Kurseinschreibung

Auch wenn Frauen der Zugang zum Predigtamt über Jahrhunderte verwehrt blieb, gibt es markante Predigerinnen in der Geschichte des Christentums – spanische Äbtissinnen in Las Huelgas, Mystikerinnen wie Juliana von Norwich, vom Geist Ergriffene in den als radikal bezeichneten Gruppen des Pietismus, Reformerinnen und Laienpredigerinnen in den Dissenterbewegungen der anglo-amerikanischen Religionsgeschichte, wie z.B. Jareena Lee (afroamerikanische Wanderpredigerin), Phoebe Palmer („Mutter“ der Heiligungsbewegung), Catherine Booth (Mitbegründerin der Heilsarmee) oder die pentekostale Mediensensation und Begründerin der Foursquare Church, Aimee Semple McPherson. Mittlerweile ermöglicht die Frauenordination Frauen in zahlreichen Kirchen den Zugang zum öffentlichen Predigtamt. Zugleich waren Frauen als aktive Hörerinnen schon immer ein konstitutiver Teil des Predigtgeschehens und haben über Predigten nachgedacht oder sie in die Tat umgesetzt. In diesem Seminar wollen wir den literarischen Spuren dieser Frauen nachgehen (in Predigten, Zeitschriftenandachten, Tagebüchern, Autobiographien, Erinnerungen etc.) und fragen: Welche Legitimierungs- und Autorisierungsstrategien haben Frauen verfolgt (z.B. Erfahrungen, Visionen etc.)? Wie haben sie „Macht“ (de-)konstruiert und „Ohnmacht“ interpretiert? Welche Bedeutungen hatten und haben Predigten für eine „weibliche Identitätskonstruktion“ oder kann so gar nicht gefragt werden? Welches innovative Potential brachten und bringen sie bis heute in Predigt- und damit Religionskulturen ein – bis in die Gegenwart Digitaler/Sozialer Medien?

Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)