In diesem Seminar fragen wir uns, wie Trennlinien sozialer Ungleichheit entlang von Schmutz und Sauberkeit gezogen werden und wie diese wieder aufgelöst werden können. Mit theoretischen Konzepten (Dirty Work, Care-Arbeit, Affektive Arbeit) und praktischen Forschungszugängen wollen wir die gesellschaftliche Organisation von Reinigungsarbeiten nachzeichnen und verstehen. Welche Formen von Sauberkeit (atmosphärisch, hygienisch…) und Schmutz (körpernah, nicht-menschlich…) werden unterschieden? Wie prägen diese die Bewertung von Reinigungsarbeiten sowie die Aufrechterhaltung und Herstellung sozialer Ordnung?
Ausgehend von diesen Fragen widmen wir uns im ersten Teil der Lehrveranstaltung den Arbeitsbedingungen in der Reinigungsbranche. Wir erörtern die Organisation des Putzens im privaten und öffentlichen Raum und das Zusammenwirken beider Dimensionen. Im zweiten Teil wenden wir uns schließlich Widerständen und Arbeitskämpfen in der Reinigung zu. Wie kann die Reinigung sichtbarer werden? Welche Rolle spielt Schmutz und Sauberkeit in der Um- bzw. Neubewertung von Reinigungsarbeiten?
- Kursverantwortliche/r: Luzia Schmittmann