleich stehen zentrale kulturwissenschaftliche Konzepte wie Erinnern, Ähnlichkeit, Wahrnehmung etc. zur Debatte.

    Prüfungsform: Hausarbeit, multimediale Präsentation, mündliche Prüfung (23. Juli /10. Oktober)


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  • Modul 3: 532811 Das Fremde im Eigenen – Europas Grenzen: Karten, Körper, Kollektive - Claudia Bruns

    Mittwoch 14-16 Uhr Institutsgebäude Dorotheenstraße 26, Hörsaal 1 (207)

    Europa hat gegenwärtig die tödlichsten Grenzen der Welt. Wie konnte es dazu kommen? Was macht Europas „Kollektivkörper“ aus, wie konstituierte er sich historisch, welche Prozesse legitimieren und konstituieren physisch wie symbolisch dessen Grenzziehungen? In einem Bogen von der Antike bis zur Gegenwart fragt die Vorlesung danach, auf welche Weise sich europäische Grenz- und Raumformationen mit Figurationen von geschlechtlicher, religiöser und (proto)rassistischer Differenz verbanden. Sie unterzieht punktuell ausgewählte und vertieft dargestellte historisch-genealogische Prozesse einer machtkritischen Revision. Ausgangspunkt ist u.a. der Befund, dass der Körper ein zentraler Ort gesellschaftlicher und politischer Aushandlungsprozesse ist. Zwischen sozialem, symbolischem und physischem Körper findet ein ständiger Austausch von Bedeutungsgehalten statt. Insofern „gehören die Grenzen des Körpers dem Selbst niemals voll und ganz“ (Butler). Doch auch in der Vormoderne gab es spezifische Relationen zwischen physischen und symbolischen Körpern, die mit bestimmten Grenzziehungen, Repräsentationen und Topologien verbunden waren. Die Vorlesung führt anhand ausgewählter Fallstudien und theoretischer Überlegungen in eine intersektional angelegte Körper- und Geschlechtergeschichte des Politischen ein. Beginn: 17.4.

    Prüfungsform: Mündliche Prüfung 

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  • Modul 3: 532823 Seminar Text und Textilien. Zu einer intrinsischen Beziehung - Britta Lange

    Dienstag, 10-12 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.07 

    Text und Textilie stammen nicht nur aus derselben etymologischen Wurzel der lateinischen textura – der Textur, die einerseits das Stoffliche, Gewebte, das Gewirkte, die Struktur meint. Sie sind auch als Metaphern miteinander verschränkt – so kann der geschriebene Text als gewebtes Tuch aufgefasst werden, ebenso wie das Gewebte sprachliche Textbotschaften bedeuten.  

    In diesem Vertiefungsseminar werden wir nicht die Begriffsgeschichte in den Mittelpunkt stellen, sondern den textilen Praktiken des Spinnens, Nähens und Webens in historischen und aktuellen Szenen nachgehen. Dabei geht es unter anderem um die Metaphorisierung von Tätigkeiten der Spinne und der Seidenraupe gehen – etwa in den griechischen Mythen, den Gemälden des Barock und der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts, aber auch um ihre Nutzung in den Texttheorien unter anderem von Roland Barthes, Jacques Derrida und Gayatri Spivak.


    Prüfungsformen MAP: Hausarbeit und multimediale Präsentation

  • Modul 3: 532824 Seminar Globale Umweltkrisen und Ungleichheit / Global Environmental Change and Social Inequality - Helga Weisz

    An ausgewählten Terminen Freitag, 10-14 Uhr, Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a - 0,03 

    Wie haben sich wissenschaftliche Diskurse über "Umweltprobleme" seit der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts entwickelt? Was war und ist die Rolle von Kultur-und Sozialwissenschaften?mDie Erforschung anthropogener Umweltveränderungen ist kein einheitliches Feld. Es ist mir wichtig in diesem Seminar verschiedene disziplinäre Zugänge, ihre Entwicklung, die Entstehung von Gegendiskursen, hegemonialen Diskursen und Paradigmenwechseln zu verstehen. Der Schwerpunkt wird auf interdisziplinären Zugängen und deren disziplinäre Wurzeln (z.B. in Biologie, Ökonomie, Soziologie, Physik oder Geschichtswissenschaft) liegen.


    Termine: 19.04. , 03. 05. , 07. 06. , 21. 06. , 28. 06. , 05. 07. , 12. 07.
    MAP: Hausarbeit

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  • Modul 3: 532825 Seminar Der Zerfall von Material im Museum & Praktiken des Erhalts - Kaja Ninnis


    Dienstag, 16-18 Uhr, Institutsgebäude / Sophienstraße 22-22a – 0.03 

    Die Bewahrung des kulturellen Erbes für kommende Generationen ist eine zentrale Aufgabe von Museen. Museumsobjekte sind in komplexe Erhaltungsprozesse eingebunden, die von Restaurator*innen initiiert, überwacht und kontrolliert werden. Diese Prozesse werden maßgeblich von der Aktivität des musealen Materials bestimmt, was unter Restaurator*innen als die ‚inhärente Schwäche‘ (‚the inherent vice‘) bekannt ist: Metall rostet, Firnis wird rissig, Kunststoff vergilbt. Jedes Objekt hat daher ein Verfallsdatum: Obwohl Museen oft als zeitlose und sterile Orte wahrgenommen werden, ist museales Material kontinuierlichen Veränderungen und unweigerlichem Zerfall ausgesetzt.

    Inspiriert von Fernando Domínguez Rubios Verständnis von Museumssammlungen „als Sammlungen von Prozessen anstatt als Sammlungen von ‚Objekten’“ (Rubio 2014, S. 621), fokussiert sich das Seminar auf die Aktivität von Material und befasst sich mit den Prozessen des Zerfalls sowie den Infrastrukturen des Erhalts im Museum. Die Restaurierung bzw. Konservierung als Disziplin, Theorie und Praxis stehen dabei im Mittelpunkt.

    Anhand einschlägiger Literatur aus den Bereichen der Restaurierungswissenschaft und der kritischen Kulturerbeforschung sowie unter Einbeziehung nicht-westlicher Perspektiven, werden grundlegende Annahmen über die Notwendigkeit von Erhalt und Vermeidung von Zerfall im Museum untersucht. Zu den zentralen Fragen des Seminars zählen u.a.: Welche Infrastrukturen und Ressourcen sind für den Erhalt von Museumsobjekten notwendig?Was passiert, wenn Museumsobjekte zerfallen? Wie blicken nicht-westliche Kulturgruppen auf westliche Konservierungspraktiken, insbesondere im Hinblick auf die Dekolonisierung von Museen? Wieso ist Zerfall im Museum meist unsichtbar?

    Das Seminar beinhaltet zwei Besuche in Restaurierungswerkstätten in Berliner Museen, welche Einblicke in die restauratorische Praxis ermöglichen. 

    Teilnahmeleistung (3 LP):

    • Regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen inkl. Vorbereitung der vorwiegend englischsprachigen Lektüre
    • Bereitschaft, im Verlauf des Seminars einen Exkursionsbericht zu verfassen

    Modulabschlussprüfung (4 LP):

    • Hausarbeit (12-15 Seiten) 
    • Mündliche Prüfung

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

    Bild: Filmstill aus "Joseph Beuys Felt Suit 1970 | Lost Art", Tate London, https://www.youtube.com/watch?v=wCOOHzENIfY


  • Modul 3: 532826 Seminar Erlösung – Fortschritt – Utopie. Geschichte und Zukunft zwischen Katastrophe und Befreiung - Detailseite - Xenia Müller

    Donnerstag, 16-18 Uhr, Institutsgebäude/ Sophienstraße 22-22a - 0.03 

    Die Vorstellung der Geschichte als Fortschritt gerät nicht erst angesichts der Klimakrise, die erneut zu einer Konjunktur apokalyptischer Zukunftserwartungen geführt hat, ins Wanken. Dennoch fällt es schwer, Geschichte als etwas anderes als einen vorwärtsgerichteten Pfeil zu imaginieren. Doch wohin zeigt dieser vermeintliche Pfeil? Erwartet die Menschheit in ihrer Zukunft so etwas wie eine Erlösung? Kann die Befreiung von Herrschaft jeder Art, also die utopische Einrichtung der Welt gelingen? Und woher kommen Vorstellungen von einer sinnhaften und zielgerichteten Geschichte überhaupt?

    Während apokalyptisches Denken in der biblischen/religiösen Tradition noch mit einer Vorstellung von Erlösung verknüpft war, liegt diese Hoffnung heute fern. Gleichzeitig bleibt utopisches Denken angesichts der zukunftslosen und gewaltdurchtränkten, von Herrschaft über Mensch und Natur bestimmten Welt unerlässlich. Das Seminar beschäftigt sich in kulturhistorischer Ausrichtung mit dem Zusammenhang von christlicher Heilsgeschichte, der Fortschrittsidee und ihrer (postkolonialen) Kritik und utopischem Denken.

    Prüfungsform: Hausarbeit, mündliche Prüfung am 24. Juli 2024 und am 15. Oktober 2024

    Teilnahmeleistung: 

    • regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar und der Vorbereitung der Sitzungslektüren
    • 2 kurze Texte (1-2 Seiten) zu einer frei gewählten Sitzung, mögliche Textformen: Essay, Zusammenfassung (ausformuliert) der Sitzungslektüre, Protokoll der vorherigen Sitzung, oder eine andere kreative Textform


    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Modul 3: 532870 Ringvorlesung Cultures of Regeneration - Lucy Norris



    Donnerstag, 16-18 Uhr, Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6,  Hörsaal 3075 2. OG

    This guest lecture series will explore the critical questions that diverse cultures of regeneration prompt, from the reconfigured pasts they invoke to the possible futures they open up. Invited speakers will discuss their work in relation to a wide range of fields of human activity, from architecture and the built environment to agriculture and food, textiles and fashion, multi-sensory technologies and other-worldy materialities.

    Increasing socio-ecological damage and the urgent need for care, repair and recovery has led to calls for regenerative design as a means of wayfinding towards a just and sustainable life on earth. Aiming to (re)design the way we live to align with and support the functioning of natural ecosystems, regenerative systems thinking is being applied to fundamental fields of human activity, from the production of energy to cities, agriculture, food, fashion and finance, and is moving away from the margins of alternative economies. In Designing Regenerative Cultures, Wahl suggests that regeneration is about reconnecting people in place, designing prototypes that point to future possibilities, and creating a dynamic capacity to move forwards. Drawing on biological models of replacement, regrowth, reassembly and revival, ‘regeneration’ can be examined at the level of the cell through to the organism and the collective, prompting broader questions as to the relationships between scales, and to what extent changes at the micro level change macro structures and vice versa. As a situated practice, regenerative design is also aligned with building community and networking diverse local actors to self-organise and experiment with new ways of making and being.

    However, regenerative movements are inherently social and political expressions of heterogenous cultures and desirable futures, and as such are deeply intertwined with contested pasts and relations of power and representation. Looking for traces of former ways of being in world, and increasingly turning to ‘indigenous knowledge’ as a reference for ways to move forwards, regenerative design models raise critical questions as to whose narratives of the past are being evoked, who has the right to speak for whom, and what is being remembered and what forgotten. Similarly, what concepts of the future are being imagined, by whom and for whom, and how might some forms of living be enabled while other possibilities are negated?

    Prüfungsform: Hausarbeit




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  • Modul 4: 532812 Macht und Kultur. Zur Entstehung von Machtanalysen kultureller Produktion - Thomas Becker

    Dienstag, 16-18 Uhr, Universitäts-Hauptgebäude/ Unter den Linden 6  - Hörsaal 2091/92 1.OG 

    Seit Foucaults nun vierzig Jahre zurückliegende Überwachen und Strafen sowie Sexualität und Wahrheit hat sich in den verstehenden Wissenschaften das Paradigma der kulturwissenschaftlichen Betrachtung von Kultur als Machtform auf neue Weise durchgesetzt. In dieser Vorlesung geht es daher einerseits um Geschichte der methodischen Grundlegungen von Semiotik der im Poststrukturalismus verarbeiteten Theorien des Diskurses, der Praktiken der Semiotik und Repräsentationen. Anderseits steht dies nicht für sich allein. Daher werden auch bestimmte empirische Formen wie die Repräsentationstheorie Foucaults des 18. Jahrhunderts, die Dekonstruktion Derridas mit seinem kolonialismuskritischen Begriff des europäischen Phonozentrismus, der Inzuchttheorie des Strukturalismus Lévi-Strauss‘ oder die Psychoanalyse Lacans und die Feldsoziologie Bourdieus auch als Anwendung ihrer Theorien in der sozialen und historischen Empirie unter die Lupe genommen. Sie alle haben Gendertheorien und postcolonial studies angeregt, die in Amerika von Butler die French Theory genannt wurde. Was ist ein Feld der Kultur, was ist ein Diskurs, ein Dispositiv, was unterscheidet Foucaults oder Bourdieus Kritik von einer Kritik am Kolonialismus oder Genderkritik durch Dekonstruktion und Lacan? Lyotard hatte dann 1980 das Narrativ des Marxismus mit dem Begriff der Postmoderne verabschiedet. Daher wird auch am Ende der Vorlesung Theorie und Kritik des Neoliberalismus bei Foucault mit Bourdieu bzw. der Bourdieuschule zum aktuellen Vergleich stehen, um den Begriff der Postmoderne neu zu justieren, deren Krise sich deutlich mit dem Fiasko der letzten documenta demonstrierte.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes



  • Modul 4: 532813 Utopie & Nostalgie. Geschichtsphilosophie und Zeiterfahrung in der Moderne II - Philipp Felsch

    Dienstag, 10-12 Uhr,Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6, Hörsaal 2097 1.OG 

    Die Veranstaltung beginnt erst in der 2. Semesterwoche!

    Spätestens seit den 1990er Jahren häufen sich die Diagnosen einer tiefgreifenden Transformation moderner Zeitlichkeit. Die Erschöpfung utopischer Energien, so heißt es, gehe mit einer Inflation von Vergangenheit – in Form von Nostalgie, Erinnerung, Trauma und Heritage – einher. Allerdings herrscht über die Beurteilung dieser Entwicklung keine Einigkeit. Was die einen als Symptom einer anhaltenden politischen Krise begreifen, bedeutet für die anderen eine längst überfällige Korrektur des modernen Zeitregimes. Ausgehend von solchen widerstreitenden Einschätzungen rekonstruiert die Vorlesung / das Seminar die Entstehung und den Wandel dieses Zeitregimes – von den Anfängen einer linearen Zeitvorstellung über unterschiedliche Konzeptionen von Fortschritt und Niedergang, Moderne und Postmoderne, Erwartung und Erinnerung bis zu den Irritationen unseres Geschichtsgefühls in der Gegenwart.


    Möglichkeit der MAP: mündliche Prüfung 

    Bei wichtigen organisatorischen Fragen, die bereits vor der ersten Sitzung auftreten sollten, können Sie sich gerne an Marlene Poley (marlene.poley@hu-berlin.de) oder Sarah Evertz (sarah.julia.evertz.1@hu-berlin.de) wenden.


  • Modul 4: 532827 Seminar Utopie & Nostalgie II - Begleitseminar zur VL - Philipp Felsch

    Dienstag, 12-14 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47 - 0.07

    Die Veranstaltung beginnt in der 2. Semesterwoche!

    Spätestens seit den 1990er Jahren häufen sich die Diagnosen einer tiefgreifenden Transformation moderner Zeitlichkeit. Die Erschöpfung utopischer Energien, so heißt es, gehe mit einer Inflation von Vergangenheit – in Form von Nostalgie, Erinnerung, Trauma und Heritage – einher. Allerdings herrscht über die Beurteilung dieser Entwicklung keine Einigkeit. Was die einen als Symptom einer anhaltenden politischen Krise begreifen, bedeutet für die anderen eine längst überfällige Korrektur des modernen Zeitregimes. Ausgehend von solchen widerstreitenden Einschätzungen rekonstruiert die Vorlesung / das Seminar die Entstehung und den Wandel dieses Zeitregimes – von den Anfängen einer linearen Zeitvorstellung über unterschiedliche Konzeptionen von Fortschritt und Niedergang, Moderne und Postmoderne, Erwartung und Erinnerung bis zu den Irritationen unseres Geschichtsgefühls in der Gegenwart.

    Möglichkeiten der MAP: mündliche Prüfung oder Hausarbeit

    Bei wichtigen organisatorischen Fragen, die bereits vor der ersten Sitzung auftreten sollten, können Sie sich gerne an Marlene Poley (marlene.poley@hu-berlin.de) oder Sarah Evertz (sarah.julia.evertz.1@hu-berlin.de) wenden.


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  • Modul 4: 532837 Seminar Sprache und Künstliche Intelligenz. Eine historisch-analytische Sondierung - Gerhard Schabert

    Montag 10 - 12 Uh, Pergamonpalais/Georgenstraße47 , 0.07

    Zum Erschrecken vieler Theoretiker ist zwar die Sprache (nach Aristoteles) dasjenige Merkmal, das "den Menschen" von allen anderen Lebewesen unterscheidet, aber andererseits, wie spätestens Joseph Weizenbaums basales Programm ELIZA und die informatischen Vorüberlegungen Alan Turings erwiesen haben, erstaunlich leicht zu simulieren. Da wir trotzdem dennoch so sehr vom Sprachzeichen abhängen, daß dies gar nicht mehr zu Bewußtsein kommt, im direkten Sinne also unbewußt ist, hängt an diesem Problem alles, besonders, wenn neue (Sprach)Programme sich anschicken, und auch auf dieser Ebene zu täuschen. Nicht nur das sogenannte akademische Studium wird davon betroffen, der Wahrheitswert von Sprache (und Schrift) überhaupt steht plötzlich zur Diskussion.
    Wir wollen also gemeinsam innehalten und uns der Situation zunächst historisch nähern. Von der ersten künstlichen Analyse der Phoneme einer natürlichen Sprache, dem griechischen Alphabet, über die wissenschaftlichen Bemühungen der Philosophie, Sprachwissenschaft und Physiologie bis ins 19. und 20. Jahrhundert hinein, bis hin zu den umstürzenden Erkenntnissen von Shannons Informationstheorie einschließlich der Entropie natürlicher Sprachen, zu Turingtest und heutiger Simulation, ja geradezu Mimikry von Stilen, Stimmen und Textsorten.
    Wir werden dabei verschiedenen theoretischen Entwürfen begegnen, die alle auf ihre Weise zu der Fragestellung beigetragen haben, sei es aus dem Bereich der Sprachphilosophie, der historische Philologie, der Linguistik oder der Psychoanalyse insbesondere der strukturalen Analyse Jacques Lacans.

    Eine ausführliche und weiterführende Literaturliste wird am Beginn des Seminars gegeben werden.


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  • Modul 4: 532812 Mythos als Kultur – Kultur als Mythos. Einführung in moderne Mythentheorien - Ellen Rinner

    Mittwoch, 16-18 Uhr, Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a, 00.2

    Ein Blick auf aktuelle politische, kulturelle oder gesellschaftliche Debatten zeigt, dass Mythisierungen aller Art eine Hochkonjunktur erleben – auch das 21. Jahrhundert ist überaus ‚mythophil‘. Ein Blick auf Geschichte und Theorie des Mythos zeigt jedoch, dass Mythen eine Konstante unseres Weltverhältnisses und von Kultur überhaupt bilden.

    Im Seminar werden wir uns gemeinsam der Frage widmen, was ein Mythos ist, wozu Mythen dienen oder in Dienst genommen werden und in welchem Verhältnis mythisches und rationales Denken zueinander stehen. Dazu werden wir einschlägige moderne Theorien des Mythos lesen und gemeinsam diskutieren. Das Seminar gibt unter anderem einen Überblick über anthropologische Ansätze (Freud: „Totem und Tabu“), politische Mythentheorien (Cassirer: „Der Mythus des Staates“) über kultursemiotische Arbeiten (Barthes: „Mythen des Alltags“) bis hin zu philosophischen Positionen (Adorno/Horkheimer: „Mythos und Aufklärung“; Blumenberg: „Arbeit am Mythos“). Ziel ist es, einen Überblick über einen der Grundlagenbegriffe der Kulturwissenschaft zu geben und dadurch eine kritische Perspektive auf gegenwärtige Mythisierungen einzunehmen.


    Prüfungsform MAP: Hausarbeit (12-15 Seiten, Abgabefrist 30.09.2024)


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  • Modul 4: 532830 Seminar Verkeilter Himmel? Die Frage von Ost und West nach dem ‚Ende der Geschichte‘ - Lukas Meisner

    Dienstag, 14-16 Uhr, Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a, Raum 0.03

    Das Seminar beginnt erst in der 2. Woche!

    ‚Der Osten‘ wurde kürzlich als ‚westdeutsche Erfindung‘ (D. Oschmann) dekonstruiert. Doch war der Osten auch einmal mehr als bloße Zuschreibung, nämlich eine eigenständige Realität mit eigener Ökonomie, Politik und Kultur Immerhin verstand sich der Ostblock als realsozialistischer Staatenbund. Doch tat er das zurecht? Der Osten erzählte sich offiziell als rationale Gesellschaft, die Emanzipation jenseits der Ausbeutung real umsetze, während der Westen behauptete, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte zu verkörpern. Nun bleibt als Frage: Können wir uns im 21. Jahrhundert restlos einer der beiden Vorstellungswelten zuordnen? Auch der Kapitalismus steht heute schließlich wieder von allen Seiten in der Kritik, etwa, weil er nicht ökologisch sei, weil er kolonialistisch bleibe oder weil er die Kluft zwischen Arm und Reich weiter aufreiße. Über seine Alternativen nachzudenken, scheint insofern erneut angebracht. Dachten nicht Osten wie Westen gleichermaßen zu dichotom, zu manichäisch, zu eindimensional ? Und falls ja: Wären wir, mehr als dreißig Jahre nach Mauerfall, mit etwas Distanz nicht in der Lage, hier differenzierter zu urteilen? Oder befinden wir uns doch noch oder schon wieder im Paradigma des Kalten Krieges?

    MAP: Hausarbeit, mündliche Prüfung am 22.7.2024

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  • Modul 5 532810 Ringvorlesung Archives of the Revolution and the Portuguese Empire: Post-Authoritarian and Decolonial Perspectives on the 25 April 1974 - Robert Stock

    Dienstag, 18-20 Uhr - Universitäts-Hauptgebäude Unter den Linden 6, Hörsaal 3075 2.OG

    40 anos depois, os caixotes regressam ao Padrão dos Descobrimentos -  RenascençaCredit: Afredo Cunha

    For German version see below

    On April 25, 1974, a group of military officers overthrew the authoritarian regime in Lisbon. It was the day of the Carnation Revolution. The Portuguese Estado Novo, whose end had come, had existed in this country on the edge of Europe since 1932. Under President António de Oliveira Salazar, a state was created that monitored its citizens through a secret police force, attempted to integrate them into mass organizations and violently suppressed political opposition. However, the Estado Novo also was a colonial regime that was symbolically and discursively linked to the "voyages of discovery" and maintained claims to territories in Africa, such as Guinea-Bissau, Mozambique and Angola. In the course of decolonization, however, independence movements emerged in the Portuguese colonies in Africa, challenging the regime's claim to power from 1961 onwards. In 1974, when the colonial wars and independence struggles had already been going on for more than a decade, it was not only the regime in Lisbon that fell. The revolution also marked the end of the Portuguese empire and initiated comprehensive democratization and decolonization processes.

    2024 is an opportunity to reflect on 50 years of social change, cultural ruptures and social transformations brought about by April 25. In the context of the revolutionary upheaval in Portugal and the emergence of independent states in Mozambique, Angola and Guinea-Bissau, there were numerous cultural productions characterized by the diverse and contradictory knowledge of the various actors involved in the transformation processes. The aim is to explore these multifaceted archives of the Carnation Revolution. They include multiple literary works, feature and documentary films, plays and artistic interventions dealing with the harsh realities of colonialism, violence, and traumatic experiences.

    Until the early 2000s, memory politics – on a state, social and cultural level – were primarily shaped by actors in Portugal. For some time now, however, "postcolonial people" (Christoph Kalter) have also increasingly been raising their voices. It is thus becoming increasingly evident that the revolution must also be viewed from a decolonial perspective that critically addresses the colonial political implications and long-term social problems that continue to the present day.

    The lecture series brings together important experts who examine the archives of the revolution - be it film, literature, art or the history of science - and place their perspectives against the backdrop of the 50th anniversary of the revolution on April 25. The aim is to read these archives against the grain in the spirit of Ann L. Stoler in order to shed new light on their sensitive cultural and political dimensions.

    PROGRAM https://box.hu-berlin.de/f/7f2c8f78e9c64983b16e/

    FILM SERIES

    Filmstill aus 48: eine Porträtaufnahme einer Frau mit dunklen Haaren. Credit: Susana Sousa Dias, 48

    In cooperation with Arsenal Kino - Institut für Film und Videokunst e.V., a film series is planned, which is expected to take place from April 19-23, 2024. More information https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmreihe/50-jahre-nelkenrevolution-filme-als-archiv/.

    LANGUAGE

    The majority of the lectures will be held in English. The accompanying course is mainly held in English, some sessions in German.

    ---

    Am 25. April 1974 stürzte das Militär in Portugal das autoritäre Regime. Es war der Tag der Nelkenrevolution. Der portugiesische Estado Novo, dessen Ende gekommen war, bestand in diesem Land am Rande Europas seit 1932. Unter dem Präsidenten António de Oliveira Salazar wurde ein Staat erschaffen, der seine Bürger*innen durch eine Geheimpolizei überwachte, in Massenorganisationen zu integrieren versuchte und die Opposition gewaltsam unterdrückte. Der Estado Novo bildete aber auch ein koloniales Regime, das symbolisch wie diskursiv an die „Entdeckungsfahrten“ anknüpfte und Besitzansprüche auf Territorien in Afrika, etwa Guinea-Bissau, Mosambik und Angola aufrechterhielt. Im Zuge der Dekolonisierung entstanden aber auch in den portugiesischen Kolonien Afrikas Unabhängigkeitsbewegungen, die den Herrschaftsanspruch des Regimes seit 1961 in Frage stellten. 1974, als die Kolonialkriege bereits mehr als eine Dekade andauerten, fiel also nicht nur das Regime in Lissabon. Die Revolution bedeutete auch das Ende des portugiesischen Imperiums und leitete umfassende Demokratisierungs- und Dekolonisierungsprozesse ein.

    2024 gibt es Anlass, 50 Jahre voller gesellschaftlicher Wandlungen, kultureller Brüche und sozialer Transformationen zu reflektieren. Im Kontext des revolutionären Umbruchs in Portugal und der Entstehung der unabhängigen Staaten in Mosambik, Angola, Guinea-Bissau gab es unzählige kulturelle Produktionen, die durch das vielfältige und widersprüchliche Wissen der verschiedenen, an den Umbruchsprozessen beteiligten Akteur*innen geprägt sind. Ziel ist es, diese facettenreichen Archive der Nelken-Revolution zu explorieren. Sie umfassen zahlreiche literarische Werke, Spiel- und Dokumentarfilme, Theaterstücke sowie auch künstlerische Interventionen, die sich mit den rauen Wirklichkeiten des Kolonialismus, Gewalt und traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen.

    Die erinnerungspolitischen Einlassungen – auf staatlicher und sozialer, wie auch kultureller Ebene – waren bis in die frühen 2000er Jahre noch vor Allem von Akteur*innen in Portugal geprägt. Seit einiger Zeit jedoch bringen auch „postcolonial people“ (Christoph Kalter) ihre Stimme vermehrt zur Geltung. So wird immer deutlicher, dass die Revolution ebenso aus einer dekolonialen Perspektive betrachtet werden muss, die die kolonialpolitischen Implikationen und langfristigen, bis in die Gegenwart reichenden gesellschaftlichen Problematiken auf kritische Weise bearbeitet.

    Die Ringvorlesung bringt Expert*innen zusammen, die sich mit den Archiven der Revolution – sei es Film, Literatur, Kunst, Wissenschaftsgeschichte – auseinandersetzen und ihre Perspektiven vor dem Hintergrund des 50. Jahrestags der Revolution vom 25. April einordnen und Sinne Ann L. Stolers ‚gegen den Strich lesen‘, um ihre sensiblen kulturellen und politischen Dimensionen in ein neues Licht zu setzen.

    PROGRAMM https://box.hu-berlin.de/f/7f2c8f78e9c64983b16e/

    FILMREIHE

    In Zusammenarbeit mit dem Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. ist eine Filmreihe vorgesehen, die voraussichtlich vom 18. bis 23. April 2024 stattfinden wird. Nähere Informationen dazu siehe hier: https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmreihe/50-jahre-nelkenrevolution-filme-als-archiv/

    SPRACHE

    Der Großteil der Vorträge wird auf Englisch gehalten. Das Begleitseminar findet zum Teil auf Englisch und zum Teil auf Deutsch statt (internationale Vortragende).

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  • Modul 5: 532831 Seminar Zwischen Antirassismus und Antikolonialismus: die ausgedehnte postkoloniale Klammer einer trans- und paranationalen Filmarbeit am Beispiel des Werks der Filmemacherin Sarah Maldoror (1929-2020) - Brigitta Kuster

    Donnerstag, 14-16 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47 - 0.09

    » Moi, je suis de là où je travaille. » (Sarah Maldoror)

    Sarah Maldoror wurde 1929 im Süden Frankreichs unter dem Namen Sarah Ducados auf die Welt gebracht. Sie gilt als eine der ersten Schwarzen oder Afrikanischen Filmemacherinnen der 1960er Jahre, deren Werk fünf lange und zahlreiche Kurzfilme umfasst, viele auch in Kooperation mit dem Fernsehen realisiert. Begonnen hat Maldoror ihre Karriere im Theater, u.a. mit der legendären von ihr 1958 in Paris ins Leben gerufenen Schwarzen Schauspieler:innentruppe „Les Griots“, der Toto Bissainthe, Timité Bassori, Ababacar Samb Makharam sowie später Robert Liensol angehörten. Die mangelnde Schwarze Repräsentation auf Pariser Bühnen, der Wunsch nach einem modernen Theater sowie einer Theaterschule für Schwarze waren die Hauptgründe für die Gründung dieses Ensembles.

    Nach ihrem Filmstudium in Moskau (1961-62), wo sie unter anderem dem senegalesischen Filmemacher Ousmane Sembène begnete, entwickelte Maldoror ihre Filmpraxis weiter, an so unterschiedlichen Stationen wie Algier, Guadeloupe, Martinique, Kongo-Brazzaville, Guinea-Bissau und Frankreich. Hier war sie zusammen mit ihrem Mann, dem Politiker und Dichter Mário Pinto de Andrade daran beteiligt, rund um die Zeitschrift Présence Africaine panafrikanische politische und ästhetische Projekte voranzutreiben.

    Sarah Maldorors bekanntester Spielfilm, Sambizanga (1972), gedreht in Kongo-Brazzaville, war für die Geschichte des angolanischen Kinos von großer Bedeutung, da die Erzählung nach einem Buch des angolanischen Schriftstellers Luandino Vieira eine Episode aus dem Kampf um die Unabhängigkeit vom portugiesischen Kolonialismus behandelt.

    „Ich fühle mich überall zu Hause. Ich komme von überall und nirgendswoher. Meine Vorfahren waren Verklavte. Das macht die Sache meines Falls komplizierter. Die Antillaner:innen werfen mir vor, dass ich nicht auf den Antillen lebe, die Afrikaner:innen argumentieren, ich sei nicht auf dem afrikanischen Kontinent geboren, und die Franzosen kritisieren mich wiederum dafür, nicht wie sie zu sein.“

    Während diese globalgeschichtlichen Spannungen Maldorors Biographie und ihre Karriere durchziehen, ist ihre künstlerische Autopoiese stark vom Dialog mit der Literatur – u.a. Aimé Césaire, René Depestre, Léon Gontran Damas oder Louis Aragon – inspiriert.

    Historische und literarische Lektüren entlang biografischer und werkimmanenter filmischer Stationen, die Sarah Maldorors Schaffen prägten, dienen einer kulturhistorischen und -theoretischen Kontextualisierung und Vertiefung gemeinsamer Filmsichtungen im Rahmen einer Sarah Maldoror Werkschau im Sinema Transtopia (anfangs Juni). Es ist vorgesehen, im Rahmen des Seminars Texte für eine Publikation zu erarbeiten, die im Rahmen dieser Werkschau entstehen soll.

    Prüdungsformen:  Hausarbeit; in begründeten Ausnahmefällen mündliche Prüfung

    (Prüfungstermine: Erster Prüfungszeitraum: 18. Juli, 10 bis 14 Uhr. Zweiter Prüfungstermin: 15. Oktober, 10 bis 14 Uhr)

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  • Modul 5: 532832 Freud und die Jüdische Bibel - Wolfgang Hegener

    Freitag, 08-10 Uhr, Das Seminar wird per Zoom durchgeführt .

    Keinen Text hat Freud in seinen Schriften und Briefen häufiger zitiert als die Jüdische Bibel. Doch mehr noch: Er hat sein geistiges Leben mit der Lektüre der Bibel begonnen – denkt man an die frühe gemeinsame Lektüre mit seinem Vater in der Philippson-Bibel – und sich in seinem testamentarischen Spätwerk Der Mann Moses und die monotheistische Religion am Ende seines Lebens erneut und intensiv mit der jüdischen Schrifttradition auseinandergesetzt. Trotz aller Ambivalenz, seiner Ablehnung der osteuropäischen Herkunft seiner Eltern während seiner Adoleszenz und seines Glaubensverlusts blieb die Jüdische Bibel für Freud ein zentraler Bezugspunkt gerade in krisenhaften Zeiten. Freuds Leben und Werk soll in dieser Veranstaltung als ein permanentes Ringen um eine eigene Position in Reflexion seiner jüdischen Herkunft begreifbar gemacht werden. Es sollen auch bestimmte grundlegende psychoanalytische Konzepte, die für den Zusammenhang dieser Veranstaltung relevant sind (das Unbewusste, Ödipus-Komplex, Theorie des Traums etc.), einführend erläutert werden. Das methodische Vorgehen besteht darin, dass bestimmte Dokumente (vor allem die Einträge von Freuds Vater Jacob in der Familien- bzw. der Philippson-Bibel) eingehend untersucht und der Niederschlag seiner intensiven Bibel-Lektüre in seinen Schriften nachvollzogen werden sollen. Die Texte sollen gemeinsam gelesen und erarbeitet werden. Referate und Hausarbeiten sind möglich.

    Zur vorbereitenden und begleitenden Lektüre: Wolfgang Hegener (2024). Im Anfang war die Schrift. Sigmund Freud und die Jüdische Bibel. Gießen: Psychosozial-Verlag.

    Das Seminar findet online (über zoom) statt. Eine vorherige Anmeldung beim Dozenten ist erfoderlich (bitte Mail an: w.hegener@t-online.de).



    MAPs: Hausarbeit, Referatsverschriftlichung

  • Modul 5: 532833 Seminar Paul B. Preciado und die Politiken des Körpers. Ein Lektüreseminar - Waldemar Isak

    Donnerstag, 16-18 Uhr, Institutsgebäude/ Sophienstraße 22-22a - Raum 0.02

    Es ist wohl keine Übertreibung festzustellen, dass Paul B. Preciado zu den einflussreichsten Philosoph:innen des 21. Jahrhunderts gehört und aus den Feldern der Trans- und Queer Theory nicht wegzudenken ist. In den Gegenständen, die Preciado sich anschaut, und den Fragen, die Preciado sich stellt, drücken sich Denkweisen  aus, die auch kulturwissenschaftlich exemplarisch sind. Im Zentrum von Preciados Denken steht dabei der Körper und dessen politisch-transformatives Potential. Durch Preciados Analysen von Macht, Geschlecht und Sexualität werden kulturell dominante „somapolitische Fiktionen“ beschreibbar, die Preciado im Modus selbstexperimenteller Theoriebildung gleichzeitig mit eigenen, neuen Politiken des Körpers konfrontiert. Durch die gemeinsame Lektüre von Preciados Hauptwerk Testo Junkie und einigen weiteren einflussreichen Texten, wollen wir uns die Grundlagen von Preciados politischer Körpertheorie erarbeiten, uns mit den konkreten autotheoretischen Schreibweisen befassen, und die gegenwartsdiagnostischen Potentiale von Preciados Körper-Denken diskutieren.

    Vorbereitung: Bitte bereiten Sie für die Einführungssitzung am 18.04. diesen Essay von Paul B. Preciado vor: „Letter from a Trans Man to the Old Sexual Regime“, in: Texte zur Kunst (2018), https://www.textezurkunst.de/de/articles/letter-trans-man-old-sexual-regime-paul-b-preciado/

    MAP-Formen: Hausarbeit, mündliche Prüfung am 24. Juli 2024

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  • Modul 5: 532841 Seminar Archives of the Revolution and the Portuguese Empire - Begleit-SE zur Vorlesung - Robert Stock

    Mittwoch 10-12 Uhr - Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.09

    For German version see below

    On April 25, 1974, a group of military officers overthrew the authoritarian regime in Lisbon. It was the day of the Carnation Revolution. The Portuguese Estado Novo, whose end had come, had existed in this country on the edge of Europe since 1932. Under President António de Oliveira Salazar, a state was created that monitored its citizens through a secret police force, attempted to integrate them into mass organizations and violently suppressed political opposition. However, the Estado Novo also was a colonial regime that was symbolically and discursively linked to the "voyages of discovery" and maintained claims to territories in Africa, such as Guinea-Bissau, Mozambique and Angola. In the course of decolonization, however, independence movements emerged in the Portuguese colonies in Africa, challenging the regime's claim to power from 1961 onwards. In 1974, when the colonial wars and independence struggles had already been going on for more than a decade, it was not only the regime in Lisbon that fell. The revolution also marked the end of the Portuguese empire and initiated comprehensive democratization and decolonization processes.

    2024 is an opportunity to reflect on 50 years of social change, cultural ruptures and social transformations brought about by April 25. In the context of the revolutionary upheaval in Portugal and the emergence of independent states in Mozambique, Angola and Guinea-Bissau, there were numerous cultural productions characterized by the diverse and contradictory knowledge of the various actors involved in the transformation processes. The aim is to explore these multifaceted archives of the Carnation Revolution. They include multiple literary works, feature and documentary films, plays and artistic interventions dealing with the harsh realities of colonialism, violence, and traumatic experiences.

    Until the early 2000s, memory politics – on a state, social and cultural level – were primarily shaped by actors in Portugal. For some time now, however, "postcolonial people" (Christoph Kalter) have also increasingly been raising their voices. It is thus becoming increasingly evident that the revolution must also be viewed from a decolonial perspective that critically addresses the colonial political implications and long-term social problems that continue to the present day.

    The lecture series brings together important experts who examine the archives of the revolution - be it film, literature, art or the history of science - and place their perspectives against the backdrop of the 50th anniversary of the revolution on April 25. The aim is to read these archives against the grain in the spirit of Ann L. Stoler in order to shed new light on their sensitive cultural and political dimensions.

    FILM SERIES

    In cooperation with Arsenal Kino - Institut für Film und Videokunst e.V., a film series is planned, which is expected to take place from April 19-23, 2024. More information on this will follow shortly.

    LANGUAGE

    The majority of the lectures will be held in English. The accompanying course is mainly held in German.

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    Am 25. April 1974 stürzte das Militär in Portugal das autoritäre Regime. Es war der Tag der Nelkenrevolution. Der portugiesische Estado Novo, dessen Ende gekommen war, bestand in diesem Land am Rande Europas seit 1932. Unter dem Präsidenten António de Oliveira Salazar wurde ein Staat erschaffen, der seine Bürger*innen durch eine Geheimpolizei überwachte, in Massenorganisationen zu integrieren versuchte und die Opposition gewaltsam unterdrückte. Der Estado Novo bildete aber auch ein koloniales Regime, das symbolisch wie diskursiv an die „Entdeckungsfahrten“ anknüpfte und Besitzansprüche auf Territorien in Afrika, etwa Guinea-Bissau, Mosambik und Angola aufrechterhielt. Im Zuge der Dekolonisierung entstanden aber auch in den portugiesischen Kolonien Afrikas Unabhängigkeitsbewegungen, die den Herrschaftsanspruch des Regimes seit 1961 in Frage stellten. 1974, als die Kolonialkriege bereits mehr als eine Dekade andauerten, fiel also nicht nur das Regime in Lissabon. Die Revolution bedeutete auch das Ende des portugiesischen Imperiums und leitete umfassende Demokratisierungs- und Dekolonisierungsprozesse ein.

    2024 gibt es Anlass, 50 Jahre voller gesellschaftlicher Wandlungen, kultureller Brüche und sozialer Transformationen zu reflektieren. Im Kontext des revolutionären Umbruchs in Portugal und der Entstehung der unabhängigen Staaten in Mosambik, Angola, Guinea-Bissau gab es unzählige kulturelle Produktionen, die durch das vielfältige und widersprüchliche Wissen der verschiedenen, an den Umbruchsprozessen beteiligten Akteur*innen geprägt sind. Ziel ist es, diese facettenreichen Archive der Nelken-Revolution zu explorieren. Sie umfassen zahlreiche literarische Werke, Spiel- und Dokumentarfilme, Theaterstücke sowie auch künstlerische Interventionen, die sich mit den rauen Wirklichkeiten des Kolonialismus, Gewalt und traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen.

    Die erinnerungspolitischen Einlassungen – auf staatlicher und sozialer, wie auch kultureller Ebene – waren bis in die frühen 2000er Jahre noch vor Allem von Akteur*innen in Portugal geprägt. Seit einiger Zeit jedoch bringen auch „postcolonial people“ (Christoph Kalter) ihre Stimme vermehrt zur Geltung. So wird immer deutlicher, dass die Revolution ebenso aus einer dekolonialen Perspektive betrachtet werden muss, die die kolonialpolitischen Implikationen und langfristigen, bis in die Gegenwart reichenden gesellschaftlichen Problematiken auf kritische Weise bearbeitet.

    Die Ringvorlesung bringt Expert*innen zusammen, die sich mit den Archiven der Revolution – sei es Film, Literatur, Kunst, Wissenschaftsgeschichte – auseinandersetzen und ihre Perspektiven vor dem Hintergrund des 50. Jahrestags der Revolution vom 25. April einordnen und Sinne Ann L. Stolers ‚gegen den Strich lesen‘, um ihre sensiblen kulturellen und politischen Dimensionen in ein neues Licht zu setzen.

    FILMREIHE

    In Zusammenarbeit mit dem Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. ist eine Filmreihe vorgesehen, die voraussichtlich vom 18. bis 23. April 2024 stattfinden wird. Nähere Informationen dazu folgen zeitnah. Die Filme werden im Arsenal Kino am Potsdamer Platz gezeigt.

    SPRACHE

    Der Großteil der Vorträge wird auf Englisch gehalten. Das Begleitseminar findet mehrheitlich auf Deutsch statt.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes


    Prüfungsformen BA: Hausarbeit, Mündliche Prüfung am 7.8.2024 und 8.10.2024

  • Modul 5: 5328491 Projekttutorium Vom Kastraten zum Death Growling. Genderperformance im Gesang - Marlen Rieffel

    Mittwoch 10-12 Uhr - Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a, Raum 0.03

    Die Stimme galt schon seit der Antike als Marker für das Geschlecht der sprechenden und singenden Person. Zwar gibt es anatomische Merkmale, die die Stimme formen, doch ist ein Großteil erlernt. So reicht bei vielen trans Frauen eine Stimmtherapie, um ihre Stimme weiblich erscheinen zu lassen. Die Stimme ist ein essentieller Teil der Genderperformance. An Beispielen wie dem Kastraten kann aufgezeigt werden, dass sich diese immer wieder verändert. Die hohe Stimme galt als das göttliche Ideal. Mittlerweile werden raue, tiefere Stimmen wie die Kurt Cobains als besonders „authentisch" und männlich wahrgenommen. Können Gesangstechniken wie das Death Growling, bei denen aufgrund der starken Verzerrung der Stimme das Geschlecht nicht gehört werden kann, heteronormative Genderperformances in Frage stellen und durchbrechen? Da sich Klang im Hören manifestiert, soll sich das Tutorium dem Gesang über die Perspektive der rezipierenden Person nähern. Gemeinsam soll erarbeitet werden, wie Hörerfahrungen sinnvoll für das wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden können. Die Studierenden sollen sich ein kulturwissenschaftliches Schreiben über das Hören aneignen.

    MAP: Multimediale Präsentation


  • Modul 6: 532811 Vorlesung Das Fremde im Eigenen – Europas Grenzen: Karten, Körper, Kollektive - Claudia Bruns

    Mittwoch, 14-16 Uhr - Institutsgebäude Dorotheenstraße 26, Hörsaal 1 (207)

    Europa hat gegenwärtig die tödlichsten Grenzen der Welt. Wie konnte es dazu kommen? Was macht Europas „Kollektivkörper“ aus, wie konstituierte er sich historisch, welche Prozesse legitimieren und konstituieren physisch wie symbolisch dessen Grenzziehungen? In einem Bogen von der Antike bis zur Gegenwart fragt die Vorlesung danach, auf welche Weise sich europäische Grenz- und Raumformationen mit Figurationen von geschlechtlicher, religiöser und (proto)rassistischer Differenz verbanden. Sie unterzieht punktuell ausgewählte und vertieft dargestellte historisch-genealogische Prozesse einer machtkritischen Revision. Ausgangspunkt ist u.a. der Befund, dass der Körper ein zentraler Ort gesellschaftlicher und politischer Aushandlungsprozesse ist. Zwischen sozialem, symbolischem und physischem Körper findet ein ständiger Austausch von Bedeutungsgehalten statt. Insofern „gehören die Grenzen des Körpers dem Selbst niemals voll und ganz“ (Butler). Doch auch in der Vormoderne gab es spezifische Relationen zwischen physischen und symbolischen Körpern, die mit bestimmten Grenzziehungen, Repräsentationen und Topologien verbunden waren. Die Vorlesung führt anhand ausgewählter Fallstudien und theoretischer Überlegungen in eine intersektional angelegte Körper- und Geschlechtergeschichte des Politischen ein. Beginn: 17.4.

    Prüfungsform: Mündliche Prüfung

    Link zur Veranstaltung auf Agnes


  • Modul 6: 532834 Seminar Die Brücke aus Papier - Liliana Feierstein

    Blockseminar
    BücherstapelIn der jüdischen Tradition gibt es eine Erzählung über den Weg in das Land der Gerechtigkeit, das nicht über die Brücke aus Eisen – also mit Gewalt –, sondern nur über die Brücke aus Papier zu erreichen ist. Diese Erzählung dient uns als Ausgangpunkt für unser Seminar. Wir wollen darüber reflektieren, in welcher Hinsicht Literatur als Brücke dienen kann und wie diese Funktion in unterschiedlichen Kontexten Anwendung findet. So diente Literatur zum Beispiel nach der Shoa als Brücke zurück ins Leben. Das Bedürfnis, sich in der Welt wieder zu verorten, fand Ausdruck in einer enormen Nachfrage nach Lesestoff in den Displaced Persons Camps, in denen viele der Überlebenden zunächst unterkamen. Sie diente aber auch in dem Sinne als Brücke, dass sie erlaubte, Zeugnis abzulegen über das Erlebte. Diese Texte wiederum dienten den Überlebenden der argentinischen Militärdiktatur als Ausgangspunkt, um über ihre traumatischen Erfahrungen zu schreiben. In diesem Fall bildet Literatur eine Brücke, die einerseits den Zugang zu den eigenen Erfahrungen ermöglicht und erlaubt, diese in Worte zu fassen. Andererseits dienten die jüdischen Erzählungen als Brücke, um diesen Erfahrungen in der Welt Relevanz zu geben. Ähnliche Phänomene finden sich auch in der deutschsprachigen Literatur. So bezieht sich Emine Sevgi Özdamar in vielen ihrer Werke auf die deutschsprachige Exilliteratur, um Erfahrungen des türkischen Exils im deutschsprachigen Raum zur Sprache zu bringen. Und Anna Kim orientiert sich an Ingeborg Bachmanns Todesartenprojekt, mit dem Bachmann die fortwirkende Gewalt des Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit zum Ausdruck bringen wollte, um über den Genozid in Jugoslawien, den Kolonialismus in Grönland und den Kalten Krieg in Korea zu reflektieren. Das Ziel des Seminars ist, die Brückenfunktion der Literatur an unterschiedlichen Beispielen aus verschiedenen Kontexten zu illustrieren und zu diskutieren. Das Seminar findet in Kooperation mit der Europa Universität Viadrina statt.

    Prüfungsform: Hausarbeit

    Zur Homepage von Liliana Ruth Feierstein

    Informationen zu Wiebke Sievers  (Europa Universität Viadrina)

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  • Modul 6: 532835 Seminar Konstruktion des Anderen in Science Fiction Serien - Kristin Platt

    Dienstag 16-18 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47 - 0.07 

    Das Seminar wird nach Figuren des Anderen in Science Fiction-Serien suchen: von den Ferengi (Star Trek) in ihrer Charakterisierung als geldverleihende Kaufleute, zu den Schattenschiffen (Babylon 5) in ihrer insektenhaften Gestaltung oder den epischen, an totaler Macht orientierten Schurken im Star Wars Universum. Zwischen diesen Figuren liegen eine Vielzahl verschiedener weiterer Inszenierungen körperlich oder emotional Anderer (unter anderem in Tiergestalt oder als Maschinenwesen).
    Was macht das Böse wie lesbar? Im Seminar werden kulturwissenschaftliche und medientheoretische Ansätze verknüpft, unter anderem zum Bösen sowie zu Abjekten. Es werden klassische Studien einbezogen (Georg Simmel, Walter Benjamin) sowie aktuelle Forschungen zu den Figuren der Krake oder den Emotionen von Verschwörung.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes


  • Modul 6: 532836 Seminar Eine zweite Native American Renaissance? Annäherungen an nordamerikanische indigene Diskurse und Praktiken - Andreas Lipowsky

    Blockseminar – Termine bitte dem Vorlesungsverzeichnis entnehmen , Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.07

    Das Seminar gibt einen Einblick in aktuelle indigene Diskurslagen und politische Formationen (regionaler Fokus: Nordamerika) und will deren akademische Rezeption kritisch beleuchten. Insbesondere widmen wir uns dem Rekurs auf indigene Diskurse und Praktiken in der politischen Anthropologie, im Kontext von Ökologie und Klimawandel sowie der Verbindung bzw. Diskrepanz zwischen diesen Themenkomplexen und den realpolitischen Anliegen indigener Gesellschaften, etwa dem Kampf um Landrechte, der Aufarbeitung der Residential School Systeme oder den ‚Standing Rock’-Protesten.

    Für die Teilnahme wird die Bereitschaft vorausgesetzt, komplexe Texte in englischer Sprache zu lesen. Wortmeldungen auf Englisch und Deutsch sind willkommen.


    Eine Modulabschlussprüfung ist möglich in Form einer schriftlichen Hausarbeit sowie einer mündlichen Prüfung am 27.07.24.

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  • Modul 6: 532840 Seminar Critical approaches to regenerative design - Lucy Norris

    Donnerstag, 10-12 Uhr, pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.07

    This seminar will introduce students to a range of perspectives and examples critically examining cultures of regenerative design that engage with ecosystem thinking in a wide range of fields of human activity, including agriculture, food and fibre systems, architecture and the built environment, ‘greening cities’ and increasing urban biodiversity.

    Increasing socio-ecological damage and the urgent need for care, repair and recovery has led to calls for regenerative design as a means of wayfinding towards a just and sustainable life on earth. Aiming to (re)design the way we live to align with and support the functioning of natural ecosystems, regenerative systems thinking is being applied to fundamental fields of human activity, from the production of energy to cities, agriculture, food, fashion and finance. In Designing Regenerative Cultures, Wahl suggests that regeneration is about reconnecting people in place, designing prototypes that point to future possibilities, and creating a dynamic capacity to move forwards. As a situated practice, regenerative design is also aligned with building community and networking diverse local actors to self-organise and experiment with new ways of making and being.

    However, regenerative movements are inherently social and political expressions of heterogenous cultures and desirable futures, and as such are deeply intertwined with contested pasts and relations of power and representation. Regenerative design models raise critical questions as to whose narratives of the past are being evoked, who has the right to speak for whom, and what is being remembered and what forgotten. Similarly, what concepts of the future are being imagined, by whom and for whom, and how might some forms of living be enabled while other possibilities are negated?

    Prüfungsform: Hausarbeit

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  • Modul 6: 532870 Ringvorlesung Cultures of Regeneration- Lucy Norris

    Donnerstag, 16-18 Uhr, Universitäts-hauptgebäude Unter den Linden 6, Hörsaal 3075 2.OG

    This guest lecture series will explore the critical questions that diverse cultures of regeneration prompt, from the reconfigured pasts they invoke to the possible futures they open up. Invited speakers will discuss their work in relation to a wide range of fields of human activity, from architecture and the built environment to agriculture and food, textiles and fashion, multi-sensory technologies and other-worldy materialities.

    Increasing socio-ecological damage and the urgent need for care, repair and recovery has led to calls for regenerative design as a means of wayfinding towards a just and sustainable life on earth. Aiming to (re)design the way we live to align with and support the functioning of natural ecosystems, regenerative systems thinking is being applied to fundamental fields of human activity, from the production of energy to cities, agriculture, food, fashion and finance, and is moving away from the margins of alternative economies. In Designing Regenerative Cultures, Wahl suggests that regeneration is about reconnecting people in place, designing prototypes that point to future possibilities, and creating a dynamic capacity to move forwards. Drawing on biological models of replacement, regrowth, reassembly and revival, ‘regeneration’ can be examined at the level of the cell through to the organism and the collective, prompting broader questions as to the relationships between scales, and to what extent changes at the micro level change macro structures and vice versa. As a situated practice, regenerative design is also aligned with building community and networking diverse local actors to self-organise and experiment with new ways of making and being.

    However, regenerative movements are inherently social and political expressions of heterogenous cultures and desirable futures, and as such are deeply intertwined with contested pasts and relations of power and representation. Looking for traces of former ways of being in world, and increasingly turning to ‘indigenous knowledge’ as a reference for ways to move forwards, regenerative design models raise critical questions as to whose narratives of the past are being evoked, who has the right to speak for whom, and what is being remembered and what forgotten. Similarly, what concepts of the future are being imagined, by whom and for whom, and how might some forms of living be enabled while other possibilities are negated?

    Prüfungsform: Hausarbeit


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  • Modul 7: 532812 Vorlesung Macht und Kultur. Zur Entstehung von Machtanalysen kultureller Produktion - Thomas Becker

    Dientag, 16-18 Uhr, Universitäts-Hauptgebäude Unter den Linden 6, 2091/92 1.OG

    Seit Foucaults nun vierzig Jahre zurückliegende Überwachen und Strafen sowie Sexualität und Wahrheit hat sich in den verstehenden Wissenschaften das Paradigma der kulturwissenschaftlichen Betrachtung von Kultur als Machtform auf neue Weise durchgesetzt. In dieser Vorlesung geht es daher einerseits um Geschichte der methodischen Grundlegungen von Semiotik der im Poststrukturalismus verarbeiteten Theorien des Diskurses, der Praktiken der Semiotik und Repräsentationen. Anderseits steht dies nicht für sich allein. Daher werden auch bestimmte empirische Formen wie die Repräsentationstheorie Foucaults des 18. Jahrhunderts, die Dekonstruktion Derridas mit seinem kolonialismuskritischen Begriff des europäischen Phonozentrismus, der Inzuchttheorie des Strukturalismus Lévi-Strauss‘ oder die Psychoanalyse Lacans und die Feldsoziologie Bourdieus auch als Anwendung ihrer Theorien in der sozialen und historischen Empirie unter die Lupe genommen. Sie alle haben Gendertheorien und postcolonial studies angeregt, die in Amerika von Butler die French Theory genannt wurde. Was ist ein Feld der Kultur, was ist ein Diskurs, ein Dispositiv, was unterscheidet Foucaults oder Bourdieus Kritik von einer Kritik am Kolonialismus oder Genderkritik durch Dekonstruktion und Lacan? Lyotard hatte dann 1980 das Narrativ des Marxismus mit dem Begriff der Postmoderne verabschiedet. Daher wird auch am Ende der Vorlesung Theorie und Kritik des Neoliberalismus bei Foucault mit Bourdieu bzw. der Bourdieuschule zum aktuellen Vergleich stehen, um den Begriff der Postmoderne neu zu justieren, deren Krise sich deutlich mit dem Fiasko der letzten documenta demonstrierte.

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  • Modul 7: 532813 Vorlesung Utopie & Nostalgie. Geschichtsphilosophie und Zeiterfahrung in der Moderne II - Philipp Felsch

    Dienstag, 10-12 Uhr, Universitätsgebäude - Unter den Linden 6, Hörsaal 2097 1.OG

    Die Veranstaltung beginnt erst in der 2. Semesterwoche!

    Spätestens seit den 1990er Jahren häufen sich die Diagnosen einer tiefgreifenden Transformation moderner Zeitlichkeit. Die Erschöpfung utopischer Energien, so heißt es, gehe mit einer Inflation von Vergangenheit – in Form von Nostalgie, Erinnerung, Trauma und Heritage – einher. Allerdings herrscht über die Beurteilung dieser Entwicklung keine Einigkeit. Was die einen als Symptom einer anhaltenden politischen Krise begreifen, bedeutet für die anderen eine längst überfällige Korrektur des modernen Zeitregimes. Ausgehend von solchen widerstreitenden Einschätzungen rekonstruiert die Vorlesung / das Seminar die Entstehung und den Wandel dieses Zeitregimes – von den Anfängen einer linearen Zeitvorstellung über unterschiedliche Konzeptionen von Fortschritt und Niedergang, Moderne und Postmoderne, Erwartung und Erinnerung bis zu den Irritationen unseres Geschichtsgefühls in der Gegenwart.

    Möglichkeit der MAP: mündliche Prüfung 

    Bei wichtigen organisatorischen Fragen, die bereits vor der ersten Sitzung auftreten sollten, können Sie sich gerne an Marlene Poley (Marlene.poley@hu-berlin.de) oder Sarah Evertz (sarah.julia.evertz.1@hu-berlin.de) wenden.

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  • Modul 7: 532837 Seminar Haraways Welt. Das Denken der Gegenwart - Philipp Felsch

    Montag, 10-12 Uhr Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a, Seminarraum 0.03

    Die Veranstaltung beginnt erst in der 2. Semesterwoche!

    „Wir befinden uns mitten in einer Katastrophe“, hat die kalifornische Philosophin Donna Haraway kürzlich im Interview festgestellt – aber nur, um hinzufügen, dass „Verzweiflung“ für sie „eine Form von geistiger Faulheit“ sei. Wie wenige andere hat Haraway das Scheitern der großen Versprechungen der westlichen Moderne – von Ideen wie Fortschritt, Geschichte, Wachstum etc. – bilanziert, um stattdessen neuartige Zugänge zur Welt, zu den Menschen und nichtmenschlichen Wesen vorzuschlagen. Das macht sie zur Denkerin der Stunde. Im Seminar wenden wir uns dem gesamten Spektrum von Haraways Denken zu – von ihren wissenschaftstheoretischen über ihre feministischen bis zu ihren ökologischen Schriften. Dabei soll es aber nicht nur um Haraway selbst, sondern auch um die vielfältigen Einflüsse und historischen Kontexte ihrer Arbeit gehen.

    Möglichkeiten der MAP: mündliche Prüfung oder Hausarbeit

    Bei wichtigen organisatorischen Fragen, die bereits vor der ersten Sitzung auftreten sollten, können Sie sich gerne an Marlene Poley (marlene.poley@hu-berlin.de) oder Sarah Evertz (sarah.julia.evertz.1@hu-berlin.de) wenden.

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  • Modul 7: 532838 Seminar Migration. Eine politische Kulturgeschichte der Bundesrepublik - Onur Erdur

    Dienstag, 12-14 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47, 0.10

    Wichtig: Das Seminar beginnt in der 2. Semesterwoche, die erste Sitzung findet also am 23.4.2024 statt!

    Migration hat die Geschichte der Bundesrepublik maßgeblich geprägt, und das auf unterschiedliche Weise. So haben beispielsweise die mit den vielfältigen Migrationsbewegungen einhergehenden öffentlichen Debatten über Einwanderung, Integration und kulturelle Identitäten die politische Kultur des Landes stark beeinflusst. Es scheint, dass die deutsche Gegenwartskultur ohne die Kenntnis der Migrationsthematik nur schwer verstanden werden kann. Im Seminar wollen wir uns daher der Geschichte dieser Einwanderungsdebatten in Deutschland widmen. Wir werden Schlaglichter auf Etappen und Momente werfen, die für die Auseinandersetzung mit Migration in Deutschland seit 1949 wegweisend und symptomatisch waren (Vertriebene, „Gastarbeiter“/“Vertragsarbeiter“, Asyldebatte, Deutsche Einheit, Staatsbürgerschaftsrecht, Sarrazin-Debatte usw.) und in denen der Wandel der politischen Kultur sichtbar wird. Diskutiert werden: wissenschaftliche, journalistische, literarische Texte; filmische Darstellungen, Lieder, Theaterstücke; Parlamentsdebatten, politische Reden, Gesetzestexte.

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  • Modul 7: 532839 Seminar Poetics of Opacity - Jakob Grüner, Xi Nan

    Mittwoch 14täglich, 16 -20 Uhr, Institutsgebäude/ Sophienstraße 22-22a - 0.03 


    Manthia Diawara, Édouard Glissant: One World in Relation, K’a Yéléma Productions, 2009, 48 min., film still


    Abstract

    Opacity is a foundational concept of Caribbean author-theorist Édouard Glissant, famously outlined in his seminal publication “Poetics of Relation” (1997). Here, Glissant challenges the rational epistemic of Western modernity and its assumptions of universal truth by problematizing the etymological meaning of “understanding” (com-prendere): “If we examine the process of ‘understanding’ people and ideas from the perspective of Western thought, we discover that its basis is this requirement of transparency. In order to understand and thus accept you, I have to measure your solidity with the ideal scale providing me with grounds to make comparisons and, perhaps, judgements.” (Glissant 1997: 190) Whereas transparency admits the other to existence by enclosure and appropriation, opacity refers to the unintelligible, the enigmatic and the impenetrable that often haunt transcultural relations. As such, the insistence on the right to remain opaque emerges as a mode of resistance, inseparable from the struggles of subordinated bodies against the structural conditions of their subordination: It is a practice of radical imagination towards “the real foundation of Relation”, where “thought of self and thought of other […] become obsolete in their duality” (Glissant 1997: 190). 


    Research Objective

    Taking Glissant as a starting point, the seminar traces figurations of opacity as an invaluable aspect of cultural form through literature and video art as well as texts from Postcolonial Discourse and Black Studies. We want to ask: What if we accepted the challenge of that which cannot be known as a generative condition of being with and in the world? During the course of our seminar we'll discuss Glissant's concepts "abyss", "opacity", "totality", and "relation".


    Field Trip & Artist Talk @CCA Berlin

    In unserer zweiten Sitzung werden uns gemeinsam die Ausstellung "Offerings for Escalante" von Enzo Camacho & Ami Lien im CCA - Centre for Contemporary Arts anschauen. Es wird ein Gespräch mit den Künstler*innen geben.

    https://www.e-flux.com/announcements/554843/enzo-camacho-and-ami-lienofferings-for-escalante/


    Film Screenings

    Neben Close Readings werden wir uns mit den filmischen Archiven von Manthia Diawara, Trinh Minh-ha und Otolith Group befassen: https://www.youtube.com/watch?v=AtPq8TGBhFA


    Structure, Space & Accessibility

    Das Seminar findet im zweiwöchigen Rhythmus statt und umfasst 4 SWS pro Sitzung. Mit diesem Format wollen wir den Lektüreaufwand reduzieren und eine intensivere Lektüre der Texte ermöglichen.   

    Wir möchten das Seminar als einen Raum des gemeinsamen von- und miteinander Lernens verstehen. Es gibt keinen Raum für Gewalt jeglicher Art, keinen Raum für Ableismus, Altersdiskriminierung, Antisemitismus, Geschlechtsdiskriminierung, Homophobie, Islamophobie, Rassismus, Sexismus, Transphobie, Xenophobie und dergleichen.  

    Wenn ihr besondere Bedürfnisse habt, die für euch und eure Teilnahme am Seminar wichtig sind, könnt ihr euch jederzeit vertraulich an uns wenden.


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  • Modul 7: 5328490 Projektutorium Dekoloniale Relationalität im Anthropozän - Tizian Schneider


    Dienstag. 14-16 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47 - 0.07

    Mit dem Begriff des Anthropozän popularisierten Crutzen und Stoermer im Jahr 2000 einen Begriff für eine geochronologische Zeitepoche, in welcher der Anthropos (altgr. ἄνθρωπος, deutsch »Mensch«) den dominierenden Faktor geologischer Prozesse markiert. Auch wenn der Begriff des Anthropozäns längst Einzug in verschiedenste Diskurse erhalten hat, hat sich seit seiner Einführung auch zahlreich Kritik formuliert. Zentrale Vorwürfe richten sich gegen die implizite Verallgemeinerung der Menschheit und ihrer Einflüsse auf planetarische Prozesse. Der Begriff verschleiere Machtachsen und unterschiedliche globale Verantwortlichkeiten. Außerdem transportiere er Vorstellungen eines menschlichen Exzeptionalismus, den einige Denker*innen als eine Ursache anthropogener planetarischer Veränderungen analysiert haben. Ausgehend von dieser Kritik sind in jüngerer Zeit zahlreiche Ansätze formuliert worden, um die unterschiedlichen Verortungen, historischen Verantwortlichkeiten und multiplen Wissensformen in der Auseinandersetzung mit dem Anthropozän auf eine kritische Weise kollaborativ zusammenzubringen. Es geht zentral darum, koloniale Kontinuitäten in Form von Aneignung, Ausgrenzung und Hierarchisierung von Wissen zu analysieren und die verschiedenen Ontologien, Interessen und Positioniertheiten derer ethisch zusammenzudenken, die in Konfliktzonen und Schauplätzen des Anthropozäns aufeinandertreffen. Dazu beschäftigt sich das Tutorium mit Forderungen der Multispecies Studies und Critical Indigenous Studies wie »Indigenizing the Anthropocene« (Todd 2015) und untersucht u.a. markante Konzepte wie uncommons, pluriverse und ethical relationality. Ziel ist es, in Auseinandersetzung mit der Lektüre die eigene geografische und epistemische Situiertheit zu hinterfragen und eine kritisches Bewusstsein für das belastete Aufeinandertreffen unterschiedlicher Akteur*innen im Anthropozän zu entwickeln.


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  • Modul 8: 532843 Seminar Legitime Tötungsmacht? Transnationale Perspektiven auf Soldat*innen im 20. und 21. Jahrhundert - Julia Köhne


    Das SE sollte zusammen mit dem Colloquium im Anschluss besucht werden.

    Erste Sitzung: 18.4.2024

    Donnerstag, 14-16 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47  - 0.07

    Das Projektseminar widmet sich dem komplexen Verhältnis zwischen transnationalen Militärkulturen, ihren (legal) operierenden Mitgliedern und der ethischen Frage nach der persönlichen Legitimierbarkeit gewaltförmiger Handlungen. In modernen Gesellschaften werden bestimmte Berufsgruppen wie Soldaten geschult, im Einsatzfall durch potenziell tödliches Gewalthandeln gegen Personen feindlicher Armeen vorzugehen und deren körperliche Integrität zu verletzen (F. Pohlmann). Waffen stellen dabei materialisierte Übersetzungen der realen absoluten Tötungsmacht dar. Sie transportieren vielfältige symbolische Botschaften, die prägnante kulturhistorische Vorläufer haben und den militärischen Rang, sozialen Status, die geschlechtliche Identität/Männlichkeit/Maskulinität (C. Enloe, R. Seifert), sexuelle Potenz sowie die Religiosität ihres Trägers oder ihrer Trägerin betreffen können (U. Everts Eisenbraut). Die staatliche Lizenz zum Töten ist in ein kompliziertes Netz aus Herrschaftsansprüchen, Gewaltmonopolisierung (Th. Hobbes) und territorialer Rechtssicherheit sowie Gesetzen, Befehlen und Auflagen eingebunden, das vorsätzliches Töten ausschließen, effektive Wehrhaftigkeit zugunsten der eigenen Landsleute jedoch ermöglichen soll. Dabei haben immer auch verordnete oder selbstverabreichte Drogen zur Enthemmung, ‚Leistungssteigerung‘ oder Traumabewältigung im Anschluss eine Rolle gespielt.

    Soldat*innen erleben die verübten Gewalttaten – trotz deren militärsoziologischer Legalität – nicht selten als überwältigende Belastung, Ursache für psychische Irritationen oder soziales Stigma (S. Freud, P. Plaut, C. Negro, Breaking the Silence). Internationale Gewalt- und Traumaforschung sowie Kulturwissenschaften erforschen seit langem die Effekte, die die Spannung zwischen Legalität, Legitimität und Lizensierung von Tötungsmacht und eigener Versehrbarkeit zeitigt (B. Ehrenreich). Entlang von theoretischen Texten, Egodokumenten, visuellen Quellen und filmischen Dokumentationen werden im Seminar verschiedene Rollenbilder sowie Fremd- und Selbstwahrnehmungen von Soldat*innen im und außerhalb des Heers untersucht. Welche Funktionen haben folgende soldatische Negativbilder, die heldisch-patriotische Aufladungen torpedieren: Feiglinge/Verräter/Deserteure/Wehrkraftzersetzer (R. Buchterkirchen), Kriegsgefangene, Traumatisierte, Selbstmordgefährdete, Mörder (K. Tucholsky), Folterer/Kriegsverbrecher, Vergewaltiger (J. Bourke, R. Mühlhäuser), exzessive Amokläufer oder Aussteiger? Und inwiefern sind sie durchsetzt von der Unterscheidung zwischen sich opfern, geopfert werden oder Täter*in sein (S. Goltermann)?

    Die im Seminar analysierten kulturellen Bilder des Soldatischen beziehen sich auf unterschiedliche internationale Konflikte, imperiale und (post-)koloniale Kontexte, pazifistische oder auch rassistische Konzepte (J. Dower) sowie Verletzungen des humanitären Völker- und Menschenrechts (T. Dannenbaum), die westliche und nicht-westliche Sphären umfassen. Der Bogen der konkret zu erforschenden medialisierten Figuren reicht von offiziell verpflichteten Soldat*innen über paramilitärische, Widerstands- und Guerillakämpfer bis hin zu Kinder- und Zivilsoldat*innen und Kampfdrohnenführern. In der modernen Kriegsführung scheinen die Trennlinien zwischen Kombattant*innen und Zivilist*innen, Feinden und Freunden, Äußeren und Inneren, Angreifern und Verteidigern, Schuldigen und Unschuldigen zunehmend zu diffundieren.

    Ziel des Projektseminars ist ein Festhalten des vielarmigen Wissens zum Soldatischen in zeitlicher und räumlicher Dimensionierung. Durch Arbeitsstrategien wie Mindmapping und Clustering, Bebildern und Schematisieren soll nicht nur der komplexe Transfer von Wissenspartikeln entlang der untersuchten Quellen sichtbar werden. Darüber hinaus wird durch diese Visualisierungstechniken Wissen in seinen historischen Kontexten und ‚Situiertheiten‘ sowie politischen Machtfeldern und geschlechtertechnischen Verflechtungen begreifbar und kritisierbar. Das Erarbeitete soll in eine seminarinterne Abschlusspublikation im PDF-Format einmünden.

    * Es besteht die Möglichkeit, zur Abschlussqualifikation für das Seminar/MAP – neben einer Seminararbeit – einen kurzen Dokumentar- oder Spielfilm oder Podcast einzureichen.

    • Triggerwarnung: Es werden Extremformen von interpersoneller und kollektiver, mitunter auch sexueller, Gewalt verhandelt.
    Prüfungsformen: Referatsverschriftlichung, Hausarbeit, multimediale Präsentation (z.B. Podcast oder Film)

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  • Modul 8: 5328430 Colloqium Legitime Tötungsmacht? Transnationale Perspektiven auf Soldat*innen im 20. und 21. Jahrhundert - Julia Köhne

    Erste Sitzung: 18.4.2024


    Donnerstag, 16-18 Uhr, Pergamonpalais/Georgenstraße 47 , 0.07

    DAS COLLOQUIUM BITTE ZUSAMMEN MIT DEM GLEICHNAMIGEN SE BELEGEN (Modul 8-Abschluss).

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  • Modul 9: 532854 Forschungskolloquium für BA- und MA-Kandidat*innen - Britta Lange

    Mittwoch, 16-18 Uhr

    Start am 24. April 2024

    GEO 47, Raum 4.30

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  • Modul 9: 532857 Forschungskolloquium für Examenskandidat*innen - Claudia Mareis

    Das Kolloquium richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende in der Abschlussphase sowie an Doktorand*innen. Es dient zum einen der Diskussion methodischer und inhaltlicher Fragen, die sich im Verlauf der BA-/MA-Thesis bzw. der Dissertation ergeben, zum anderen der gemeinsamen Erörterung von Frage- und Problemstellungen zu den Themenfeldern Gestaltung, Design und Wissensgeschichte sowie der Erprobung unterschiedlicher Präsentationsformen. 

    • Bitte beachten Sie, dass das Forschungskolloquium jeweils pünktlich um 16:00 Uhr beginnt und bis 18:00 Uhr dauert (120 Minuten).
    • Von teilnehmenden Studierenden, die an einer Abschlussarbeit (BA/MA) arbeiten, wird erwartet, dass sie das Thema ihrer Arbeit einmal während des Semesters im Kolloquium vorstellen. Gerne können auch erste Ideen vorgestellt und konstruktiv in der Gruppe diskutiert werden.
    • Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Englisch.
    • Einmal pro Semester findet zudem ein ganztägiges Doktorandenkolloquium statt. Dieses ist den Doktorandinnen vorbehalten, die bei Prof. Dr. Claudia Mareis promovieren.

    Eine Anmeldung zum Forschungskolloquium ist erforderlich: karin.amanda.winberg.1@hu-berlin.de

    Termine:

               BA/MA-Kolloquium. Mittwoch, 16–18 Uhr: 24.04 / 15.05 / 5.06 / 26.06 / 17.07

               Kolloquium für Doktorand*innen (ganztägig). Freitag, 9–18 Uhr: 05.07

               Im SoSe 2024 findet das Kolloquium in einem 3-Wochen-Rhythmus an den folgenden Terminen statt.

    Bitte beachten Sie den Veranstaltungsort: Sophienstrasse 22A, 2. Stock links, Raum 2.04/05

  • Modul 9: 532855 Forschungskolloquium für Examenskandidat*innen und Doktorand*innen - Robert Stock

    Montag, 18-20 Uhr(14-täglich), Pergamonpalais/ Georgenstraße 47  - 4.30 (erste Sitzung am 15.04.)

    Kolloquium für Bachelor- und Masterstudierende in der Abschlussphase sowie für Doktorand*innen der Kulturwissenschaft. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung per E-Mail: robert.stock@hu-berlin.de. Die genauen Termine des Kolloquiums werden zu Beginn des Semesters mitgeteilt.

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  • Modul 9: 532851 Examenskolloquium für BA- und MA-Kandidat*innen - Feierstein

    Das Kolloquium ist offen für alle, die ihre BA- oder MA-Arbeit diskutieren möchten. Die Teilnahme ist nur nach einer verbindlichen Anmeldung bei tizian.raschpichler@hu-berlin.de möglich.

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  • Modul 9: 532852 Forschungskolloquium für Studierende und DoktorandInnen - Claudia Bruns

    Montag, 16-18 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47 - 4.30

    Das Kolloquium bietet die Möglichkeit, Entwürfe oder Auszüge aus der eigenen Arbeit zu präsentieren und gemeinsam zu diskutieren. Willkommen sind alle, die derzeit an einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit feilen, sei es im Entwurfsstadium oder schon fortgeschritten vom Bachelor- über den Masterstudierende bis hin zu Doktorand/innen. Es ist auch möglich, gemeinsam bestimmte theoretische Texte zu diskutieren, die für Ihre Arbeit von besonderem Interesse sind.

    Termine nach Vereinbarung: Eine Anmeldung per Email über das Sekretariat von Yvonne Kult ist erforderlich (ykult@culture.hu-berlin.de). Beginn am: 22.4. 16-18 Uhr (weitere Termine nach Absprache in der ersten Sitzung)

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Modul 9: 532850 Colloquium für Examenskandidat*innen - Felsch

  • Modul 9: 532853 Forschungskolloquium für Examenskandidat*innen und Doktorand*innen - Köhne

    Termine bitte dem Vorlesungsverzeichnis entnehmen, Institutsgebäude Sophienstraße 22-22a - 0.03 

    Freitag 14-18 Uhr Sophienstraße 22 Raum 0.03 - die Einzeltermine entnehmen Sie bitte AGNES!

    Die erste Sitzung findet am 26.04.24 ab 14:15 statt.

    Kolloquium für Bachelor- und Masterstudierende in der Abschlussphase sowie für Doktorand*innen der Kulturwissenschaft.
    Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung per email: julia.koehne@cms.hu-berlin.de.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Modul 9: 532856 Examenskolloquium - Holger Brohm

    Dienstag, 16-18 Uhr, Pergamonpalais/ Georgenstraße 47 - 4.30 

    Das Examenskolloquium richtet sich an alle Bachelor- und Masterstudierende, die ihre Abschlussarbeit vorbereitet. Im Kolloquium erfahren Sie, welche konkreten inhaltlichen und formalen Anforderungen sich mit der Abschlussarbeit verbinden. Zugleich erhalten Sie die Gelegenheit, Ihre Themenentwürfe zu präsentieren und mit den Kommiliton*innen zu diskutieren. Zusätzlich können Sie auch in individuellen Konsultationen Ihre Fragen besprechen.

    Link zur Veranstaltung auf Agnes

  • Modulfrei: 532849 Schreibwerkstatt - Dorn

    Der regelmäßige Besuch der Schreibwerkstatt kann im BA-Kernfach Kulturwissenschaft als üWP-Leistung (3 LP) angerechnet werden.