Kurseinschreibung

Die Ethik des französischen Philosophen und Phänomenologen Emmanuel Lévinas fragt nach Verantwortung aus einer radikal posthumanistischen Perspektive. Identität, Emanzipation und Erziehung - jene humanistischen und europäischen Hochbilder der Philosophie, Psychologie und Pädagogik – führen nach Lévinas geradezu in die Zerstörung von Ich, Welt und Gemeinschaft. Dieses Böse manifestiert sich in der Unmenschlichkeit der Tötungsmaschinerien der Nazis, aber auch in der um sich greifenden Natur- und Weltvernichtung. Die radikale Andersheit des anderen Menschen entlarvt die Falschheit des modernen Subjektivismus und bezeugt die Verletzlichkeit, Angewiesenheit und Verantwortung für ein anderes und fremdes Du und für eine andere und fremde Welt - eine Verantwortung, zu der wir uns nicht intentional entscheiden, sondern auf die wir nur passiv antworten können.

Im Kolloquium werden die Texte in enger Lektüre gemeinsam diskutiert. Aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive werden Fragen und Probleme der Ethik pädagogischen Handelns, der Verantwortungsethik und der Ethik Lévinas´ formuliert und diskutiert.

Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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