Erste Einblicke in theoretische Debatten rund um das Übersetzen und eine
fundiertere Sichtweise auf das literarische Übersetzen selbst. Neben der
Sensibilisierung für Rhythmus und Ton von Texten geht es nicht zuletzt auch um
die Sichtbarkeit übersetzerischer Leistung in der Öffentlichkeit - neben den
üblichen Klischees wie "in gewohnter Qualität" oder
"gekonnt" bzw. "kongenial ins Deutsche übertragen".
Nach einem kurzen Abriss historischer Übersetzungstheorien nimmt das Seminar die
Berufskunde des Übersetzens in den Blick und diskutiert Werkstatt- und
Arbeitsberichte der Kolleg:innen. Es werden u.a. äußere und innere
Beschaffenheiten eines literarischen Werkes besprochen, z.B. wie der Text
klingt, aus welcher Situation heraus erzählt wird, welche verborgenen Emotionen
und Tempi übertragen werden müssen. Als Warm-Up bieten sich hier Stimm- und
Körperübungen wie auch eigenes Schreiben oder Rezitieren an. Unterschiedliche
Zugänge zum Text lassen sich anhand von (nicht nur) Klassiker-Neuübersetzungen
vergleichen. Eigene Übersetzungen wie auch Reflektion und Performance der
übertragenen Texte sollten den Abschluss des Seminars bilden.
- Kursverantwortliche/r: Eva Profousova