Kurseinschreibung

In Deutschland ist heute kaum jemand bewusst, dass große Teile Norddeutschlands und sogar einige Gebiete Süddeutschlands früher zu den Königreichen Dänemark und Schweden gehörten. Schleswig und Holstein waren zwischen dem frühen Mittelalter und der Mitte des 19. Jahrhunderts Teil des Dänisches Reiches, die heutigen Baltischen Staaten Estland und Lettland, Teile Pommerns, Mecklenburgs, Niedersachsens und der Pfalz waren zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert schwedische Territorien. Im Kurs wollen wir die Entstehung, Geschichte und den Verlust dieser Nebenländer der nordeuropäischen Monarchien näher beleuchten. Dabei soll insbesondere geklärt werden, in welchem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnis diese deutschen Gebiete zu ihren jeweiligen Oberherrschaften in Kopenhagen und Stockholm standen, welche Absichten die beiden Kronen mit ihrem deutschen Besitz verfolgten und welche Konflikte bzw. Allianzen sich über die deutschen Gebiete Skandinaviens mit den jeweiligen politischen Nachbarn ergaben.

Kenntnisse in skandinavischen Sprachen sind natürlich von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich.

Der Kurs wendet sich sowohl an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft als auch der Geschichtswissenschaft. Für Geschichtsstudierende kann die Teilnahme im Rahmen des Studiums der Neueren Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: Ulf Pauli: Sveriges tyska besittningar 1648-1815, Stockholm 1989. Werner Buchholz: Schwedisch–Pommern als Territorium des Deutschen Reiches 1648–1806, in: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte 12 (1990), S. 14–33. Ralph Tuchtenhagen / Pärtel Piirimäe: Die schwedische Machtpolitik im Ostseeraum und die schwedischen Ostseeprovinzen Estland und Livland (1561-1721), in: Ralph Tuchtenhagen u.a. (Hg.): Das Baltikum. Geschichte einer europäischen Region, Bd. 2, Stuttgart 2021, S. 281-314. Robert Bohn: Geschichte Schleswig-Holsteins, München 2008.

Semester: SoSe 2023
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)