Letzte Generation, Maskenpflicht, "Flüchtlingskrise" - die westlichen Demokratien haben es mit intensiven Konflikten zu tun. Das produziert Polarisierungsdiagnosen und Träume von einer harmonischen Gesellschaft, die gleichermaßen kaum zu halten sind. Wie lassen sich dann unsere scharfen Konflikte um Migration, Rassismus, Ökologie, Gender besser verstehen und erklären?
In dem Seminar erarbeiten wir uns ein Repertoire zur Analyse unserer polemischen Gesellschaft. Dafür bietet das Seminar eine systematische Einführung in die Konflikttheorie. Es umfasst drei größere Bereiche: Gesellschaftstheoretisch fragt es, warum wir welche typischen Konfliktlinien in der (spät-)modernen Gesellschaft vorfinden. Es bietet zweitens Instrumente, um die oft paradoxen Eskalations- und Deeskalationsdynamiken sozialer Konflikte zu analysieren. Und es fragt drittens normativ nach den Funktionen, Nutzen und Gefahren von Konflikten für moderne Demokratien.
Wir werden uns dafür unterschiedliche konzeptionelle und empirische Zugänge aus der Sozialpsychologie, der Demokratietheorie und der Soziologie ansehen, die jeweils auch empirische Studien zur Illustration heranziehen. Auf diese Weise gelangen wir zu einem wissenschaftlich abgeklärten Umgang mit den Konflikten unserer Zeit.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Vincent August
- Kursverantwortliche/r: Jasen Phillips