Kurseinschreibung

Musik ist einerseits semantisch nicht so spezifisch wie Sprache, kann andererseits aber hochdifferenzierte situative Bedeutungen entfalten (Ian Cross). Um diesen Sachverhalt aufzuklären, ist es sinnvoll, die evolutionären Zusammenhänge zu erforschen, in denen sich Musik als akustisches Kommunikationssystem herausbildete. Musik wird als ein Medium mit mehreren Codierungsschichten charakterisiert, die offenbar verschiedenen Chronologien und Funktionen folgen (Georg Knepler).

Die evolutionäre Perspektive akzentuiert die biokulturellen Voraussetzungen und Funktionsweisen von Musik und von non-verbaler akustischer Kommunikation. Im Seminar werden die wichtigsten Forschungsstationen zur kulturellen Bedeutungsbildung von Musik diskutiert.

Literatur:

Cross, Ian, „The evolutionary nature of musical meaning“, in: Musicae scientiae 2009/2010 (Special Issue. Music and Evolution ), S. 179–200.(frei zugänglich über http://www.mus.cam.ac.uk/~ic108/PDF/IRMC_MS07_1.pdf )

Knepler, Georg, Geschichte als Weg zum Musikverständnis. Zur Theorie, Methode und Geschichte der Musikgeschichtsschreibung , Leipzig 2 1982.

Wallin, Nils L.; Merker, Björn and Steven Brown (eds.), The Origins of Music, Cambridge 1999.

Bannan, Nicholas (ed.), Music, Language, and Human Evolution, Oxford 2012.

Honing, Henkjan (ed.), The Origins of Musicality, Cambridge/MA and London 2018.

Rebuschat, Patrick; Martin Rohrmeier, John A. Hawkins, Ian Cross (eds.), Language and Music as Cognitive Systems, Oxford 2012.

Tomlinson, Gary, A Million Years of Music. The Emergence of Human Modernity, New York, 2015.


Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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