Kurseinschreibung

In der Lehrveranstaltung wird anhand verschiedener inter- und transdisziplinärer Zugänge und damit einhergehend durch eine Vielzahl methodischer Ansätze nachvollzogen, wie sich innermenschliche Ungleichheitsverhältnisse und Herrschaftsverhältnisse in Mensch-Tier-Beziehungen anhand vielschichtiger Operationen wechselseitig legitimieren und ihren Ausdruck in materiell-diskursiven Ordnungen finden. Wir fragen uns darüber hinaus nach den theoriegeschichtlichen wie praxisbezogenen Rahmungen, die „das Menschliche“ in Abgrenzung „zum Tierlichen“ hervorbringen. Daran anschließend werden Möglichkeiten und Grenzen von Analyse, Kritik und Intervention geprüft. Hier sind zunächst drei theoriegeschichtliche Verbindungslinien relevant: Feministische Theorie, Queer Theory und soziale Bewegungen; hierarchisch gegliederte, dualistische Konstruktionen in der westlichen Theorie- und Ideengeschichte und Intersektionalität bzw. Analysekategorien in Überschneidung. So behandeln wir u. a. den Zusammenhang von Ent_Be_Verhinderung, Rassifizierung, sexueller Orientierung und Vergeschlechtlichung in einer Vielzahl von lokal unterschiedlich angesiedelten Mensch-Tier-Verhältnissen. So treten zum Beispiel Prozesse der Animalisierung bzw. (De-)humanisierung bei der Beschäftigung mit modernen Zoos in den Fokus. Darüber hinaus ist beispielsweise die Herstellung nationaler Zugehörigkeit ist nicht selten an spezifische Praktiken mit Tieren geknüpft. Nicht zuletzt wird bei der Sichtung philosophiegeschichtlicher Texte deutlich, wie sehr „Menschsein“ und die damit einhergehende ethische Beachtungswürdigkeit an körperliche und geistige Befähigung geknüpft wurde. Besondere Berücksichtigung finden Herausforderungen im Wissenstransfer zwischen sozialen Bewegungen, künstlerischen Auseinandersetzungen und wissenschaftlicher Theoriebildung bzgl. der jeweils generierten Wissensformen und -formate. Für das Seminar ist ein Leseverständnis in Englisch der Niveaustufe B2 (nach GER) Voraussetzung. Ebenso wird die Bereitschaft zur regen Beteiligung an Seminardiskussionen und das Einlassen auf vielfältige Arbeitsformen bzgl. der zur Verfügung gestellten Materialien, wie Texte, Audios und (Bewegt-)bildmaterial vorausgesetzt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eigene Interessensschwerpunkte eingebracht und im Sinne des forschenden Lernens bearbeitet werden können. Dies kann während des Seminars entwickeln oder Sie schreiben Sie mir hierfür vorab: eirichcx@hu-berlin.de.

Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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