Kurseinschreibung

Wo es Medien gibt, gibt es auch Formate. Formate und Formatierungen dimensionieren Medien und machen diese für die Aufnahme von Inhalten empfänglich. Mediale Infrastrukturen bedürfen zudem Formaten, um Inhalte und Daten interpretierbar, verwertbar und zirkulierbar zu machen. Formate bestimmen darüber hinaus über die spezifischen Erscheinungsweisen und Funktionalitäten von Medien und entscheiden wesentlich mit, was mit diesen konkret gemacht werden kann. Die in Formaten festgelegten Setzungen tragen so maßgeblich zur Profilschärfung von Medien bei.

 

Mit den ihnen eigenen Affordanzen prägen Formate zudem die Gebrauchskontexte und mithin die Praktiken der Produktion, Distribution und Rezeption von Medien entscheidend mit. Analysen der in sie eingegangenen Entscheidungen geben zudem Aufschluss über vorangegangene ökonomische wie auch kulturelle Aushandlungsprozesse sowie über die Organisation von Alltags- und Arbeitspraktiken. Obwohl Formate i.d.R. als vermeintlich neutrale Rahmungen von Inhalten erscheinen, schreiben sich in die technischen Standards medialer Formate ebenso auch gesellschaftliche Normvorstellungen sowie Kooperations- und Machtverhältnisse ein. Die Analyse von Formaten und der in sie eingegangenen Entscheidungen können so Aufschluss über vorausgegangene ökonomische und kulturelle Aushandlungsprozesse, soziokulturelle Normierungen sowie politische Absichten und Machtverhältnisse geben. Formatanalysen dienen daher nicht zuletzt dazu, spezifische Ein- und Ausschlüsse sichtbar und damit für Interventionen zugänglich zu machen.

 

Das Seminar wird begleitend zur Vorlesung „Transformationen des Formats“ (53501) angeboten. Es vertieft die in der VL behandelten Inhalte und bietet Raum zur praktischen Erprobung formatanalytischer Methoden in Form von Workshops, Gruppenarbeiten und eigenen kleinen Projekten im Feld der Formatforschung.

 

Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)