Siegfried Kracauers Texte über das Kino und die Unterhaltungskultur der
Weimarer Republik sind berühmt: „Das Ornament der Masse“, „Kult der
Zerstreuung“, „Kalikowelt“ u.a.m. sind Klassiker der modernen
Essayistik. Viele dieser Texte sind zuerst in Zeitungen und
Zeitschriften publiziert worden, vor allem in der „Frankfurter Zeitung“,
für die Kracauer seit 1921 als fester Mitarbeiter tätig war.
Größtenteils sind hier auch seine zahlreichen Filmkritiken bis zur
erzwungenen Emigration 1933 erschienen. Kracauer hat aber auch im
engeren Sinne literarische Texte geschrieben, den Antikriegsroman
„Ginster“ (1928) und im Anschluss daran den Roman „Georg“ (erst posthum
veröffentlicht), der sich mit der Nachkriegsgesellschaft und dem
damaligen Medienbetrieb auseinandersetzt. Im Seminar werden wir uns mit
Kracauer als Essayisten, Filmkritiker und Romanautor der Weimarer
Republik befassen, seine Texte in stilistischer und erzähltheoretischer
Perspektive sowie im gesellschaftlichen Kontext untersuchen und dabei
auch die Beziehungen zwischen den verschiedenen Textgattungen und ihren
Medien beleuchten.
- Kursverantwortliche/r: Maximilian Dazert
- Kursverantwortliche/r: Dr. Elke Dubbels
- Kursverantwortliche/r: David Klein