In pädagogischen Zusammenhängen sind Emotionen und Affekte omnipräsent. Sie wurden aber lange nicht in ihrer grundlegenden Bedeutung erkannt. Oftmals gelten und galten sie als Widerpart der Vernunft, die durch kognitivistische und rationalistische Maßnahmen diszipliniert, reguliert und unterworfen werden soll. Damit kommen und kamen ihr Eigensinn und die produktiven Aspekte von Emotionen und Affekten für bildende Erfahrungen und für Erziehung und Unterricht nicht in den Blick. Aus ethischer Perspektive gelten Emotionen oftmals als Gefährdung guten, moralischen Handelns. Das hat sich in den letzten 15 Jahren im Kontext der Emotionsforschung geändert. Auch im ethischen Bereich hat ein Umdenken stattgefunden. Solidarität, Empathie, Sympathie und Liebe gelten nun als wesentliche Grundlage einer pädagogischen Ethik.
Im Seminar werden unterschiedliche Zugänge und Position der Emotionsforschung in den Erziehungswissenschaften kritisch diskutiert sowie die Konsequenzen für pädagogische Forschung und pädagogisches Handeln reflektiert.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, Texte zu studieren und zu diskutieren, die eigenen Erfahrungen kritisch zu reflektieren und vertrauensvoll und respektvoll im Seminar miteinander umzugehen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Malte Brinkmann
- Kursverantwortliche/r: Daniel Pastenaci