Kurseinschreibung

Zum skandinavischen Kunstmärchen liegt bisher keine monographische Darstellung vor;  - es gibt noch nicht einmal diese in der deutschen Literaturwissenschaft übliche Gattungsbezeichnung. Deshalb wird das Seminar selbt Fragen des Textpensums, der gattungstheoretische Reflexion und der historische Analyse leisten müsse. Anders als in den anderen europäischen Literaturen beginnt die skandinavische Geschichte des Kunstmärchens erst in der Romantik mit der Rezeption deutscher Kunstmärchen und der Übersetzung von 1001 Nacht, also noch deutlich vor den skandinavischen Volksmärchensammlungen. Neben den märchenhaften Prosaerzählungen etabliert sich als eigenes populäres Genre das Märchenspiel. Nicht nur H. C. Andersen steht für das skandinavische Kunstmärchen; eine Reihe bekannter Autoren wie Oehlenschläger, Ingemann, Kierkegaard, Ewald, Ibsen, Lie, Strindberg, Lagerlöf, Blixen, Lagerkvist und Lindgren haben zur Debatte um das Genre und zum Genre beigetragen.

Literatur: Mathias Mayer/Jens Tismar: Kunstmärchen, Stuttgart: Metzler 4. Aufl. 2004 (= Samml. Metzler 155); Volker Klotz: Das europäische Kunstmärchen. 25 Kapitel seiner Geschichte von der Renaissance bis zur Moderne. 3., überarbeitete u. erweiterte Auflage. München: Fink2002. (= UTB 2367); Heinz Röllecke: Kunstmärchen, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Band 2, Berlin: de Gruyter 2000; Jack Zipes (Hg.): The Oxford companion to fairy tales, Oxford: Oxford University Press 2000; Boel Westin: Strindberg, sagan och skriften, Stockholm/Stehag: Östlings Bokförl. Symposion 1998; Karin Fabreus: Sagan, myten och modernismen i Pär Lagerkvists tidigaste prosa och Onda sagor. Stockholm: Almqvist & Wiksell 2002; Heinrich Anz: "Die übernatürliche Poesie". Märchenpoetik und Märchenbearbeitung in Adam Oehlenschlägers Märchenanthologie "Eventyr af forskiellige Digtere" (1816), in: Text & Kontext, 2005; Nr. 27.1-2, S: 92-115. Heinrich Anz: "Aber das war ja gar kein Märchen!". Überlegungen zu H. C. Andersens Märchenpoetik. In: Blume Svenja, Kürschner Sebastian (Hrsg): Hans Christian Andersen zum 200. Geburtstag: "Mein Leben ist ein schönes Märchen, so reich und glücklich." Hamburg: Dr. Kovac, 2005; 35-55.



Semester: SoSe 2024
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