Die Weltwirtschaftskrise der späten 1920er und frühen 1930er Jahre hatte erheblichen Einfluss auf die Nationalstaaten Ostmitteleuropas. Diese waren häufig aus imperialen Zusammenhängen wiedererstanden oder neu geschaffen worden. Sowohl ihre staatlichen als auch ihre wirtschaftlichen Ordnungen waren einer grundlegenden Transformationen unterworfen gewesen. Die Krise warf für die Zeitgenoss/-innen grundsätzliche Fragen neu auf: Wie weit war die Unabhängigkeit der Staaten tatsächlich verwirklicht worden? Welche Gesellschaftsordnung konnte sie fortan garantieren? Und wie war die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ausland künftig zu organisieren?
In dem Seminar wird auf der einen Seite danach gefragt, wie die Weltwirtschaftskrise erklärt und interpretiert werden kann. Auf der anderen Seite werden die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkung auf die multiethnischen Gesellschaften Ostmitteleuropas behandelt.
- Kursverantwortliche/r: David Feest