Die Zeit um 1800 zeichnet sich auch dadurch aus, dass es eine Fülle an
produktiven Schriftstellerinnen gab, von denen allerdings die meisten
nicht in den Kanon aufgenommen wurden und zu Unrecht heute kaum mehr
gelesen werden.
Im SE soll dem entgegengewirkt und eine Reihe
wichtiger Autorinnen mit Kurzgeschichten, Romanen, Briefen,
Aufzeichnungen und Gedichten vorgestellt werden, die sich den gängigen
Epochenzuordnungen entziehen. Das SE wird damit einen Einblick in die
vielfältigen Formen weiblichen Schreibens um 1800 ermöglichen und
aufzeigen, wie entschlossen Autorinnen gegen die Vorgabe angeschrieben
haben, Frauen seien nicht für eigentliche Kunstproduktion geeignet. Die
verschiedenen Lektüren sollen schließlich auch zur Beantwortung der
Frage nach einem möglichen thematischen und stilistischen Zusammenhang
dieser Texte beitragen.
Autorinnen und Texte, die gelesen werden sollen:
Caroline von Wolzogen (1763-1847) – Erzählungen und Agnes von Lilien
Dorothea Schlegel (1764-1839) - Florentin
Charlotte von Schiller (1766-1826) – „Marianne“
Sophie Mereau ((1770-1806) – ausgewählte Kurzgeschichten
Rahel Varnhagen (1771-1833) - Aufzeichnungen, Briefe
Sophie Tieck (1775-1833) – ausgewählte Erzählungen
Karoline von Günderode (1780-1806) - Gedichte und Kurzprosa
- Kursverantwortliche/r: Ulrike Stamm