Kurseinschreibung

„Das Theater glich einem Irrenhaus, rollende Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zuschauerraum. Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Tür. Es war eine allgemeine Auflösung wie ein Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht“ – so lautete der berühmte Bericht über die Uraufführung von Schillers Drama „Die Räuber“ am 13. Januar 1782. Der Autor hatte die Messlatte ziemlich hoch gelegt. Wie sollte er die Erwartungen bedienen, die er mit diesem extremen Theaterexperiment geschürt hatte? Stück um Stück legte Schiller von da an sprachlich hinreißende, gedanklich gewagte und wirkungsästhetisch überaus ambitionierte Dramen vor, in denen er in immer neuen Formen auf die Herausforderungen seiner Zeit – nicht zuletzt auf die Französische Revolution – reagierte. Im Seminar werden wir gemeinsam die kanonischen Werke von den „Räubern“ bis „Maria Stuart“ analysieren und uns die dramentheoretischen Grundlagen für die historische Einordnung in die literaturhistorischen, politischen und sozialen Kontexte erarbeiten.
Die Bereitschaft zur Mitwirkung  in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Sitzung wird vorausgesetzt.

Literatur:

Zur Vorbereitung: Peter-André Alt: Schiller. Leben – Werk – Zeit. 2 Bdd. München 2000; Matthias Luserke-Jaqui (Hrg.): Schiller-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart 2011.

Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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