Kurseinschreibung

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Mozarts seit weit über zwei Jahrhunderten ohne Unterbrechungen rezipierte Musik entsteht in einer unruhigen, von Um- und Aufbrüchen und dem Befreiung wie (neue) Ausgrenzung bereithaltenden Menschenbild der Aufklärung geprägten Zeit. Die Vorlesung wendet sich in diesem Zusammenhang Fragen und Problemkomplexen zu, die jenseits konventioneller Paradigmen wie Biographie oder Werkanalyse nach musikanthropologischen und/oder sozial- und kulturhistorischen Antworten verlangen: Wie geht die adlige und bürgerliche Gesellschaft im 18. Jahrhundert mit einem „Wunderkind“ um und wer oder was ist ein „Originalgenie“? Wie erfährt Mozart Körperlichkeit und reproduziert sie in seiner Musik? Was verraten Gattungen wie Serenaden, Streichquartette und (Klavier-)konzert über gesellschaftliche Umbrüche? Wie gestaltet sich Mozarts Tätigkeit als Musikunternehmer oder sein (soziales) Engagement als Freimaurer? In welchem Verhältnis steht das Menschenbild der Aufklärung zur musikalischen Gestaltung seiner großen Opern?


Literatur

Elias, Norbert. Mozart, Frankfurt a. M. 1991 

Ford, Charles: Così? Sexual Politics in Mozart’s Operas, Manchester 1991.

Keefe, Simon P.: Mozart's piano concertos: dramatic dialogue in the age of enlightenment, Rochester 2001.

Knepler, Georg: Wolfgang Amadé Mozart – Annäherungen, Berlin 1991.

Kramer, Richard: Cherubino's Leap: In Search of the Enlightenment Moment, Chicago 2016.

Lachmayer, Herbert (Hg.): Mozart. Experiment Aufklärung im Wien des ausgehenden 18. Jahrhunderts, Ostfildern 2006.

Leopold, Silke (Hg.): Mozart-Handbuch, Kassel/Stuttgart 2005.

Lütteken, Laurenz: Mozart. Leben und Musik im Zeitalter der Aufklärung, München 2017.

Stollberg, Arne: „daß die Musick bald einen arsch bekommt“: Mozarts musikalische Anthropologie“, in: ders., Figuren der Resonanz: Das 18. Jahrhundert und seine musikalische Anthropologie, Kassel u.a. 2021, S. 197–236.

Klausurtermin (Prüfung):  16-18 Uhr c.t.

Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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