Gibt es die Edda überhaupt? Oder gibt es eine Lieder-Edda und eine Prosa-Edda? Sind dies verschiedene Übertragungen eines einzigen Textes, bei der einer lyrisch, der andere prosaisch ausformuliert wurde? Und wann und wie wurden diese Texte übersetzt? Kann man eine gute Übersetzung von einer schlechten Übersetzung unterscheiden? Und ist jede Übersetzung für dieselben Rezipient*innen gedacht? Was ist eine Übersetzung überhaupt und was kann diese Übersetzung in ihrer Vermittlungsrolle „der Edda“ leisten?
Diese und weitere Fragen rund um die Problematik des Übersetzens altnordisch-isländischer Texte, insbesondere hochkanonisierter literarischer Texte, werden wir im Vertiefungskurs gemeinsam diskutieren. Anhand verschiedener Übersetzungen aus dem Altnordisch-Isländischen in andere Zielsprachen, aber auch verschiedener Übertragungen in der Ausgangssprache selbst, werden wir uns das ganze Semester durch mit den eddischen Texten befassen. Die theoretisch-methodologischen Zugänge des Vertiefungskurses werden mit der Projektarbeit der Übung „Eddische Texte selbst übersetzen“ (Mi., 14-16 Uhr, 3.134) enggeführt, sodass der Besuch beider Kurse dringend empfohlen wird.
Zur Vorbereitung empfohlene Lektüre:
Die Götter- und Heldenlieder der Älteren Edda. Üs., Komm. und Hrsg. von Arnulf Krause. Reclam Verlag, Stuttgart 2011. (= Aktuelle deutsche Übersetzung der Lieder-Edda)
Die Edda des Snorri Sturluson. Ausgewählt, Üs. und Komm. von Arnulf Krause. Reclam, Stuttgart 1997. (= Aktuelle deutsche Übersetzung ausgewählter Texte aus der Prosa-Edda)
- Kursverantwortliche/r: Rebecca Feja (MA)
- Kursverantwortliche/r: Lukas Rösli