Die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich
der Musik haben sich in den vergangenen Jahren in ungeahnter Weise entwickelt –
insbesondere aufgrund der enormen Fortschritte im Bereich des Maschinellen
Lernens (Stichwort: deep learning).
Dem kommt hinzu, dass Technologieunternehmen wie Google, Sony und Spotify
vermehrt in eine Zukunft investieren, in der KI Musik schafft, empfielt oder
kuratiert, Komponist:innen in ihrem Schaffensprozess unterstützt oder Musiker:innen
begleitet. Wohin diese Entwicklung führt, ist noch nicht abzusehen, erste
Richtungen deuten sich aber bereits an. Und wie so oft lohnt möglicherweise ein Blick in die
Vergangenheit, um Risiken und Chancen zu antizipieren.
Daher soll das Seminar einerseits ,Vorgänger‘ der KI rekapitulieren – wobei hier der KI-Begriff bewusst offen und weit gehalten werden soll, denn immerhin exisitiert die Idee der automatischen Musikproduktion seit der Antike, Zeugnisse von Musikautomaten finden sich bereits im Mittelalter, Bemühungen, den Computer als Werkzeug für Kompositionsentscheidungen nutzbar zu machen, reichen zurück bis in die Anfänge der Computermusik in den 1950er Jahren, und insbesondere auf den (Ballett- und Opern-)Bühnen des 19. Jahrhunderts begegnen ,Automaten‘, ,Puppen‘ oder ,künstliche Menschen‘, die Androide vorwegzunehmen scheinen. Andererseits soll der Status quo in (Musik‑)Kultur und (Musik-)Wirtschaft ausgelotet werden, wofür nicht zuletzt in Austausch mit Akteur:innen aus der Praxis getreten werden soll.
- Kursverantwortliche/r: Leila Zickgraf