Kurseinschreibung

Städtische Räume sind immer auch Räume der Gewalt. Gerade Berlin wurde im Wechsel der politischen Systeme während des 20. Jahrhunderts zu einer umkämpften Metropole: Kämpfe um politische Raumnahme waren nicht selten Kämpfe um Straßenzüge oder Stadtviertel, politische Attentate fanden auf offener Straße statt, gewaltsamer politischer Protest ging mit der Besetzung öffentlicher Räume einher. Im Seminar fragen wir anhand ganz unterschiedlicher historischer Fallbeispiele – wie dem Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg 1919, dem Pogrom im Scheunenviertel 1923, dem Attentat auf Rudi Dutschke in West-Berlin 1968 oder dem rassistischen Mord an Nguyen Van Tu in Berlin-Marzahn 1992 – nach den Spezifika, Praktiken und dem historischen Wandel urbaner Gewalt. Ein Schwerpunkt wird, auch anlässlich des 90. Jahrestags der nationalsozialistischen Machtübernahme, auf der Geschichte der Straßenkämpfe zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten um 1930 liegen.

Das Hauptseminar führt in das fortgeschrittene und forschungsaffine wissenschaftliche Arbeiten ein; ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der semesterbegleitenden Vorbereitung eines eigenständig entwickelten Hausarbeitsprojekts.


Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)