Kurseinschreibung

Die fast drei Jahrzehnte währende Kooperation von Richard Strauss (1864–1949) und Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) ist eine der produktivsten Arbeitsbeziehungen der modernen Musik- und Literaturgeschichte. Trotz – oder gerade wegen – der unterschiedlichen, wenn nicht gegensätzlichen künstlerischen Temperamente war sie überaus erfolgreich. Wichtigstes Ergebnis, abgesehen von dem Ballett Josephs Legende (1914), sind insgesamt sechs Opern: Elektra (1909), Der Rosenkavalier (1911), Ariadne auf Naxos (1912/1916, ursprünglich als Abschluss der Molière-Bearbeitung Der Bürger als Edelmann), Die Frau ohne Schatten (1919), Die ägyptische Helena (1928) und Arabella (1933). Die ersten vier dieser Opern bilden den Gegenstand des SE, wobei neben den verschiedenen Stufen der Hofmannsthal’schen Texte (Exposé, Drama, Erzählung, Opernlibretto) vor allem das Verhältnis von Dichtung und Musik im Mittelpunkt stehen soll (im Fall des Rosenkavalier auch die Verfilmung von 1926). Für die Entstehungs- und Wirkungsgeschichten, aber auch für die Konflikte der Zusammenarbeit bietet der Briefwechsel reichhaltiges Anschauungsmaterial. Ebenfalls von Interesse sind gemeinsame kulturpolitische Projekte von Strauss und Hofmannsthal, insbesondere die Mitwirkung an der Gründung der Salzburger Festspiele.
Die grundlegende Kenntnis von ElektraRosenkavalierAriadne auf Naxos und Frau ohne Schatten wird vorausgesetzt. Alle Teilnehmenden aus Musik- und Literaturwissenschaft sollten über die Handlungen der Opern gut informiert sein, sich in die Dichtungen eingelesen und zumindest ansatzweise in die Musik eingehört haben (verfügbar in einer Fülle von Aufnahmen, auch über die üblichen Streamingdienste).
Vorgesehene Arbeitsleistung: vertiefte Vorbereitung mit Thesenpapier und kurzem Impulsreferat.

Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung
Selbsteinschreibung