Kurseinschreibung

Seit 2000 entstehen auffällig viele Schulerzählungen, in denen nicht mehr, wie in der klassischen Schulgeschichte des Fin de Siècle, Schüler*innen im Mittelpunkt der Darstellung stehen. Stattdessen rücken Lehrer*innen in den Fokus, und dies nicht selten als „Figuren der Krise“ (Emeis 2017) – eine Beobachtung, die inzwischen von der Literaturwissenschaft zum Anlass genommen wurde, das literarische Feld der neueren Schuldarstellungen zu diskutieren und zu beschreiben. Im SE werden wir exemplarische Schulgeschichten seit 1900 lesen und einerseits diskutieren, was sich an ihnen über das literarische Genre, Schreibweisen und Darstellungsstrategien lernen lässt – andererseits werden wir den Impuls der jüngeren Forschung aufgreifen und danach fragen, was sich diesen Geschichten über den Beruf, sein Professionswissen, sein Selbstverständnis und seine „Krisen“ ablesen lässt. Die Studienleistung besteht in einem Impulsvortrag zu einem der Grundlagentexte. Wir lesen Heinrich Manns „Professor Unrat“ (1905); Heinrich Spoerls „Die Feuerzangenbowle“ (1933); F.W. Bernsteins „Lehrprobe“ (1968); Markus Orths „Lehrerzimmer“ (2003), Jakob Arjounis „Hausaufgaben“ (2004) und Judith Schalanskys „Hals der Giraffe“ (2011). Die meisten Lektüren sind in günstigen Ausgaben erhältlich. Nicht mehr erhältliche Textgrundlagen werden digital bereitgestellt.

Semester: WiSe 2023/24
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)