Wenn aus Füchsen Hühner werden. Gedichte im Schreibprozess

Im SE rekonstruieren wir anhand oft nur archivarisch oder dank kritischer Werkausgaben überlieferter Textstufen den Entstehungsprozess eines Gedichts vom ersten ermittelbaren Entwurf zur Fassung letzter Hand. Wir analysieren die Streichungen, Erweiterungen, Ersetzungen, Verschiebungen und Umstellungen innerhalb des Schreibprozesses und diskutieren, inwieweit sich daraus Rückschlüsse auf poetische Maximen des:der Schreibenden ziehen lassen: worauf Autor:innen in der Ausarbeitung ihrer Dichtung wertlegen, ob sich spezifische Gestaltungsmuster allmählich durchsetzen und wie das Finden der leitenden Bilder, Formen und Motive erfolgt.
Das SE behandelt Texte und Textentwürfe kanonischen Lyriker:innen der deutschsprachigen Literatur im 20. Jahrhundert, bspw. expressionistische Texte von G. Trakl, E. Toller und G. Benn, Gedichte aus der Nachkriegszeit (P. Celan, I. Aichinger, P. Huchel, E. Lasker-Schüler, G. Eich, I. Bachmann) und der Lyrik um 1980 (Th. Brasch, O. Pastior).