Kurseinschreibung

Das Seminar widmet sich dem Genre der Autobiographie in einem epochenübergreifenden Querschnitt und gliedert sich in drei thematische Bereiche: 1. Autobiographie als Beichte und Bekenntnis; 2. Autofiktionales Schreiben als Suche nach dem Selbst; 3. Autobiographie als soziologisches Gesellschaftsportrait. Zu Beginn untersuchen wir anhand ausgewählter Auszüge aus Augustinus‘ Confessiones und Rousseaus Confessions die Gründungstexte der Autobiographie, denen das Modell der Beichte und der Konversion zugrunde liegt. Transparenz und Aufrichtigkeit des schreibenden Ichs, die wichtigsten Postulate Rousseaus, werden mit der Infragestellung der sprachlichen Referenzialität und des Subjekts in der Moderne und Postmoderne zunehmend obsolet. Der zweite Themenblock fokussiert sprachskeptische und dekonstruktive Formen des Autobiographischen im Anschluss an die Psychoanalyse Lacans (die Nouvelle Autobiographie Alain Robbe-Grillets und die Autofiktion Serge Doubrovskys). Im dritten Teil des Seminars widmen wir uns der im Anschluss an Pierre Bourdieu konzipierten Autosoziobiographie von Annie Ernaux und Édouard Louis.

Bitte schaffen Sie sich die beiden folgenden Büchlein selbst an: Annie Ernaux: La place, Gallimard, coll. folio (70 Seiten); Édouard Louis: En finir avec Eddy Bellegueule, Seuil, Points (190 Seiten). Alle weiteren Texte werden in Auszügen gelesen und auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)