Die politisch-ideologische Kultur des Stalinismus hat die Grundlage für die Formung des
sowjetischen Subjekts gelegt, die bis heute ihre Gültigkeit hat und auf
der Ebene von Zeichen, Bildern und rhetorischen Formeln wirksam bleibt. Das Seminar gibt Einblicke in die verschiedenen Entwicklungsphasen des Stalinismus: von
der frühsowjetischen revolutionären Phase (Avantgarde) in den 20er
Jahren bis zu der Doktrin des Sozrealismus (1934), von der Zeit des
‚großen Terrors‘ der späten 30er bis zu den Kriegsjahren 1941-1945,
sowie in der Phase des sog. Spätstalinismus (1945-1953) und der
Nachkriegsjahre. Der Fokus wird auf den Prozessen der Formung der sowjetischen
Massenkultur liegen (u.a. mithilfe von populären Medien wie
das Lied oder der Film bzw. Film-Musical). Es werden wichtige
theoretische Konzepte aus der Forschung besprochen, die die Logik und die Grundlagen des sozialistischen Realismus
(Catherina Klark) betreffen und die Mythenstruktur der sowjetischen Wirklichkeit erklären (Michail Ryklin/Hans Günther/Boris Groys).
- Kursverantwortliche/r: Natalia Grinina
- Kursverantwortliche/r: Barbara Wurm